CH-Eröffnung: Fester – Finanztitel stützen
Zudem rechnen Händler am Options-Verfall auch mit Shorteindeckungen. Im weiteren Handelsverlauf werde jedoch viel davon abhängen, welche Signale die zahlreichen US-Konjunkturdaten am Nachmittag aussenden. Es wird über den Empire State Manufacturing Index, die Verbraucherpreise, das Realeinkommen, die Industrieproduktion und den Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan berichtet. Als Höhepunkt stufen Händler dabei die Angaben aus Michigan ein, welcher zusammen mit dem Empire State-Index erste Eindrücke für die Konjunkturentwicklung im Monat Mai liefert.
Das Blue Chips Barometer SMI steigt bis um 09.40 Uhr um 6,16 Punkte bzw. 0,11% auf 5’366,16 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt derweil 0,61% auf 801,85 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,14% auf 4’607,49 Stellen dazu.
An der Spitze des SMI stehen Swiss Re (+3,3% auf 36,66 CHF). Die Titel des Rückversicherers werden nebst den guten Vorgaben für Finanzaktien noch von sehr deutlichen Kurszielerhöhungen der Credit Suisse (von 27,50 CHF auf 43 CHF) und Citigroup (von 34 CHF auf 46 CHF) getragen. Die Analysten beider Häuser begrüssen die verbesserte Kapitalsituation und gehen davon aus, dass die Wandelanleihe von Berkshire Hathaway zurückbezahlt werden kann.
Andere Finanztitel wie Julius Bär (+1,6% auf 39,88 CHF) oder UBS (+2,4% auf 15,51 CHF) können ebenfalls überdurchschnittlich zulegen. Dagegen büssen Swiss Life (-1,8% auf 89,10 CHF) und ZFS (-0,9% auf 194,80 CHF) an Wert ein. Der Versicherer Helvetia (Aktie: +0,6%) hat Interesse an der französische Transportversicherungsgesellschaft CEAT von Swiss Life. Entsprechende Verhandlungen seien im Gange, hiess es gestern nach Börsenschluss.
Weit vorne mit SMI/SLI-Tableau stehen Swatch (+1,9% auf 170,70 CHF) und Richemont (+2,5% auf 22,54 CHF). Dabei können Richemont die gestrigen Avancen weiter ausbauen. Die Genfer hatten mit Zahlen zum Geschäftsjahr 2008/09 positiv überrascht und im gestrigen Handel um über 6% zugelegt. Die Analysten von JPMorgen erhöhten in der Folge das Kursziel um einen Franken auf 24 CHF und bestätigten das Rating mit «Overweight».
Bei den defensiven Schwergewichten macht sich derweil Zurückhaltung bemerkbar. Novartis verlieren 0,8% auf 44,12 CHF, Nestlé geben um 0,3% auf 40,66 CHF nach und Roche steigen nur dank positiven Studiendaten um 0,1% auf 147,10 CHF leicht an. Man habe grosse Fortschritte mit Krebsmedikamenten gemacht, teilte Roche mit ersten Angaben zur kommenden ASCO-Tagung mit. Gar stark seien die Ergebnisse einer Phase-III-Studie zu Avastin in Kombination mit herkömmlichen Chemotherapien in der Behandlung von Brustkrebs ausgefallen, so ein Analyst.
Zur Schwäche neigen auch Logitech (-0,1% auf 14,73 CHF). Der Computerzubehörhersteller hat den Ausblick für das erste Quartal des angelaufenen Geschäftsjahres 2009/10 bestätigt und rechnet weiterhin mit einem Betriebsverlust von 40 bis 50 Mio USD.
Im breiten Markt hat Infranor (-5,1%) für 2008/09 einen Umsatzeinbruch und Verlust ausweisen müssen. Im laufenden Jahr wird ein weiterer Umsatzrückgang erwartet, es sollen aber wiederum «schwarze Zahlen» geschrieben werden. Nun wird die ganze Unternehmensspitze ausgewechselt. Die Immobiliengesellschaft PSP Swiss Property tendiert nach Zahlen für das erste Quartal unverändert auf 53,70 CHF.
Dufry legen dagegen im Nachgang an die gestern publizierten Zahlen um 13,5% zu. Die Deutsche Bank hat das Kursziel auf 30 von zuvor 22 CHF erhöht. Unique gehören mit +7,5% ebenfalls zu den grössten Gewinnern. Gestern hatte die Flughafenbetreiberin für den April am Flughafen Zürich einen Passagierrückgang um 0,7% mitgeteilt. Die Namenaktien von Lindt + Sprüngli geben um 2,4% nach. Die UBS hat das Rating auf «Sell» gesenkt. (awp/mc/ps/12)