CH-Eröffnung: Etwas tiefer – Lonza stark unter Druck

Aber auch ABB hat die Anleger mit Angaben zur Geschäftsentwicklung enttäuscht. Geberit tendieren dagegen nach starken Neunmonatszahlen fester. Eine Reihe weiterer Angaben zur Geschäftsentwicklung machten Unternehmen aus dem breiten Markt. Die derzeit weltweit schwache Börsenstimmung führen Händler in erster Linie auf Konjunktursorgen zurück. Heute Nachmittag wird die mit Spannung erwartete erste Veröffentlichung zum US-BIP im dritten Quartal veröffentlicht. Zwar dürfte die Wirtschaftsleistung erstmals seit Frühjahr 2008 wieder gestiegen sein. Verglichen mit den Raten vorangegangener früher Erholungsphasen dürfte das Tempo jedoch bescheiden anmuten, meinen Ökonomen.


Bis um 09.30 Uhr verliert der SMI 0,40% auf 6’254,63 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,39% auf 943,06 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,42% auf 5’370,92 Punkte.


Die Lonza-Papiere (-15,1%) brechen nach Publikation einer unerwarteten Gewinnwarnung regelrecht ein. Der Lifesciencekonzern kann sein versprochenes Wachstumstempo nicht halten und tritt daher auf die Kostenbremse. Im Handel wird von einem herben Rückschlag für Lonza gesprochen und auch der Ausblick klinge nicht gerade vielversprechend.


ABB geben nach Zahlen zum dritten Quartal um 4,0% nach. Während der Gewinn bereits bekannt war, werden die Titel vom unter Erwarten ausgefallenen Auftragseingang und einem vorsichtigen Ausblick belastet. Als positiv wird in Analystenkreisen dagegen der Verlauf der Restrukturierung gesehen.


Mit Geberit (+3,4%) veröffentlichte ein weiteres Unternehmen aus dem SMI/SLI Geschäftszahlen. Das für die ersten neun Monate 2009 vorgelegte Ergebnis lag sowohl beim Umsatz als auch auf den Ebenen EBITDA und EBIT über den Schätzungen und lässt den Aktienkurs in die Höhe steigen. Auf positive Resonanz stösst zudem die angehobene Guidance für das laufende Jahr.


Der Grundtenor im Schweizer Aktienmarkt bleibt aber negativ. Insbesondere einige konjunktursensitive Titel leiden unter Abgaben. So geben etwa Nobel Biocare um 2,4%, Kühne + Nagel um 1,8% oder Logitech um 1,9% ab.


Verhalten entwickeln sich auch die Schwergewichte Novartis (-0,6%), Nestlé (-0,4%) und Roche (-0,1%). Zu Roche gab es positive Nachrichten Diabetes-Medikament Taspoglutide: Roche hat in einer von insgesamt sieben Phase III-Studien den primären Endpunkt erreicht. Bei Nestlé wurde der Aktienrückkauf von der Ratingagentur Moody’s kritisch beurteilt.


Auf der anderen Seite können einige Finanztitel zulegen. So steigen Swiss Life, nach zuletzt deutlichen Abgaben, um 1,2%. Aber auch UBS (+0,9%), Bâloise (+0,5%) oder Credit Suisse (+0,4%) entwickeln sich entgegen dem Trend im Plus.


Im breiten Mark verlieren Gurit (-4,7%), ADB (-3,9%), CFT (-4,1%) und Straumann (-3,8%) stark an Wert. Bei Straumann ist der Umsatz im dritten Quartal enttäuschend ausgefallen. Der Hersteller von Dentalimplantaten erwartet für 2009 ein Schrumpfen des Marktes im mittleren einstelligen Prozentbereich.


Acino geben trotz positiver Margenentwicklung nach neun Monaten mit 1,2% leicht im Minus. Nach dem deutlichen Kursanstieg der Titel zu Wochenbeginn seien vor allem einige kurzfristig orientierte Anleger zu Käufen geschritten, hiess es. Santhera geben nach einer Ratingabstufung durch die Bank Vontobel um 3,1% nach.


Auf der Gewinnerseite stehen nach Umsatzzahlen Bucher Industries (+1,9%). Züblin gewinnen 0,7% dazu, nachdem mit einem weiterhin soliden operativen Ergebnis gerechnet wird. (awp/mc/ps/14) 

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