CH-Eröffnung: Fester – Mit UBS-Aufschlägen dreht Stimmung ins Plus
Für die unerwartet kräftigen Kursaufschläge bei der Grossbank, die den Gesamtmarkt nach oben ziehen, kennt der Marktteilnehmer nur eine Antwort: «Die schlechten Nachrichten waren bereits eingepreist.» Mit dem kräftigen Plus bei den UBS-Titeln lastet nahezu auf keiner Aktie im Standardwerte-Index Verkaufsdruck.
Am Nachmittag, wenn die Nachrichten um die UBS verdaut sind, dürften dann neue Impulse von der Konjunkturseite kommen. So werden in den USA der ISM-Index verarbeitendes Gewerbe März und die Daten zu den Bauausgaben Februar publiziert.
Das Blue Chips Barometer SMI steigt bis um 09.40 Uhr um 110,63 Punkte oder 1,53% auf 7’334,94 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index legt 1,59% auf 1’122,60 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,1% auf 6’026,97 Punkte zu.
Die UBS (+7,0%) steigen aus einem tiefen vorbörslichen Tal mit Abschlägen von mehr als 7% in ungeahnte Höhen. «Nichts für schwache Nerven», so ein Marktbeobachter. Die Bank wird im ersten Quartal 2008 aufgrund vorläufiger Zahlen voraussichtlich einen Nettoverlust von 12 Mrd CHF ausweisen müssen. Der Fehlbetrag ist auf Abschreibungen für amerikanische Risikopositionen von 19 Mrd USD zurückzuführen. Das Investment Banking wird im ersten Quartal 2008 in der Folge einen Vorsteuerverlust von 18 Mrd CHF schreiben.
Zudem kommt es bei der Grossbank an der Konzernspitze zu einer Ablösung: VR-Präsident Marcel Ospel wird sich der kommenden ordentlichen Generalversammlung nicht zur Wiederwahl stellen. Als Nachfolger Ospels als Präsident hat der Verwaltungsrat Peter Kurer auserkoren.
Ein Händler vermutet, die Anleger gingen offensichtlich nun davon aus, dass es ab jetzt nur noch besser werden könne. Er merkt jedoch an, einen fairen Preis zu finden dürfte Schwierigkeiten bereiten. Als Gründe für den starken Anstieg werden zudem hohe Shorteindeckungen gesehen.
CS (+4,0% auf 52,55 CHF) legen im Sog der UBS zu und Julius Bär steigen 0,1% auf 73,30 CHF.
Die Titel der Versicherungsbranche folgen auf der Gewinnerliste den Grossbanktiteln: ZFS (+2,5% auf 320,50 CHF), Swiss Re (+2,0% auf 88,50 CHF), Baloise (+1,5% auf 100,20 CHF) und Swiss Life etwas abgeschlagen (+0,9% auf 278,50 CHF).
Die Pharmawerte Roche (+0,6% auf 188,00 CHF) und Novartis (+0,8% auf 51,30 CHF) steigen unterdurchschnittlich. Auch das Indexschwergewichts Nestle (+0,9% auf 500,50 CHF) wirkt eher als Bremsklotz für den Gesamtmarkt.
Am Tabellenende sind Swatch mit einem Minus von 0,1% auf 265,25 CHF zu finden.
Im SLI stehen Logitech (+2,6% auf 25,80 CHF) weit oben auf dem Tableau. Petroplus (+1,6% auf 62,10 CHF) haben vorbörslich mitgeteilt, den Kauf von zwei Shell-Raffinerien in Frankreich abgeschlossen zu haben. Am anderen Ende der Tabelle sind Actelion (-0,1% auf 54,10 CHF) zu finden.
In der zweiten Reihe haben unterdessen Quadrant (+1,8%), die Nationale Suisse und Bioxell (beide ungehandelt) Ergebnisse vorgelegt. Arpida (-1,8%) hat zudem 1,6 Mio neue Aktien herausgegeben. Cytos (+4,3%) profitieren weiter von Übernahmegerüchten. (awp/mc/gh)