Die Schuldenprobleme in Portugal und Spanien sowie das Säbelrasseln auf der koreanischen Halbinseln bleiben jedoch Unsicherheitsfaktoren. Händlern zufolge liegt der Fokus der Anleger weiterhin auf den Schuldenproblemen in Europa. Am Sonntag haben die Finanzminister der Euro-Länder für Irland Hilfszusagen über 85 Mrd EUR gesprochen. Die Furcht vor einem Überspringen der Krise auf Portugal und Spanien sei gross, hiess es. Der Euro kam im frühen Geschäft unter Druck, kann sich derzeit aber festigen. Derweil wird in den USA der Start ins Weihnachtsgeschäft von den Detailhändlern als sehr zufriedenstellend bezeichnet. Über das «Black Friday»-Wochenende sei der Ansturm auf die Angebote grösser gewesen als vor einem Jahr, so eine Studie.
Um 09.30 Uhr steht der Swiss Market Index (SMI) um 0,96% höher bei 6’546,04 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) steigt um 1,04% auf 1’026,13 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,81% auf 5’834,60 Punkte.
Zu den Blue-Chips-Unternehmen gibt es zu Wochenstart kaum nennenswerte News. Stark erholt zeigen sich die Grossbankentitel UBS (+2,2%) und Credit Suisse (+1,8%). Die Irland-Rettung dürfte dabei unterstützend wirken. Auf der anderen Seite kritisierte SNB-Präsident Philipp Hildebrand über das Wochenende im Schweizer Fernsehen das Geschäftsmodell der Grossbanken. Dabei warnte Hildebrand vor einer Rückkehr zum Investmentbanking durch das Eingehen von grossen Risiken im Eigenhandel.
Julius Bär steigen gar um 2,3% auf 39,45 CHF. Die Analysten von Goldman Sachs haben das Kursziel auf 50 von 48 CHF erhöht und die «Buy»-Einschätzung bestätigt. Gleichzeitig hob das US-Institut im breiten Markt die Kursziele für Sarasin (Aktie: +1,1%), EFG (unv.) und Bank Vontobel (-1,7%) an. Der Kursrückgang bei den Vontobel-Aktien dürfte dabei auf die Rating-Senkung der UBS auf «Sell» von bislang «Neutral» zurückzuführen sein, sagten Händler.
Auch Versicherungswerte können zulegen: So steigen ZFS um 1,4% auf 232,70 CHF. Die Analysten von Macquarie starten die Einschätzung mit «Outperform» und einem Kursziel von 290 CHF. Zudem hat ZFS am Freitag eine nachrangige Anleihe über 700 Mio CHF erfolgreich platziert.
Swiss Life steigen um 1,6% auf 117,80 CHF. Sowohl Morgan Stanley (Rating: «Underweight») als auch Credit Suisse («Neutral») haben das Kursziel für den Lebensversicherer auf 130 von 125 CHF respektive auf 156 von 151,65 CHF erhöht. Logitech steigen nach einer Kurszielerhöhung durch Goldman Sachs um 1,8% in die Höhe.
Etwas fester tendieren die Schwergewichte Novartis (+0,5%), Nestlé (+0,4%) und Roche (+0,5%). Nestlé gab am Freitagabend die Gründung eines Joint-Venture-Unternehmens in Chile mit der lokalen Gesellschaft Fonterra bekannt. Nestlé und Fonterra wollen bei Milchprodukten zusammenarbeiten. Die Meldung dürfte aber an der Börse nur als Randnotiz wahrgenommen werden.
Am Tabellenende des SMI/SLI stehen Geberit (+0,1%), Actelion (+0,2%) und Givaudan (+0,3%). Verlierer sind bei den Blue Chips derzeit keine auszumachen.
Am breiten Markt hat der Backwarenkonzern Aryzta (Aktie: +5,7%) im ersten Quartal einen deutlichen Umsatzanstieg verzeichnet und die Vorgaben der Analysten klar übertroffen. Nach der schwachen Kursentwicklung in den vergangenen Wochen würden die Resultate zum ersten Quartal den unterbewerteten Aktien Auftrieb verleihen, so ein Analyst.
Basilea klettern um 4,1% in die Höhe. Das Pharmaunternehmen soll wegen einer Verletzung von Lizenzvereinbarungen 130 Mio USD von Johnson & Johnson erhalten. Die Bank Vontobel hat das Kursziel für Basilea auf 70 CHF von zuvor 63 CHF erhöht. Die Vontobel-Analysten hatten lediglich mit einer Zahlung von 50 Mio CHF gerechnet.
Weiter hat OC Oerlikon (+0,6%) strukturellen Veränderungen im Segment Drive Systems vorgenommen und einen neuen Leiter für die Solar-Sparte ernannt. (awp/mc/ps/08)