CH-Eröffnung: Fester – Positive Vorgaben und Zinsspekulationen

Der Zinsentscheid der US-Notenbank steht am 31. Oktober auf der Agenda; Marktteilnehmer rechnen mit einer Senkung von 25 Basispunkte. Aus charttechnischer Sicht zeigen sich die Indikatoren für den Schweizer Markt leicht positiv. Insgesamt würde sich zwar kein entschlossenes Bild zeigen, schreibt die Deutsche Bank in ihrem Kommentar, es spräche aber wenig dagegen, dass der SMI heute den am Freitag eingeschlagenen Weg nicht weiter verfolge.


Die Agenda präsentiert sich zu Wochenbeginn dünn, Zahlen und Unternehmensnachrichten liegen hauptsächlich zum breiten Markt vor. Unter den Bluechips dürften UBS in den Fokus rücken: die Grossbank hat im Vorfeld der morgigen Zahlen noch einmal den Rahmen ihrer Einbussen durch die US-Kreditkrise abgesteckt und den bereits angekündigten Konzernverlust von 600 und 800 Mio CHF bestätigt. Für das vierte Quartal zeigt sich die Bank nun zudem sehr vorsichtig.


Bis um 09.40 Uhr steigt der SMI um 0,48% oder 43,24 Punkte auf 9`006,16 Zähler. Der SLI legt um 0,66% auf 1`385,57 Stellen zu, der SPI um 0,50% auf 7`356,24 Zähler.


Unter den Bluechips erfreuen sich die zyklischen Titel der grössten Nachfrage. Ein Händler verweist auf die Zinsspekulationen: «Die Erwartung nachgebender Zinsen in den USA sollte denjenigen Auftrieb geben, die von den Unternehmens-Investitionen abhängig sind». So rücken ABB um 1,4% auf 35,15 CHF vor und Holcim um 1,3% auf 130,80 CHF. ABB erhalten zusätzlich durch eine Kurszielerhöhung durch Citigroup Auftrieb.


Auch die Finanzwerte zeigen sich fester. Händler verweisen auch hier auf Zinssenkungsspekulationen: die Aussicht auf steigende Erträge dank sinkender Zinsen würden den Bankensektor stützen. CS rücken um +1,4% auf 77,00 CHF vor, Julius Bär um +1,1% auf 95,65 CHF. Auch UBS (+1,2% auf 62,70 CHF) avancieren. Die Gewinnwarnung sei grösstenteils bereits eingepreist worden, meinte ein Händler. Neu sei einzig die Tatsache, dass die Bank von weiter anhaltenden Problemen an den Finanzmärkten ausgeht.


Mit den grössten Abgaben fallen dagegen Nobel Biocare (-1,0% auf 316,75 CHF) auf. Die Medizinaltechnikerin wird morgen ihre Drittquartalszahlen vorlegen. Abschläge gibt es zudem für Roche (-0,6% auf 198,80 CHF), Nestlé (-0,2% auf 537,00 CHF) und Synthes (-0,1% auf 144,20 CHF).


Im SLI-Tableau finden sich OC Oerlikon (+2,6% auf 552,50 CHF) und Actelion (+2,5% auf 55,45 CHF) an der Tabellenspitze. Für Actelion hat das Aktienresearch von ING das Rating auf «Hold» (Sell) angehoben. Für Petroplus (+0,2% auf 108,90 CHF) hat Lehman Brothers das Kursziel auf 135 (150) CHF zurückgenommen.


Auch für die zweiten Reihe liegen diverse Ratingänderungen vor. Galenica (+1,4%) profitieren von einer Ratingerhöhung durch UBS, Quadrant (-1,7%) werden dagegen durch eine Kurszielsenkung durch UBS und Vontobel gebremst.


BB Biotech (+0,2%) avancieren nach soliden Drittquartalszahlen; BB Medtech (-0,4%) stehen unter Druck, nachdem die Beteiligungsgesellschaft einen grösseren Verlust für das dritte Quartal auswies. U-Blox (+13,1%) legen nach dem IPO vom Freitag erneut deutlich zu. Santhera (Aktie: +2,4%) hat positive, erste Daten zur Phase-IIa-Studie mit SNT-MC17 zur Behandlung von Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) veröffentlicht.


Jelmoli (-4,8%) dürften heute erneut Gegenstand von Spekulationen werden, nachdem sich der Grossaktionär Georg von Opel zur Zukunft des Unternehmens in der Wochenendpresse geäussert hatte. (awp/mc/ab)

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