CH-Eröffnung: Etwas schwächer – Swiss Re gefragt
In den USA nahm das milliardenschwere Hilfspaket für die angeschlagene Autoindustrie im Repräsentantenhaus am Vorabend eine erste Hürde, im Senat ist jedoch mit Widerstand zu rechnen.
Hierzulande blicken die Anleger vor allem auf die geldpolitische Lagebeurteilung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und den Zinsentscheid. Die SNB hat das Zielband für den Dreimonats-Libor weiter gesenkt, und zwar um 50 Basispunkte auf 0,00% bis 1,00%. Sie strebt dabei einen Libor in der Mitte des Zielbandes – bei 0,50% – an. Der heutige Zinsschritt ist bereits der vierte innerhalb der letzten zwei Monate.
An Makrodaten stehen am Vormittag daneben die ifo-Konjunkturprognose an, am Nachmittag folgen aus den USA die Handelsbilanz Oktober, die Import- und Exportpreise November sowie die wöchenlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Unternehmensnews sind dagegen Mangelware, allerdings hat mit Feintool ein weiteres Industrieunternehmen Kurzarbeit angekündigt.
Bis um 9.25 Uhr sinkt der SMI um 0,91% respektive 53,70 Stellen auf 5’699,49 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI gibt 0,68% auf 809,43 Stellen und der breite SPI 0,74% auf 4’687,96 Punkte ab.
Am Tabellenende unter den 30 Bluechips stehen OC Oerlikon (-3,6% auf 82,30 CHF). Deutlich leichter tendieren auch Syngenta (-1,9% auf 203,60 CHF) und Lonza (-1,8% auf 92,85 CHF).
Daneben verlieren auch Novartis (-2,4% auf 53,70 CHF) massiv. Die weiteren Index-Schwergewichte Roche (-1,4% auf 165,80 CHF) und Nestlé (-0,5% auf 41,54 CHF) notieren nach den gestrigen Abgaben ebenfalls im Minus.
Die am Vortag nach negativen Branchenstudien abgestraften Swatch (-2,0% auf 145,70 CHF, gestern -5,7%) tendieren erneut unterdurchschnittlich. Neu haben nun auch die Analysten der Deutschen Bank das Kursziel gesenkt (225 statt 260 CHF), empfehlen die Valoren aber weiterhin zum Kauf. Für Richemont (-0,7% auf 21,56 CHF) lautet das neue Kursziel 29 (32) CHF und die Einstufung auf «Buy».
CS (+0,6% auf 32,90 CHF) rücken vor, UBS (-0,3% auf 15,87 CHF) und Julius Bär (-0,1% auf 38,52 CHF) geben etwas ab. Sowohl Kepler als auch HSBC haben das Kursziel für letztere gesenkt. Während HSBC das Rating «Neutral» bestätigt hat, spricht Kepler ein «Reduce» aus. Gestern hatten die Bankvaloren Einbussen hinnehmen müssen.
Unter den Assekuranzen tendieren Swiss Life (-0,1% auf 80,95 CHF) am schwächsten. ZFS (+0,9% auf 247,20 CHF) stehen dagegen im Plus. Deutlicher legen Bâloise (+1,9% auf 79 CHF) zu. Händler verweisen auf anhaltende Übernahmespekulationen und jüngste Aussagen der Unternehmensführung zur weiteren Expansionspolitik. Die grössten Ausschläge im SMI/SLI nach oben gibt es bei Swiss Re (+2,2% auf 54,55 CHF). Goldman Sachs hat das Kursziel nur minimal auf 74 (75) CHF gesenkt und das «Buy»-Rating bestätigt.
Im breiten Markt leidet mit Feintool ein weiteres Industrieunternehmen unter der Wirtschaftslage. Der hauptsächlich für die Automobilindustrie tätige Konzern will im Komponentengeschäft ab Mitte Dezember situativ Kurzarbeit einführen. Die Titel sind bis zum Berichtszeitpunkt ungehandelt.
Santhera geben 0,5% ab. Das Pharmaunternehmen hat die Rekrutierung für eine europäische Phase-III-Studie mit SNT-MC17/Idebenone in Friedreich-Ataxie abgeschlossen. (awp/mc/pg/14)