Dieser Trend könnte sich heute fortsetzen, heisst es im Handel. Die Berichtssaison pausiert am heutigen Tag weitgehend, einzig Nobel Biocare hat Zahlen vorgelegt. Auch von Konjunkturseite sind keine massgeblichen Impulse zu erwarten. Dafür blicken die Anleger bereits auf die weiteren Blue Chips, die in dieser Woche über den Geschäftsverlauf informieren: UBS, Adecco und Geberit am Dienstag sowie ZFS und Swisscom am Mittwoch.
Bis um 9.25 Uhr steigt der SMI um 0,57% oder 41,36 auf 7’303,46 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI legt um 0,70% auf 1’092,80 Stellen zu, der breite SPI um 0,56% auf 6’100,95 Zähler. UBS (+4,6% auf 23 CHF) stehen vor den morgigen Quartalszahlen und angesichts einer Einigung mit den US-Behörden zu Auction-Rate-Securities (ARS) an der Tabellenspitze im SMI/SLI. Wie die Grossbank am Freitagabend bekannt gegeben hat, wird sie ARS in Höhe von 18,6 Mrd USD von Anlegern zurückkaufen. Die Gesamtkosten inklusive einer Busse von 150 Mio USD bezifferte die UBS auf 900 Mio USD, darüber hinaus bestätigte sie die Guidance für das zweite Quartal. Offenbar reagierten die Anleger erleichtert auf die Einigung, auch wenn dies eine zusätzliche Belastung darstelle, heisst es am Markt.
Händlern zufolge stützen auch die Avancen bei amerikanischen Bankenwerten vom Freitag die Kurse. Entsprechend können CS 1,2% auf 55,40 CHF zulegen, Julius Bär gewinnen 0,9% auf 71,10 CHF. Petroplus (+2,7% auf 51,50 CHF) sowie die Chemiewerte Clariant (+1,2% auf 10,33 CHF) und Ciba (+1,1% auf 32,60 CHF) profitieren weiterhin von der Entwicklung des Ölpreises.
Adecco (+1,4% auf 51,40 CHF) gewinnen vor den morgigen Quartalszahlen, Geberit (-0,5% auf 149,20 CHF) verlieren. Für Mittwoch stehen ZFS (+0,5% auf 285,25 CHF) und Swisscom (+0,9% auf 350,75 CHF) auf der Agenda. Die zuletzt gefragten defensiven Werte tendieren unterschiedlich: Nestlé (+0,8% auf 48,70 CHF) rangieren noch im Plus. Nach mehreren positiven Ratings in der Vorwoche hat nun auch die Royal Bank of Scotland das Kursziel für die Aktien auf 47,50 (45) CHF angehoben. Bei Roche (-0,8% auf 188 CHF) und Novartis (-0,4% auf 61,90 CHF) werden dagegen einige der Gewinne der letzten Zeit mitgenommen.
Richemont gewinnen 0,6% auf 64,50 CHF. Der Luxusgüterkonzern hat eine Kontrollmehrheit von 60% am Genfer Uhrenhersteller Roger Dubuis SA übernommen. Die Akquisition soll das Gruppenergebnis des Geschäftsjahres 2008/09 allerdings nicht bedeutend beeinflussen. Swatch können gar um 0,8% auf 257,50 CHF zulegen.
Nobel Biocare (-4,2% auf 35,26 CHF) geraten infolge des ausgewiesenen Zahlensets vom heutigen Morgen unter Druck und sind zum Berichtszeitpunkt Schlusslicht im SMI/SLI. Die Herstellerin von Zahnimplantaten konnte die Markterwartungen im zweiten Quartal auf Umsatzebene zwar knapp erfüllen, EBIT und Reingewinn blieben deutlich dahinter zurück. Die Entwicklung in den USA sei besser als erwartet ausgefallen, jene in Europa hingegen habe enttäuscht, sagen Analysten. Die Valoren der Branchenkollegin Straumann legen dagegen um 4,4% zu, auch nach einer positiven Studie von Goldman Sachs.
Im breiten Markt legen redIT 1,4% zu: Das Unternehmen rechnet im ersten Halbjahr mit einem Verlust von rund 2,5 Mio CHF und hat eine weitreichende Umstrukturierung angekündigt. Charles Vögele (-2,4%) verlieren nach der Gewinnwarnung vom Freitag und zwei negativen Studien der Bank Vontobel sowie der Deutschen Bank; die grössten Avancen gibt es bei COS (+12,1%) sowie Tecan (+6,1%). (awp/mc/ps/14)