Ausserdem fehlen wichtige Unternehmens- und Konjukturnachrichten. Mit leichten Verlusten sind die asiatischen Börsen am Freitag aus dem Handel gegangen. Der Korea-Konflikt habe auf die Stimmung gedrückt, meinte ein Händler.
Ein wichtiger Belastungsfaktor sei zudem die anhaltende Unsicherheit in der Eurozone. Presseberichten zufolge könnte nach Irland nun auch Portugal unter den Rettungsschirm gedrängt werden. In den USA richtet sich der Fokus auf die Kauflust der Konsumenten. Am so genannten «Black Friday» nehmen viele Amerikaner den Tag frei, um Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Am Montag werden die Verkaufszahlen des Wochenendes dann analysiert und dienen als Gradmesser dafür, wie das diesjährige Weihnachtsgeschäft verlaufen könnte.
Um 09.30 Uhr steht der Swiss Market Index (SMI) um 0,19% tiefer bei 6’489,97 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,22% auf 1’018,05 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,18% auf 5’795,55 Punkte.
Zu den Blue Chips gibt es am Freitag kaum News. Erhöhter Abgabedruck ist in Finanzaktien auszumachen. Die Anleger sorgen sich weiterhin um die Schuldenprobleme in der Eurozone. Bei den Banken geben Julius Bär um 0,6%, CS um 0,9% und UBS um 0,8% nach.
Im Versicherungssektor verlieren Swiss Re 0,3% (auf 48,15 CHF), ZFS 0,1% (auf 232,40 CHF) und Swiss Life 0,5% (auf 118,10 CHF. Goldman Sachs hat in einer breit angelegten Studie zum europäischen Versicherungssektor insbesondere auf Zinsrisiken im Lebenversicherungsgeschäft hingewiesen und Anpassungen in der Bewertung von Versicherungsaktien vorgenommen. So hat die US-Bank das Kursziel für Swiss Re (Rating: «Neutral») auf 57,50 CHF von zuvor 54,00 CHF erhöht und im Gegenzug das Ziel für ZFS («Buy») auf 295 CHF von 300 CHF und für Swiss Life («Neutral») auf 133 CHF von 135 CHF gesenkt.
Givaudan geben um 1,3% auf 1’020 CHF nach. Morgan Stanley hat das Rating für Givaudan auf «Underweight» von «Equalweight» und das Kursziel auf 990 CHF von 1’020 CHF gesenkt. Actelion verlieren 2,3% auf 53,70 CHF. Hier hat die UBS nach den von Übernahmephantasien ausgelösten starken Kursgewinnen der vergangenen Wochen das Rating auf «Neutral» von «Buy» zurückgenommen, das Kursziel wurde allerdings auf 57 (von 54) CHF nach oben angepasst.
Auf der Gegenseite stützen die Pharma-Schwergewichte Roche (+0,2%) und Novartis (-0,1%) den Markt ein wenig. Die britische Gesundheitsbehörde NICE hat gegen das Nierenkrebs-Medikament «Afinitor» von Novartis betreffend Kosteneffizienz angemeldet. Novartis will gegen die negative Beurteilung vorgehen.
Grössere Kursgewinne verzeichnen etwa Nobel Biocare (+1,9%), Kühne + Nagel (+0,8%) oder Lonza (+0,6%), ohne dass es zu diesen Unternehmen News gäbe.
Im breiten Markt sind die Aktien von Dottikon ES bis zum Berichtszeitpunkt noch nicht gehandelt. Das Chemieunternehmen musste im ersten Halbjahr – wie bereits anlässlich einer Anfang November veröffentlichten Gewinnwarnung angekündigt – einen deutlichen Umsatzrückgang sowie einen Verlust hinnehmen.
Ausserdem investiert Sulzer mit dem Ausbau des weltweiten Produktionsnetzes im chinesischen Suzhou weiter in die aufstrebenden Märkte. Die Sulzer-Aktien reagieren kaum auf die Nachrichten und geben um 0,2% leicht nach. Das Pharmaunternehmen Basilea (Aktie: -0,1%) passt derweil das klinische Forschungsprogramm für den Produktkandidaten Isovuconazol an.
Valora steigen am Tag nach dem Investorentag, an welchem ehrgeizige Mittelfrist-Ziele bekannt gegeben wurden, um 0,6% in die Höhe. Die Analysten von Kepler, UBS und Vontobel haben in der Folge ihre Kursziele für Valora erhöht. (awp/mc/ss/13)