Gleichzeitig gibt es aber mahnende Stimmen, der Optimismus könne nur von kurzer Dauer sein. So ist das Volatilitätsmass VSMI am Freitag erneut gestiegen und befindet sich damit auf einem extrem hohen Niveau. Für Auftrieb sorgen indes auch die Vorgaben aus dem Ausland: Am Freitag konnten die US-Börsen ihre drastischen Verluste vom Handelsstart deutlich eingrenzen, Asiens Börsen verzeichneten grossenteils Avancen. In Tokio fand jedoch wegen eines Feiertages kein Handel statt.
Im weiteren Verlauf dürften Neuigkeiten zur Ausgestaltung der Hilfsmassnahmen in den einzelnen Euro-Ländern für wichtige Impulse sorgen, später blicken die Anleger auf die Eröffnung an der Wall Street. Wegen des «Columbus Day» ist der US-Anleihemarkt geschlossen, auch von Konjunkturseite stehen keine massgeblichen Daten an.
Bis um 9.40 Uhr gewinnt der SMI 336,07 Punkte oder 6,28% auf 5’683,29 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI zieht um 6,72% auf 836,62 Punkte an und der breite SPI 6,13% auf 4’762,14 Punkte. An der SMI/SLI-Spitze rangieren Julius Bär (+16,2% auf 49,80 CHF) und CS (+13,7% auf 38,94 CHF). Damit können die Valoren ihre jüngsten Einbussen jedoch nicht ausgleichen; CS hatten auf Wochensicht 40,3% und alleine am Freitag 16,2% verloren. Deutlich fester tendieren auch UBS (+10,1% auf 18,72 CHF).
Bei den Versicherern machen sich die Erholungstendenzen bei Swiss Re (+11,5% auf 42 CHF) am stärksten bemerkbar. Allerdings haben die Titel des Rückversicherers zuletzt auch am meisten verloren. In der letzten Woche büssten Swiss Re knapp 39% ein, ZFS (+5,9% auf 221,20 CHF) gaben um beinahe 30% nach und Swiss Life (+4,8% auf 129,90 CHF) gingen um rund 25% tiefer um.
Insgesamt fällt die Erholung bei den Versicherungsaktien nicht so deutlich aus wie jene der Banken. Nach wie vor grosse Unsicherheiten bestehen bei den Versicherungen betreffend weiterer Abschreibungen. Auch im Geschäft mit Kreditausfallversicherungen könnte einiges auf die Gesellschaften zukommen, heisst es am Markt.
Die am Freitag (-26,3%) von den Anlegern massiv abgestraften Nobel Biocare (+10,5% auf 23,62 CHF) verzeichnen deutliche Avancen. Die UBS hat indes das Rating für die Dentalimplantateherstellerin in einer Branchenstudie auf «Neutral» und das Kursziel auf 23 (50) CHF gesenkt. Für die SPI-Titel Straumann (-0,7% auf 246,90 CHF) haben die Analysten die Einstufung «Neutral» bestätigt und das Kursziel auf 255 (315) CHF angepasst.
Deutlich fester, wenn auch unterdurchschnittlich tendieren die defensiven Roche (+3,6% auf 153,60 CHF), Nestlé (+4,1% auf 41,08 CHF) und Novartis (+5,1% auf 50,75 CHF). OC Oerlikon (+5,7% auf 137,20 CHF) sowie Sulzer (+4,6% auf 80 CHF) im SPI gewinnen ebenfalls. Im Zuge der Finanzkrise haben die Beteiligungen des russischen Unternehmers Viktor Vekselberg an den Unternehmen massiv an Wert verloren, Medienberichten zufolge könnte der Oligarch gezwungen sein, die fremdfinanzierten Beteiligungen umzustrukturieren.
Am Tabellenende finden sich Actelion (+1,8% auf 52,50 CHF). Im breiten Markt hat Conzzeta (Aktie +0,7%) Zahlen zu den ersten acht Monaten des Jahres vorgelegt, Uster Technologies (Aktie -4,6%) die Guidance für das laufende Jahr aufgrund des schwächeren wirtschaftlichen Umfeldes nach unten angepasst. Deutlichen Auftrieb erhalten Micronas (+13,0%) vor den morgigen Zahlen. AFG (+17,7%) profitieren von positiven Aussagen des VR-Präsidenten und Mehrheitseigner Edgar Oehler zum weiteren Gechäftsverlauf in der Wochenendpresse. (awp/mc/ps/14)