CH-Eröffnung: Fester – Givaudan klarer Gewinner

Zu Handelsbeginn hat sich die Börse jedoch davon befreien können, gestützt unter anderem von den starken defensiven Werten. Insgesamt verlaufe die Indexentwicklung allerdings nicht überzeugend, heisst es in Marktkreisen. Viel Potential für noch höhere Kurse würde die Aktien derzeit nicht haben. Bis zum Nachmittag rechnen Händler eher mit Zurückhaltung der Investoren. Dann stehen zunächst die Zinsentscheide der EZB und der Bank of England im Fokus. Experten gehen jedoch davon aus, dass es wegen der hohen Inflation zu keiner Änderung kommen wird. Aus den USA kommen im weiteren Verlauf neue Arbeitmarktdaten, zudem wird sich Fed-Vize Kohn vor dem Bankenausschuss des Senats äussern.


Bis um 9.30 Uhr gewinnt der SMI 0,38% oder 28,20 auf 7’542,68 Zähler. Der SLI klettert 0,26% auf 1’159,15 Punkte. Der breite Markt – gemessen am SPI – legt um 0,31% auf 6’358,82 Stellen zu. Unter den 30 grössten Titeln (SMI/SLI) legen Givaudan (3,7% auf 1’052 CHF) überdurchschnittlich zu. Die Aktien profitieren von einer positiven Studie von Lehman Brothers. Der US-Broker hat das Rating auf Overweight von Equalweight und das Kursziel auf 1’200 CHF von 1’167 CHF angehoben. Dies sorge «für Zündstoff in der Aktie», sagte ein Händler.


Neben Richemont (+1,4% auf 65,40 CHF) und Swatch (+1,1% auf 287,75 CHF) sind vor allem die Pharmawerte gefragt. Novartis gewinnen 0,8% auf 55,30 CHF. Der Pharmakonzern hat im Rahmen einer Studie für Rasilez/Tekturna nachgewiesen, dass das Medikament potenziell die Niere bei Diabetes-Typ-2-Patienten mit Bluthochdruck schützt. Ausserdem hat die US-Gesundheitsbehörde FDA die Indikation für das Osteoporose-Medikament Aclasta/Reclast des Unternehmens ausgeweitet. Roche stehen um 0,9% auf 185,10 CHF im Plus. Nestlé (+0,7% auf 518,50 CHF) legen nach einer positiven Studie von Lehman Brothers zum Lebensmittelsektor zu, wonach die Branche in den nächsten sechs bis zwölf Monaten bessere Resultaten erzielen wird, als bisher angenommen.


Auch Clariant (+1,1% auf 12,48 CHF) notieren fester. Die Restrukturierung komme wie geplant voran und dürfte aus eigener Kraft finanzierbar sein, hatte CFO Patrick Jany im Gespräch mit AWP erklärt. Der Mittelfluss soll sich wieder erholen, die Dividende sei nicht gefährdet. Ciba (+0,6% auf 34,74 CHF) erhalten ebenfalls Auftrieb. Bei den Bankenwerten gibt es ein uneinheitliches Bild. Grösster Verlierer sind UBS mit -1,2% auf 24,94 CHF. Im Umfeld der Kapitalerhöhung blieben die Volumen in der UBS weiterhin hoch, heisst es im Handel. Auch CS geben nach (-0,4% auf 51,60 CHF), Julius Bär notieren unverändert bei 78,50 CHF.


ZFS (Aktie -0,2% auf 300,50 CHF) zählt nach einem Bericht der «Financial Times» zu den Bietern für die Versicherungssparte der Royal Bank of Scotland Group. Die britische Bank hatte die Auktion für den Bereich im April gestartet, um ihre Kapitalreserven zu stärken. Im breiten Markt stehen Lem (+1,9%) nach Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2007/08 im Blick. Analysten sprechen von einem «soliden Ergebnis» und «respektablen Entwicklungsmöglichkeiten», weisen jedoch gleichzeitig auf die ausgereizte Bewertung hin.


Speedel (+1,5%) stossen bei den Anlegern ebenfalls auf Interesse. Das biopharmazeutische Unternehmen ist am Umsatz aus den Verkäufen von Tekturna/Rasilez des Lizenzpartners Novartis beteiligt. Sulzer (+0,1%) legen hingegen kaum zu. Das Unternehmen hat die Akquisition der Kohlenstoffbeschichtungssparte des belgischen Auto- und Bauwirtschaftszulieferer Bekaert angekündigt. Händler nennen die geplante Übernahme zwar einen «klugen Schachzug», aufgrund der Firmengrösse jedoch kursneutral. (awp/mc/ps)

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