Entsprechend notieren auch die wichtigsten Aktienmärkte in Europa derzeit klar im Plus. In Marktkreisen wird die Nachhaltigkeit der Wirkung der Zinssenkung zumindest auf die Aktienmärkte allerdings etwas bezweifelt, denn die Wirtschaftsprognosen des Fed sind keineswegs zuversichtlich. Der wirtschaftliche Ausblick habe sich weiter verschlechtert, hiess es, und die jüngsten Daten würden zudem einen Rückgang der Konsumausgaben, der Investitionen und der Industrieproduktion anzeigen.
Bis um 9.30 Uhr gewinnt der SMI 33,69 Punkte oder 0,61% auf 5’600,83 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI rückt 0,77% auf 798,34 Punkte vor und der breite SPI 0,49% auf 4’605,35 Punkte.
Am meisten gesucht sind Swiss Re (+3,6% auf 48,82 CHF), welche zusätzlich zur allgemein freundlichen Stimmung von einer Aufstufung durch die UBS auf «Buy» von zuvor «Neutral» Rückenwind erhalten. Das Chancen-Risiko-Verhältnis habe sich entscheidend zugunsten von Swiss Re entwickelt, hiess es bei der UBS zur Begründung.
Klar fester präsentieren sich derzeit auch UBS selber (+2,4% auf 14,80 CHF) sowie CS (+1,9% auf 29,80 CHF). Zu den überdurchschnittlich gesuchten Papieren gehören zudem Julius Bär (+2,1% auf 40,82 CHF) und Syngenta (+2,5% auf 213,40 CHF) oder aus dem SLI Kühne+Nagel (+1,7% auf 65,70 CHF).
Swiss Life (+1,0% auf 72,70 CHF) befinden sich im breiten Mittelfeld. Swiss Life teilte am Vorabend mit, keine direkten Engagements in von Madoff Investment Securities verwalteten Produkten zu halten. Indirekt ist Swiss Life aber mit 90 Mio CHF betroffen.
Auch OC Oerlikon (+0,4% auf 79,30 CHF) und Geberit (+0,7% auf 114 CHF) fallen nicht besonders auf. OC Oerlikon spürt gemäss einem Interview von CEO Uwe Krüger mit der «FuW» die wirtschaftliche Abschwächung. «Wie jedes andere High-Tech-Unternehmen sind wir mit dieser Entwicklung auch konfrontiert, allerdings in den einzelnen Geschäftsbereichen in unterschiedlichem Ausmass», erklärte er. Der CEO von Geberit hat sich ebenfalls gegenüber der Presse geäussert. In einem Interview mit der «HaZ» zeigte sich Albert Baehny für das kommende Jahr vorsichtig, bestätigt aber gleichzeitig die mittelfristigen Ziele.
SGS (+0,8% auf 1’048 CHF) landen wie die beiden Vorgenannten im Mittelfeld, nachdem CEO Kirk gegenüber der «HaZ» Zuversicht für das kommende Jahr signalisiert hatte.
Im breiten Markt büssen EGL (-1,9%) gegen den Trend deutlich an Terrain ein. Mit dem Reingewinn hat EGL zwar am oberen Ende der Erwartungen abgeschlossen, enttäuscht hat dagegen die Umsatzentwicklung. Auch der Ausblick auf das kommende Jahr tönt nicht sehr vielversprechend.
Schindler (PS +0,3%; N ungehandelt) machen keine grossen Sprünge nach dem Erhalt eines Grossauftrags. Demnach liefert Schindler für das Marmaray-Eisenbahnprojekt zwischen Europa und Asien 59 Fahrtreppen und neun Aufzüge. Der Eisenbahntunnel ist laut Schindler derzeit eines der grössten Verkehrsprojekte der Welt und wird ab 2009 unter der Bosporus-Meerenge hindurch Europa und Asien verbinden.
Gottex ziehen dagegen mit einem Plus von 3,9% klar an, nachdem die auf alternative Anlagen spezialisierte Gruppe die Ernennung von Richard Leibovitch zum neuen Chief Investment Officer bekanntgegeben hat.
Mit neuen Informationen zu klinischen Studien haben am Morgen Basilea, Addex und Bioxell aufgewartet. Während Basilea (+1,8%) und Bioxell (+0,2%) mehr oder weniger dem Gesamtmarkt entsprechend zulegen, stehen Addex nach einem schwachen Start mit Verlusten von bis zu knapp 4% nun unverändert. (awp/mc/ps/15)