CH-Eröffnung: Etwas schwächer – Korrektur oder Konsolidierung?
Die ZKB meint in einem Aktienkommentar, dass die Tiefpunkte bei den Aktienmärkten zwar vorbei sind, die Korrektur aber kurzfristig noch weiter gehen könnte und ein Rückgang des SMI in Richtung 5’000 Punkte möglich sei. «Korrektur oder nur Konsolidierung» sei derzeit die Frage in den Handelsräumen, so Marktteilnehmer. «Da sich die aufgehellten Stimmungs- und Frühindikatoren einfach nicht in verbesserten realwirtschaftlichen Daten niederschlagen wollen, schwindet der Glaube an eine schnelle Erholung der Weltwirtschaft», war der Kommentar eines eher pessimistischen Händlers dazu.
Um 09.30 Uhr steht das Blue-Chips-Barometer SMI 0,46% tiefer bei 5’396,49 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil 0,72% auf 809,53 Punkte zu und der SPI 0,42% auf 4’651,56 Punkte.
Kursbewegende Unternehmensnews bei den Blue-Chips-Titeln gibt es am Montag nur wenige, dagegen werden einzelne Titel von Analysten-Kommentaren etwas bewegt.
So büssen etwa Adecco als grösster SMI-Verlierer 3,3% auf 44,04 CHF ein, nachdem die Bank Of America/Merrill Lynch im Rahmen einer Branchenstudie die Aktie des Personaldienstleisters auf «Underperform» zurückgestuft und gleichzeitig das Kursziel auf 42 (50) CHF gesenkt hat. Die Aktien hätten aufgrund des steigenden Risikoappetits der Investoren jüngst stark zugelegt, so der Kommentar. Die Anleger könnten nach Ansicht des US-Brokers jedoch enttäuscht werden, da sich der Preiskampf im Sektor verstärken und damit die Margen unter Druck kommen könnten.
Das selbe Bankhaus hat auch Holcim (-0,4% auf 62,15 CHF) neu bewertet, der Titel wird mit der Einstufung «Buy» und einem Kursziel von 72 CHF versehen. Holcim sei mit Abstand der bestpositionierte Zementhersteller, um im aktuellen Umfeld Übernahmen zu tätigen, heisst es in einer Studie. Dass das Unternehmen solide aufgestellt sei, habe die jüngste Transaktion in Australien gezeigt. Allerdings hat der Titel bereits am Freitag 3,7% zugelegt.
Die Finanztitel, die bereits letzte Woche deutlich verloren haben, stehen auch zu Beginn der neuen Woche im Vordergrund. Vor allem UBS gehören mit -1,5% erneut zu den grössten Verlierern, in der vergangenen Woche waren es insgesamt -11,2%. Der Titel hatte am Freitag kurz nach der Bekanntgabe des Abschlusses eines Doppelbesteuerungsabkommens der Schweiz mit den USA zugelegt. Bald aber sei klar geworden, dass der Fall der UBS mit den 52’000 Steuerdossiers in den USA deswegen noch nicht gelöst sei, hiess es im Handel.
Clariant büssen 1,8% auf die Nachricht ein, dass die Schrumpfkur beim Chemiekonzern weiter geht und dass weitere 500 Stellen abgebaut werden sollen.
Die grössten Verluste in den 30 SMI/SLI-Titeln (neben Adecco) gehen nach einer halben Stunde an Logitech (-2,4%), Petroplus (-2,2%) sowie Givaudan (-2,1%). Letztere hat mit Harris Associates einen neuen Grossaktionär (3,2% der Stimmen). Die besten Titel sind Synthes (+0,2%), Kühne+Nagel (+0,1%) sowie Nobel Biocare (+0,1%), ohne dass dazu fundamentale News vorhanden wären.
Im breiten Markt stehen Gategroup (-0,9%) im Fokus, hat sich mit dem Hedgefunds-Manager Rainer-Marc Frey doch ein neuer Grossaktionär geoutet. Frey hat – wie am Montag bekannt wurde – via sein Vehikel Horizon21 eine Beteiligung von gut 5% aufgebaut.
Wie der Wochenendpresse ferner zu entnehmen war, hat der Hedgefund Laxey unterdessen mehr als 50% am Baukonzern Implenia (ungeh.), was ebenfalls für etwas Bewegung sorgen könnte. Und Temenos (-0,6%) hat einen neuen Vertrag mit der Capital Bank of Jordan vermeldet. (awp/mc/ps/14)