CH-Eröffnung: Etwas tiefer – Nestlé schwach nach Danone-Warnung
Am Berichtstag dürften sich die Indizes vorerst einmal seitwärts auf dem tieferen Niveau bewegen, hiess es weiter.
Es laufe wohl einmal darauf hinaus, dass die Börsianer auf den Handelsstart in den USA warten werden. Impulse werden am Nachmittag vom Konjunkturindex der Notenbankfiliale in Philadelphia, den Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe und den Frühindikatoren erwartet.
Bis um 09.30 Uhr sinkt der SMI um 0,26% auf 6’352,64 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst um 0,18% auf 979,40 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,29% auf 5’480,25 Punkte ein.
Bei den Blue Chips rücken die Aktien der Grossbank UBS um 0,4% vor. Damit vermögen die Titel die Gewinne der Bankaktien in Asien nachzuvollziehen. Belastend wirke sich allerdings ein Abstufung der Finanzstärke durch Moody?s um zwei Stufen auf «C» aus. Das Langfrist-Kredit-Rating wurde um eine Stufe auf «AA3» zurückgenommen. Negativ sei aber vor allem, dass Moody?s den Ausblick auf negativ belassen hat.
Credit Suisse gewinnen 0,1%, während Julius Bär um 0,5% sinken.
Deutlich unter Abgabedruck stehen Swatch (-1,8%) und Richemont (-1,1%) nach unverändert schwachen Zahlen von der Uhrenexportstatistik. Im Oktober sanken die Exporte im Vorjahresvergleich um 22,7%. Damit gelang zwar eine kleine Verbesserung gegenüber dem September (-26,1%); Experten hatten allerdings eine wesentlich deutlichere Erholung antizipiert.
Etwas über dem Markt können sich Clariant (-0,1%) halten. Der Chemiekonzern hat wie angekündigt weitere Schritte in seinem Restrukturierungsprozess angekündigt. Das Unternehmen wird zwischen 2011 und 2013 weitere Produktionsstandorte schliessen und 570 Arbeitsplätze abbauen. Die Ankündigung sei aber bereits erwartet worden, sagten Experten.
Nach einer negativen Prognoserevision von Danone stehen auch die Aktien von Nestlé (-0,6%) im Fokus. Der französische Mitbewerber rechnet nun mittelfristig nur noch mit einem Umsatzwachstum um 5% statt um 8% bis 10%. Dieser Schritt kommt Analysten zufolge völlig überraschend und sorgt für Verunsicherung in der Foodindustrie.
Die schwergewichtigen Pharmaaktien Novartis (-0,5%) und Roche (-0,2%) liegen etwa im Markt. Der US-Zulassungsantrag von Roche für die Anwendung von Rituxan bei chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) dürfte sich nach Einschätzung von Analysten um bis zu sechs Monate verzögern. Da das Produkt bereits zur Off-Label-Anwendung bewilligt wurde, wird der Verzögerung wenig Bedeutung beigemessen.
Syngenta (+1,3%) wird nach einer neuen Vereinbarung die Israelischen Maktheshim Agan mir seinem meistverkauften Fungizid Azoxystrobin beliefern. Analysten bewerten die Nachricht positiv, gewinne doch Syngenta damit einen zusätzlichen Vertriebskanal für Pflanzenschutzmittel.
Bei den SLI-Werten steigen Logitech um 2,5% im Nachgang zur gestrigen Investorenkonferenz.
Im breiten Markt hat Züblin Halbjahreszahlen gezeigt; der Immobiliengesellschaft ist die Rückkehr in die Schwarzen Zahlen geglückt. Die Züblin-Aktie sinken dennoch um 1,1%. Gategroup legen 2,6% zu auf die Nachricht, dass der grosse Vertrag mit der Fluggesellschaft SWISS um drei Jahre verlängert werden konnte.
Die Comet-Gruppe hat ferner anlässlich des Investor Day die Jahresprognose bestätigt, was die Investoren erfreuen dürfte – gehandelt wurden die Aktien bisher allerdings noch nicht. (awp/mc/pg/13)