CH-Eröffnung: Fester dank Novartis – Nestlé belasten
Dagegen drücken Nestlé mit ihren Abgaben auf den Index. Die beiden schwergewichtigsten Unternehmen an der SWX haben Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt. Während Novartis klar besser als erwartet abgeschnitten haben, leiden Nestlé trotz ansprechenden Angaben zur Umsatzentwicklung unter Gewinnmitnahmen. Im Tagesverlauf dürfte sich der Fokus der Anleger verstärkt in die USA verlagern. Wichtige US-Konjunkturdaten sind zwar nicht angesagt, aber mit Eli Lilly und der Bank of America liefern zwei Konzerne Quartalsdaten, die international Beachtung finden werden. Ausserdem darf man auch gespannt sein, wie die US-Börse nach der sehr guten vergangenen Woche eröffnen wird.
Der SMI gewinnt bis um 9.45 Uhr 0,59% oder 43,64 Punkte auf 7’461,66 Punkte. Der gekappte SLI steht 0,51% höher auf 1’160,49 Punkten und der breitere SPI rückt 0,58% auf 6’191,00 Punkte vor. Novartis (+4,8% auf 50,70 CHF) sind nach den von Analysten als «sehr stark» eingestuften Zahlen für das erste Quartal gesucht. Dabei lag der Konzern mit den ausgewiesenen Zahlen deutlich über den Erwartungen und es wird bereits mit einer Aufwärtsrevision der Gewinnschätzungen für das Ganzjahr gerechnet. Roche (+0,9% auf 172,10 CHF) legen im Sog von Novartis ebenfalls stark zu.
Nestlé (-1,7% auf 505,00 CHF) liegen dagegen am anderen Ende der Liste. Die Zahlen werden von Analysten zwar als stark bezeichnet, die Abschläge werden mit Gewinnmitnahmen begründet. Materiell haben die Analysten in ihren ersten Kommentaren am Quartalsabschluss kaum etwas zu bemängeln. Das organische Wachstum von 9,8% hat die Auguren sogar positiv überrascht. Unter leichtem Abgabedruck sind Swiss Re (-0,2% auf 91,10 CHF) geraten. Am Freitagabend hiess es, dass der US-Finanzinvestor JC Flowers die Übernahme des britischen Lebensversicherers Friends Provident abgeblasen hat. Der Schweizer Rückversicherungskonzern zeigte sich Gerüchten zufolge an Teilen des Portefeuilles von Friends Provident interessiert und wäre wahrscheinlich bei einem erfolgreichen Übernahme durch JC Flowers zum Zug gekommen.
Swatch verlieren 0,5% auf 273,50 CHF. Verwaltungsratspräsident Nicolas Hayek will den Uhrenkonzern nun doch nicht von der Börse nehmen. Zwar sei die Kotierung für Unternehmen wie Swatch unvorteilhaft, doch ein Rückzug hätte Schulden in Milliardenhöhe zur Folge, erklärte er in einem Zeitungsinterview. Die Aktien der Grossbanken drehten nach grösseren Abgaben unmittelbar nach der Eröffnung in die Gewinnzone. Presseberichten zufolge soll die CS (+0,6% auf 54,80 CHF) am nächsten Donnerstag für das erste Quartal einen Milliardenabschreiber und einen massiven Verlust verkünden. Die Rede ist von einem Reinverlust in der Grössenordnung von 2 Mrd CHF sowie Bruttoabschreiber auf den Risikopositionen im Umfang von 6 Mrd CHF.
Die UBS-Aktien (+1,7% auf 36,70 CHF) sind am Montag nach anfänglichen Verlusten in die Gewinnzone vorgerückt. Zur UBS wurde im Blätterwald weiter um den Ospel-Nachfolger Peter Kurer gestritten. Ausserdem publizierte die Bank heute die Zusammenfassung des Berichts an die EBK, wo die Umstände die 2007 zu den hohen Subprime-Abschreibungen führten, erörtert werden. Im SLI spielte der Kurs von Kühne + Nagel (derzeit -1,9% auf 105,00 CHF) nach Publikation der Quartalszahlen verrückt. Nach dem guten Handelsstart rutschten die Titel nach und nach in die Verlustzone ab. Der Logistikkonzern verpasste die Vorgaben beim Umsatz, schnitt dagegen auf Gewinnstufe besser ab. Die Papiere der Konkurrentin Panalpina (-8,5%) die im breiten Markt zu finden sind, stehen nach der Gewinnwarnung vom Freitagabend deutlich unter Druck.
Weiter hat SGS (+1,6%) mit in den Philippinen mit der Regierung eine Einigung über nicht weitergeführte Verträge erzielt und erhält 150 Mio CHF. Im breiten Markt haben Cicor (+1,8%) detaillierte Angaben zum Geschäftsjahr 2007 gemacht und für 2008 einen Umsatz von 230 Mio CHF nach 203 Mio im 2007 in Aussicht gestellt. (awp/mc/ps)