Am Berichtstag richten sich am Nachmittag die Blicke auf die EZB sowie die Bank of England. Hier stehen die begleitenden Kommentare und nicht die Zinsentscheidung im Blick.
Bis um 09.30 Uhr sinkt der SMI um 0,79% auf 6’217,89 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt 0,79% auf 947,53 Punkte nach; der breite Swiss Performance Index (SPI) reduziert sich um 0,70% auf 5’358,53 Punkte.
Gegen den Markttrend stemmen sich Adecco (+4,0%). Das vom Schweizer Stellenvermittlungskonzern für das dritte Quartal vorgelegte Ergebnis liegt sowohl beim Umsatz als auch auf den Stufen EBITA und Reingewinn teilweise deutlich über den Erwartungen. Den Firmenverantwortlichen zufolge haben sich die Marktbedingungen im dritten Quartal verbessert.
Kräftig abwärts geht es dagegen bei ZFS (-2,7%). Dem Versicherer gelang beim Betriebsgewinn zwar mehr oder weniger eine Punktlandung auf den Konsensschätzungen. Der Reingewinn blieb hingegen klar hinter den Markterwartungen zurück. Das Combined Ratio fiel leicht höher und die Eigenkapitalentwicklung besser als erwartet aus. Die Firmenverantwortlichen sehen das Unternehmen auf gutem Wege, die diesjährigen Kosteneinsparungsziele zu erreichen. Swiss Re (+0,3%) und Swiss Life (-0,6%) stellen sich besser.
Deutlich nach unten geht es bei Synthes (-3,0%). Das Unternehmen rief im vergangenen September auf freiwilliger Basis ein Produkt zurück. Laut FDA kann das Produkt bei Patienten ernsthafte gesundheitliche Probleme hervorrufen, wie es nun heisst. Ein solcher Rückruf führt zwar zu einer negativen Berichterstattung, gehört aber zum Alltag von jedem Medizintechnologieunternehmen, kommentiert Vontobel und wertet die Abschläge als Überreaktion.
Petroplus verbilligen sich um 3,2%. Die von der Raffineriebetreiberin vorgelegten Zahlen für das dritte Quartal 2009 werden von Analysten negativ bewertet. Besonders die hohen Wertberichtigungen und die insgesamt schwierige Einordnung der Ergebnisse gelten als belastend.
SGS (-3,9%) leiden mit dem Brachennachbarn Bureau Veritas, der insgesamt enttäuschende Q3-Umsatzzahlen ausgewiesen hat.
Die Pharmawerte Roche (-0,1%) und Novartis (-0,4%) stellen sich besser als der Schweizer Leitindex. Novartis erhält für den Grippe-Impfstoff Celtura eine Zulassung in Deutschland. Das Börsenschwergewicht Nestlé verliert 0,5%.
Swisscom (+0,2%) steht vor einer Zahlung in Millionenhöhe, die Titel können sich jedoch nach Anfangsverlusten ins Plus vorarbeiten. Die Wettbewerbskommission hat im sogenannten ADSL-Verfahren festgestellt, dass der Telekomkonzern bei den ADSL-Breitband-Diensten ihre Wettbewerber behindert hat. Die Behörde sanktioniert diesen Verstoss mit einem Betrag von 220 Mio CHF.
Lonza (+0,2%) können von einem Fertigungsauftrag von der amerikanischen ProChon Biotech Ltd profitieren. Dieser Vertrag wird jedoch nicht dazu führen, das Problem der Kapazitätsauslastung in Portsmouth zu lösen, schreiben die Analysten der Bank Vontobel. Auf der Gewinnerseite stehen zudem Actelion (+0,1%) und Geberit (+0,3%)
In der zweiten Reihe sinken Panalpina um 0,9%. Der Logistikkonzern leidet weiterhin unter dem ungünstigen Umfeld. Neben dem substantiellen Umsatzrückgang muss nun auch noch mit steigenden Frachtraten gekämpft werden, was die Marge schmälert. Der Ausblick überzeugt ebenfalls nicht und ist mit vielen Unsicherheiten behaftet, wie es von Beobachtern heisst.
LEM (unv.) profitierten zunächst von Halbjahreszahlen, geben dann jedoch die anfänglichen Gewinne wieder ab. Die kräftige Erholung im zweiten Quartal komme überraschend, so Vontobel, deren Erwartungen übertroffen wurden. LifeWatch (-2,9%) verlieren nach Vorlagen von Zahlen und bei Schlatter (unv.) müssen die Anleger eine Gewinnwarnung verdauen. Zehnder (+7,0%) hat sich nach eigener Einschätzung im dritten Quartal 2009 stabil gezeigt. (awp/mc/ps/12)