Mit der positiven Eröffnung am Montag kann der SMI an die gute Entwicklung seit Anfang Oktober anknüpfen. Der Schweizer Leitindex notierte zu Monatsbeginn noch unter 6’250 Punkten und stieg seither auf über 6’500 Stellen. Die bisher gut verlaufene Berichtssaison sowie die Aussicht auf eine weitere Lockerung in der US-Geldpolitik würden die gute Stimmung an der Börse stützen, meinen Händler. Allerdings könnte die überkaufte Marktsituation auch zu Gewinnmitnahmen führen und die Aufwärtstendenz bei den Aktien ein wenig bremsen.
Der Leitindex SMI steht gegen 09.30 Uhr 0,38% höher bei 6’502,01 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,33% auf 1’009,59 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,35% auf 5’776,62 Punkte.
Auf gute Nachfrage treffen am Montag erneut die Luxusgüteraktien von Richemont (+2,4%) und Swatch Group (+2,3%). Die Titel setzen damit die gute Tendenz der Vorwoche – Richemont mit Wochenplus von 0,8%, Swatch mit plus 1,9% – fort. Die positiven Nachrichten zu China – ein wichtiger Wachstumsmarkt für die Luxusgüterbranche – geben der Branche Auftrieb.
Positiv könnte auch die Aktion des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH gewertet werden, der sich beim Branchenkollegen Hermes eingekauft hat. LVMH sieht sich mit einem Anteil von 14,2%, der mit Derivaten auf 17,2% aufgestockt werden soll, als langfristiger Aktionär. Eine Übernahme sei nicht geplant.
In der neuen Woche werden eine Reihe von Unternehmen die Quartalszahlen veröffentlichen. So zum Beispiel UBS (Aktie: +0,9%), ABB (+0,9%), Logitech (+0,8%) oder Lonza (+0,5%), deren Aktien im Vorfeld der Zahlenpublikation allesamt fester notieren.
Bei der UBS rückt zudem das Ende des Steuerstreits mit den USA einen grossen Schritt näher. Die amerikanische Staatsanwaltschaft hat beim Gericht Antrag auf Einstellung der Strafverfolgung der UBS hinsichtlich ihres US-Geschäftes gestellt.
Lonza gab derweil eine Kooperation mit dem US-Unternehmen BD Diagnostics bei der Vermarktung eines integrierten, molekularen Qualitäts- und Prozesskontrollsystems für industrielle Mikrobiologen bekannt.
Zu den grössten Gewinner gehören am Montag auch die Aktien von Clariant (+0,9%), Kühne + Nagel (+0,6%) oder Novartis (+0,5%). Novartis hat mit dem Impfstoff Menveo bei Kleinkindern gute Phase-III-Daten erzeklt. Ausserdem wurde Daniel Vasella zum Präsidenten der Novartis-Tochter Alcon gewählt.
Die weiteren Schwergewichte Roche (+0,1%) und Nestlé (+0,2%) gewinnen nur leicht an Wert dazu.
Zu den grössten Verlierern gehören dagegen Swiss Re (-1,5%). Merrill Lynch hat die Aktien auf «Underperform» von «Neutral» abgestuft. Zur Begründung verweisen die Analysten auf die Reduktion der EPS-Schätzungen sowie die jüngst starke Kursperformance.
Actelion verlieren gar 2,3% auf 47,66 CHF. In der Wochenendpresse hatte CEO Jean-Paul Clozel seinen Willen zur Unabhängigkeit des Unternehmens bekräftigt. Ausserdem hat JP Morgan das Kursziel für Actelion auf 41,50 CHF nach zuvor 45,00 CHF gesenkt. Als Grund führte der Analyst seine tieferen Umsatzerwartungen für Tracleer an. Das Kursziel basiere auf einer fundamentalen Bewertung der Firma und berücksichtige keine Prämie für eine allfällige Übernahmen oder Synergien, so die Studie weiter.
Im breiten Markt steigen Santhera um 0,9%. Das Pharmaunternehmen hat die US- und kanadischen Rechte am Medikament Fipamezole von Biovail Laboratories International zurückerhalten. Biovail habe sich aufgrund strategischer Überlegungen innerhalb der neuen Valeant-Gruppe zu dieser Rückgabe entschlossen, hiess es.
Evolva gewinnen 5,2% dazu. Das Unternehmen gab die Ausweitung der Forschungszusammenarbeit mit der kalifornischen Abunda bekannt. Weitere Gewinner sind Lem (+3,3%), OC Oerlikon (+2,7%) und nach den deutlichen Verlusten der vergangenen Tagen auch Valiant (+1,2%). Auf der Gegenseite sind Calida (-2,9%), Crealogix (-2,7%) oder Publigroupe (-2,4%) unter den grössten Verlierern. (awp/mc/ps/08)