Ferner stehen Swiss Life und Richemont im Fokus: Der Lebensversicherer hat sich von seinem belgischen und niederländischen Geschäft getrennt und den lange erwarteten Aktienrückkauf angekündigt. Richemont wird eventuell die Luxusgütersparte von seinem BAT-Engagement trennen und somit zu einem `pure player` aufsteigen.
Bis um 09.42 Uhr steigt der SMI 0,34% oder 29 auf 8`507,80 Punkte. Der Swiss Leader Index gewinnt 0,35% auf 1`296,37 Zähler und der breitere SPI rückt um 0,26% auf 6`946,82 Einheiten vor.
Swiss Life (+3,1% auf 295,50 CHF) bilden im SMI den Lichtblick der Finanzwerte. Der Lebensversicherer verkauft nach der Banca del Gottardo nun auch sein Geschäft in den Niederlanden und Belgien. Die Aktionäre werden mit dem lange erwarteten Aktienrückkaufprogramm beglückt. Mit 2,5 Mrd CHF falle der Verkaufserlös deutlich höher als erwartet aus, sagten Analysten in ersten Stellungnahmen.
Swiss Re (-4,8% auf 92,85 CHF) wurde hingegen von der Subprime-Krise eingeholt und musste für die Absicherung eines Kunden-Portfolios einen Verlust 1,2 Mrd CHF ankündigen. An den Ertragszielen und dem angekündigten Aktienrückkaufprogramm hält die Gesellschaft jedoch fest. Die Schlagzeile sorge aber für Verunsicherung am Markt, sagten Händler.
Es stelle sich auch die Frage, welche anderen Versicherer ähnliche Botschaften zu verkünden haben. ZFS sinken in der Folge um 0,8% auf 213,75 CHF. Die Bankenaktien UBS (-0,5% auf 52,70 CHF) und CS (-0,4% auf 66,85 CHF) geraten in Sippenhaft.
Richemont erwägt die Abspaltung des Luxusgütergeschäfts von den anderen Aktivitäten, inklusive der Beteiligung am Zigarettenkonzern British American Tobacco (BAT). Mit dem Schritt werde der wahre Wert des Luxusgütersegments besser sichtbar, sagten Analysten. Bereits haben erste Analysten ihr Kursziel angehoben und der Markt honoriert die Pläne mit einem Kursfeuerwerk: +7% auf 78,10 CHF. Richemont könnte nun zu einem `pure player` im Luxusgütergeschäft werden. Heute werde Richemont aufgrund der Struktur oftmals mit einem Abschlag zu den Konkurrenten gehandelt.
Zykliker wie ABB (+2,1% auf 31,44 CHF) und Holcim (+0,7% auf 122 CHF) erholen sich von den jüngsten Rückschlägen. ABB hat den Verkauf der im Erdöl- und Erdgasgeschäft aktiven Tochtergesellschaft Lummus Global an Chicago Bridge abgeschlossen.
In der zweiten Reihe stehen Uster Technologies 1% tiefer. Der Börsenneuling hat aufgrund des schwierigen Marktumfeldes im Zuge seines IPO nur rund die Hälfte der für den Greenshoe gedachten Titel ausgeben können.
Implenia stehen gehalten bei 33,50 CHF. Der Baukonzern will der Sache Laxey Klarheit schaffen und lässt seine Aktionäre anlässlich einer ausserordentlichen Generalversammlung über die derzeit gültige Eintragungsbeschränkung für ausländische Aktionäre befinden. Die Jungfraubahnen (Aktie: +2,6%) haben mit der Person von Urs Kessler den CEO-Posten neu besetzen können. (awp/mc/ab)