An der Wall Street gehörten die Finanzwerte am Montag vor Zahlen angesichts des positiven Kommentars einer angesehenen Analystin zu den Favoriten der Anleger. Meredith Whitney blickt optimistisch auf die Bilanz der Investmentbank Goldman Sachs für das zweite Geschäftsquartal, die heute Dienstag publiziert wird.
Bis um 09.30 Uhr gewinnt der Blue-Chips-Index SMI um 0,70% auf 5’352,29 Zähler. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,81% ein auf 794,28 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,63% auf 4’608,77 Punkte.
Aus charttechnischer Sicht bewege sich der Markt wie gehabt in einem Seitwärtstrend. Es gehe darum, dass die Seitwärtskonsolidierung abgeschlossen und ein neuer, nachhaltiger Handlungsimpuls generiert werde, schreiben die Charttechniker der Deutschen Bank in einem Kommentar. Dies könnte geschehen, wenn sich die Seitwärts-Struktur tatsächlich als Flag erweise und der SMI durch die Überwindung der Zone 5’450/5’500 in nächster Zeit neue Kaufimpulse auslöse, heisst es weiter.
Unter den SMI-/SLI-Werten fallen vor allem Finanzvaloren durch überdurchschnittliche Gewinne auf. So führen Swiss Re (+3,4%) die Gewinnerliste an, wobei ein Teil der Avancen auf die Fortsetzung einer technischen Reaktion zurückgeführt wird. Auch CS (+1,6%), ZFS (+1,4%), Swiss Life (+1,4%), Julius Bär (+1,2%) legen deutlich zu. UBS (0,4%) vermögen nicht Schritt zu halten.
Unter den zyklischen Werten sind Holcim (+1,9%) und OC Oerlikon (+1,6%) gesucht. Richemont (+1,7%) legen deutlicher zu als Swatch (+0,9%).
Roche GS (+1,3%) können von einer Entscheidung des Gesundheitsausschuss des US-Senats hat beim Patentschutz für biotechnologisch erzeugte Medikamente profitieren. Der Ausschuss hat im Sinne der Biotech-Unternehmen entschieden und sich für eine Patentdauer von zwölf Jahren für biotechnologisch hergestellte Arzneimittel ausgesprochen. Verbraucherschutzorganisationen hatten auf einen wesentlich kürzeren Zeitraum gedrängt hatten, um die Medikamente erschwinglicher zu machen.
Novartis (+0,2%) haben von der US-Regierung am Vortag eine weitere Bestellung – dieses Mal in der Höhe von 690 Mio USD – für Antigene und Adjuvans des H1N1-Virus erhalten.
Im breiten Markt richtet sich das Augenmerk der Anleger heute auf Sulzer, Jelmoli und Unique. Sulzer (Aktie: -0,6%) hat für das erste Halbjahr einen Einbruch des Bestellungseinganges um gut 30% gemeldet, wobei sich der Rückgang im zweiten Quartal noch akzentuiert hat. Allerdings hat das Management die Guidance für 2009 bestätigt.
Jelmoli (+0,5%) verzeichnete in den ersten sechs Monaten eine vor allem expansionsbedingte Steigerung der Mieteinnahmen, hingegen einen Rückgang der Umsätze im Detailhandelsgeschäft.
Die Flughafenbetreiberin Unique (+2,1%) hat am Montag nachbörslich für den Juni einen eher überraschenden Anstieg der Passagierzahlen um 1,7% gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode gemeldet. Die Anzahl der Flugbewegungen sank hingegen um 7,6%.
LifeWatch (+3,0%) erholen sich minim, nachdem diese Titel am Vortag markant zurück genommen wurden. Den Verkäufen lagen mögliche Leistungskürzungen vom US-Versicherer Highmark Medicare für telemedizinische Überwachungsdienstleistungen zugrunde. (awp/mc/pg/11)