Finanztitel sind heute weit vorne zu finden und die Roche-Genussscheine können von der Umsatzpublikation profitieren. Im weiteren Handelsverlauf dürften dann wiederum Konjunkturdaten in den Vordergrund rücken. Aus der Eurozone werden unter anderem die Verbraucherpreise für März und die Industrieproduktion für Februar erwartet. Am Nachmittag folgen dann aus den USA die Baubeginne und Baugenehmigungen für März, die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und der Philly-Fed-Index.
Bis um 09.35 Uhr steigt der SMI um 0,38% oder 19,40 auf 5’084,83 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index SLI gewinnt 0,50% auf 743,54 Zähler und der breite SPI 0,34% auf 4’304,74 Stellen.
Roche (+0,7% auf 150,80 CHF) hat am Donnerstag einen soliden Umsatzausweis für das erste Quartal vorgelegt. Dem Pharmakonzern gelang praktisch eine Punktlandung auf den Konsensschätzungen und dank Synergieeffekten aus der Vollübernahme von Genentech besteht die Wahrscheinlichkeit, dass der Ausblick im Juli anlässlich der Halbjahrespublikation angehoben wird, hiess es. Die Papiere der Konkurrentin Novartis können dagegen nur um 0,4% auf 42,50 CHF zulegen. Novartis wird genau in einer Woche über das erste Quartal berichten.
Die Finanzwerte werden heute grösstenteils stark nachgefragt. Nebst besseren Konjunkturaussichten – insbesondere zum US-Immobilienmarkt – stützen auch Nachrichten von American Express den Sektor. Gewisse Zahlen deueten auf eine Verbesserung der Lage bei der Kreditausfallrate hin, hiess es.
So stehen Swiss Re (+2,6% auf 24,76 CHF), Julius Bär (+3,0% auf 36,02 CHF), CS (+2,6% auf 38,18 CHF) oder UBS (+1,6% auf 12,56 CHF) weit vorne im SMI. Dabei reduzieren UBS die gestern nach der Verlustpublikation und der Generalversammlung gemachten Kursverluste (-6,9%) ein wenig. Im Laufe des Tages werden dann noch die Quartalszahlen der US-Bank JP Morgan Chase erwartet.
Bei ZFS (+0,6% auf 193,40 CHF) agieren die Investoren zurückhaltender. In der Finanzpresse sind Gerüchte umgegangen, wonach ZFS kurz vor dem Kauf der US-Autoversicherungssparte des angeschlagenen Versicherungskonzerns AIG zu einem Preis von bis zu 2,0 Mrd USD steht. Die Zurich sei dafür bekannt, dass Akquisitionen sehr diszipliniert angegangen würden, so ein Marktteilnehmer. Dies könne die Ängste betreffend eines allenfalls zu hohen Preises oder zu geringen Synergien etwas eindämmen.
Grössere Avancen ohne entsprechende Unternehmensnachrichten sind etwa bei Logitech (+4,9% auf 13,81 CHF) oder Clariant (+2,7% auf 5,65 CHF) zu sehen.
Auf der Verliererseite kommt es bei Syngenta (-1,9% auf 231,20 CHF) zu Gewinnmitnahmen, nachdem die Titel am Mittwoch nach den Quartalszahlen stark zulegen konnten. Die Bank Vontobel hat das Rating auf «Hold» von zuvor «Buy» gesenkt. Nestlé sinken um 0,7% auf 38,50 CHF. Analysten sprachen von einem schwachen Danone-Umsatz im ersten Quartal. Dagegen sei die Zielbestätigung von Danone positiv zu werten.
Im breiten Markt hat Sulzer (-0,9%) mit dem Q1-Bestellungseingang die Vorgaben der Analysten nicht ganz erfüllen können. Ausserdem bestünden nach wie vor Unsicherheiten bezüglich der Absichten des Grossaktionärs Renova.
Kardex tendieren nach der angekündigten Übernahme des skandinavischen Vertriebspartners seitwärts mit 28,15 CHF. Aryzta können nach den gestrigen Abgaben (-14%) heute um 1,2% zulegen. Die Beteiligungsgesellschaft Lion Capital hat gestern ihren 5%-Anteil via Credit Suisse in einem beschleunigten Verfahren verkauft und hält keine Aryzta-Aktien mehr. (awp/mc/ps/13)