CH-Eröffnung: Fester – Finanztitel und Zykliker gesucht
Die Börsen in Asien tendierten jedoch vor allem dank Avancen von Bankwerten sehr fest. «Es wartet einfach noch viel Geld darauf, investiert zu werden», sagt ein Marktteilnehmer. Dies habe mustergültig die UBS-Platzierung in der vergangenen Woche gezeigt. Damit sollte sich das Liquiditäts-Rally noch fortsetzen. Davon profitieren vor allem Finanztitel und konjunktursensitive Valoren, während die defensiven Valoren nicht mithalten können.
Bis um 09.30 steigt der SMI um 0,75% auf 6’185,94 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index gewinnt um 1,04% auf 953,86 Punkte und der breite Gesamtmarkt (SPI) um 0,74% auf 5’320,09 Punkte.
Aus charttechnischer Sicht entsprächen die am Freitag erreichten 6’130/50 Punkte im SMI dem typischen Preisziel des aus dem «Broadening Pattern» gestarteten «Trust», schreiben die Charttechniker der Deutschen Bank in einem Kommentar. Alles, was nach oben noch komme, sei nun nicht mehr Pflicht, sondern Kür. Die wichtigste Stütze verlaufe bei 6’060/70. Weitere Unterstützung erhalte der Index bei 6’060/30 und 5’980. Auf Widerstand stosse der SMI bei 6’180/90, 6’260 und 6’330.
Unter den SMI-/SLI-Werten gewinnen Petroplus (+4,2%) am deutlichsten, ohne fundamentale News dazu. Bei den Finanztiteln ziehen Swiss Life (+4,1%) an. Der Lebensversicherer profitiere von Käufen im Vorfeld des Halbjahresabschlusses vom kommenden Mittwoch sowie einem Pressebericht über ein bevorstehendes Kostensparprogramm, so Marktbeobachter. Bâloise (+2,9%), Swiss Re (+2,0%) und ZFS (1,8%) avancieren ebenfalls überdurchschnittlich.
Bei den Finanztitel legen Julius Bär (+3,0%) am meisten zu. UBS (+1,7%) setzten die Avancen der Vorwoche fort. Demgegenüber gewinnen CS (+1,4%) etwas weniger.
Bei den zyklischen Titel fallen neben Petroplus auch Clariant (+2,7%), ABB (+2,2%), Holcim (+1,8%), Adecco (+1,8%), Logitech (+1,6%) und Geberit (+1,3%) durch grössere Gewinne auf. OC Oerlikon (+1,5%) publiziert den Halbjahresabschluss am kommenden Donnerstag.
Demgegenüber entwickeln sich die defensiven Indexschwergewichte zurückhaltend bis negativ. Nestlé (+0,7%) behaupten sich allerdings viel besser als Roche (-0,5%) oder Novartis (+0,1%). Novartis hat von der EU-Kommission eine Zulassungserweiterung für das Asthmamedikament Xolair erhalten, das nun auch an Sechs bis Elfjährige abgegeben werden darf. Swisscom (-0,1%) verlieren ebenfalls etwas an Boden wie auch Sonova (-0,4%) oder Syngenta (-0,2%).
Im breiten Markt legen Sulzer (+6,3%) nach Zahlen deutlich über den Konsenserwartungen zu. Für das Gesamtjahr 2009 rechnet Sulzer zwar mit einem deutlichen Rückgang von Bestellungseingang sowie einem Rückgang von Umsatz, Betriebsergebnis und Umsatzrendite gegenüber dem «ausserordentlich hohen» Niveau von 2008. An den mittelfristigen Prognosen wird jedoch festgehalten.
Ebenfalls nach Zahlen legen Comet (+6,1%), Huber + Suhner (+3,0%) und Edisun (+7,4%) zu. Das Solarstromunternehmen rechnet möglicherweise für 2009 wieder mit einem Gewinn. Oridion notieren unverändert.
Temenos (+1,6%) vermelden den ersten Auftrag für ihre Bankensoftware aus Indien. Implenia (+1,6%) hat den Austritt des Konzernleitungsmitglieds und Leiter des Geschäftsbereichs Real Estate, Hans-Peter Domanig, gemeldet. Santhera (+0,4%) konnte einen wichtigen Lizenzvertrag für den amerikanischen und kanadischen Markt mit Biovail abschliessen, hatte laufende Verhandlungen aber bereits Ende Juni angekündigt. (awp/mc/ps/13)