Zwar blieb der Handel in Tokio feiertagsbedingt geschlossen, die Börsen in Südkorea und Hongkong konnten aber zulegen.
Die Nachrichtenlage bleibe aber äusserst dünn und vor der am Mittwochabend anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank dürfte die Zurückhaltung bei den Anlegern weiter zu spüren sein. Die Chartanalytiker der ZKB sehen den SMI nach den Kursavancen der vergangenen Woche gar als überkauft an. Daher dürfte die nächste Widerstandsmarke bei 6’400-Punkte kaum erreicht werden. Vielmehr rechnen die Analysten mit einer temporären Konsolidierung.
Das Blue-Chips-Barometer SMI legt bis um 09.30 Uhr um 0,58% auf 6’343,10 Punkten zu. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,67% auf 980,48 Zähler, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,53% auf 5’477,43 Punkte.
Der Aufwärtstrend ist im SMI/SLI breit abgestützt. Grosse Kursavancen verzeichnen dabei etwa Clariant (+1,9%). Merrill Lynch hat im Rahmen einer umfassenden Studie zur Chemiebranche das Kursziel auf 13 von zuvor 12 CHF erhöht und die «Kauf»-Empfehlung bestätigt. Unternehmen wie Clariant würden ein signifikantes Erholungspotenzial aufweisen, hiess es.
Bei Lonza (+1,7%) kommt es am Dienstag zu Anschlusskäufen. Gestern wurden die Titel im SMI aufgenommen und legten bereits um gut 2% zu. SGS, die neu auch im SMI figurieren, gewinnen derzeit 1,1%. Die aus dem SMI ausgeschiedenen Bâloise (-0,1%) und Nobel Biocare (-0,5%) geben dagegen nach.
Petroplus steigen um 1,1%. Die Raffineriebetreiberin konnte die Kapitalerhöhung über 292 Mio CHF erfolgreich abschliessen. Insgesamt seien 99,4% der Bezugsrechte ausgeübt worden.
Steigende Kurse sind derweil auch bei den meisten Finanzaktien auszumachen. So legen Swiss Re um 1,5%, Julius Bär um 1,3% oder UBS um 1,0% zu. Das Kursziel von Julius Bär wurde von Morgan Stanley auf 66 CHF von zuvor 60,50 CHF (Rating: «Overweight») erhöht. Das neue Kursziel impliziere ein Aufwärtspotenzial von 17%, so der Analyst.
Logitech steigen um 1,7%. Die Computerzubehörherstellerin hat Erik K. Bardman zum neuen Finanzchef ernannt. Bardman folgt auf Mark Hawkins, der Logitech im April verlassen hatte.
Die defensiven Pharmaschwergewichte Novartis (+0,7%) und Roche (+0,2%) verzeichnen auch steigende Kurse, während Nestlé (+0,1%) an Ort und Stelle treten.
Swatch tendieren nach anfänglichen Verlusten nun um 0,2% fester, nachdem sich der Abschwung der Schweizer Uhrenexporte im August weiter abgeschwächt hat. Der Rückgang beträgt aber immer noch 22%. Die Konkurrenzpapiere von Richemont notieren zum Vortag mit 0,4% im Plus.
Im breiten Markt hat der Baukonzern Implenia mit dem Halbjahresgewinn die Analystenvorgaben leicht verfehlt. Die Aktien tendieren unverändert auf 28,00 CHF.
Feintool (-2,4%) musste für das Gesamtjahr 2008/09 eine Gewinnwarnung und einen Stellenabbau ankündigen. Ein neues operatives Führungsteam soll nun für Besserung sorgen.
Erfreulich entwickeln sich die Aktien von Schweiter (+11,4%). Schweiter hat einen Teil des hohen Cash-Bestandes aus dem Verkauf der Satisloh-Sparte in den Kauf der im aargauischen Sins beheimateten Alcan Composites investiert. Der Preis von 349 Mio USD wird von Analysten nicht als besonders teuer bewertet.
Mit der Transaktion von Schweiter dürften aber Spekulationen betreffend verschiedener Schweizer Industrieunternehmen einen Dämpfer erhalten, so ein Analyst. Schweiter sei gerüchteweise auch mit Rieter (-2,2%) oder Uster Technologies (+0,2%) in Verbindung gebracht worden.
Weiter im Trend liegen die «Solaraktien» von Meyer Burger (+3,7%) und Komax (+6,5%). (awp/mc/pg/14)