Schliesslich habe sich die Lage im Finanzsektor nicht verbessert und auch die wirtschaftlichen Perspektiven seien weiterhin ungünstig.
Immerhin zeige sich der Aktienmarkt unbeeindruckt von den negativen Vorgaben aus dem Ausland, heisst es. Der US-Leitindex Dow Jones hatte noch einmal gut 90 Punkte gegenüber dem Börsenschluss in Europa verloren und auf dem tiefsten Stand seit März 1997 geschlossen. Auch der Nikkei ging etwas leichter aus dem Handel. Weitere massgebliche Impulse sind erst am Nachmittag zu erwarten. Fed-Chairman Ben Bernanke spricht vor dem Haushaltsausschuss des US-Senats, zudem stehen Daten vom US-Immobilienmarkt auf der Agenda.
Bis um 9.30 Uhr steigt der SMI um 1,06% oder 47,09 auf 4’485,36 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI notiert bei +0,87% auf 633,27 Zähler. Der Gesamtmarkt, gemesssen am SPI, gewinnt 0,86% auf 3’759,05 Stellen.
Kühne + Nagel (+4,7% auf 56,55 CHF) rücken nach dem Zahlenausweis für 2008 an die Tabellenspitze im SMI/SLI vor. Die vom Unternehmen vorgelegten Kennziffern liegen in etwa im Rahmen der Erwartungen, eher verhalten fällt der Ausblick für 2009 aus. Unterstützend wirke jedoch die höhere Dividende, heisst es am Markt.
Logitech (+3,9% auf 9,98 CHF), Swiss Life (+2,8% auf 55,40 CHF) und Bâloise (+2,5% auf 64,90 CHF) sind nach den jüngsten Abschlägen ebenfalls gefragt. Auch Swiss Re (+2,3% auf 13,60 CHF) legen zu. Die Konkurrentin Münchener Rück hat vorbörslich Zahlen vorgelegt. Eine Prognose für 2009 will das Unternehmen nicht geben, angesichts der anhaltenden Finanzmarktkrise gilt das Gewinnziel je Aktie von 18 EUR für 2010 aber als «nicht mehr realistisch».
ZFS (+0,7% auf 154,10 CHF) rücken leicht vor. Der Versicherer will die im Rahmen des Rückkaufprogramms erworbenen Aktien nicht vernichten, sondern sie als Teasury-Aktien behalten.
Roche (+2,4% auf 127,10 CHF) stehen deutlicher im Plus. Der Genentech-Verwaltungrat bekräftigte gegenüber den Aktionären, dass der Basler Pharmakonzern den Wert der US-Tochter «substanziell» unterschätzt. Genentech wolle sich zu einem möglichst hohen Preis verkaufen, heisst es im Handel. Die übrigen Index-Schwergewichte Novartis (+0,9% auf 41,62 CHF) und Nestlé (+0,8% auf 37,18 CHF) halten sich durchschnittlich.
UBS (+2,3% auf 10,11 CHF, Vortag -10,7%) profitieren von einer Hochstufung auf Buy (Hold) bei einem Kursziel von 14 CHF durch die Citigroup. Die Analysten werten die Ernennung von CEO Oswald Grübel, die Restrukturierung der Investment Bank und das derzeitige Kursniveau als positiv.
Für CS (-1,1% auf 26,58 CHF, Vortag -7,1%) lautet die neue Einstufung der Citigroup dagegen Hold (Buy) bei einem niedrigeren Kursziel von 30 (40) CHF. Julius Bär verlieren (-1,7% auf 24,44 CHF) noch deutlicher und bilden mit Clariant (-1,8% auf 3,88 CHF) das Schlusslicht unter den 30 Bluechips.
Im breiten Markt avancieren Barry Callebaut 3,8%. Der Kakao- und Schokoladenhersteller will das europäische Verbrauchergeschäft in den spanischen Lebensmittelkonzern Natra integrieren.
Tamedia legen 0,5% zu, Edipresse bleiben ungehandelt. Die beiden Medienunternehmen wollen ihr Geschäft in der Schweiz zusammenführen. Nach Zahlen bleiben auch Charles Vögele und Mobimo zunächst ungehandelt.
Galenica rücken 0,6% vor. Die Übernahme der Apothekenkette Sun Store mit 100 Verkaufsstellen in der Schweiz gilt bei Analysten als strategisch sinnvoll.
redIT rutschen um 13,8% ab. Der für 2008 vermeldete Umsatz liegt unter dem Vorjahr, der EBIT im zweiten Halbjahr war positiv. (awp/mc/pg/15)