CH-Eröffnung: Fester – UBS ohne klare Richtung
Damit dürfte die Sorge über die Finanzierung des US-Defizits zumindest kurzfristig etwas nachlassen.
In der Schweiz beschäftigt der Fall UBS die Anleger, nachdem der zuständige Richter bei der US-Regierung eine Anfrage betreffend möglicher Beschlagnahme von UBS-Aktiven deponiert hat. Ausser den News zu UBS sind Unternehmensnachrichten am Donnerstag jedoch dünn gesät. Im weiteren Handelsverlauf rückt dann noch die Zinsentscheidung der Bank of England (BoE) in den Blick. Am Nachmittag könnten allenfalls die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA und die Angaben zu den US-Lagerbestände und Umsätze im Grosshandel den Aktienmarkt bewegen.
Das Blue-Chips-Barometer SMI steigt bis um 09.30 Uhr um 0,35% auf 5’308,13 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,57% auf 787,45 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,34% auf 4’576,50 Punkte.
Die UBS-Aktien haben, nachdem sich der Druck aus den USA erhöht hat, noch keine klare Richtung eingeschlagen. Die Aktien sind zunächst fester gestartet, dann aber zwischenzeitlich in die Verlustzone abgerutscht. Zum Berichtszeitpunkt steigen UBS um 0,1%.
Nachdem die Schweiz der Bank die Herausgabe von Kundendaten verboten hatte, will nun der zuständige Richter Alan Gold im Prozess Klarheit über eine allfällige Beschlagnahme von Geschäftsteilen der UBS durch die US-Regierung schaffen. Das US-Justizdepartement soll sich nun bis am Sonntag dazu äussern. Positiv dürften sich die Aussagen von Verwaltungsratspräsident Kaspar Villiger zur Zukunft der UBS auswirken. Er zeigte sich in der Sendung «Rundschau» davon überzeugt, dass die Bank das Gröbste hinter sich hat.
Von der festen Seite zeigen sich dagegen die anderen Finanzwerte. So steigen CS um 0,7%, Julius Bär um 1,6%, Swiss Re um 1,7% oder ZFS gar um 1,8%.
An der Spitze der Bluechips stehen allerdings ABB (+2,3%). Die Citigroup hat das Rating auf «Buy» von «Hold» erhöht. Momentan sei die Lage zwar angespannt, jedoch glaube er mittelfristig aufgrund der Wirtschaftsprognosen und der staatlichen Konjunkturprogramme an eine Erholung von ABB, hiess es in der Begründung.
Kühne + Nagel steigen nach einer Kurszielerhöhung auf 80 von 73 CHF durch die Deutsche Bank um 0,4%. Die Kursziele von Holcim (+1,6%) und Clariant (+1,0%) wurden zwar durch JPMorgan respektive die UBS leicht zurückgenommen, die jeweiligen Aktien können aber dennoch überdurchschnittlich zulegen.
Dagegen geben Logitech als eine der wenigen Bluechips um 1,6% nach. Dies obwohl die Citigroup das Kursziel auf 13,50 (von 10,50) CHF erhöht hat. Das Rating wurde allerdings auf «Sell» belassen. Die Pharma-Schwergewichte dämpfen die Erholung am Gesamtmarkt. Novartis geben um 0,5% und Roche um 0,2% nach. Nestlé (+0,1%) legen dagegen leicht zu.
Im breiten Markt steigen Ascom um 4,7% nachdem die UBS die Titel neu zum Kauf (von «Neutral») empfiehlt. Schindler (Namen: +2,6%; PS: +1,5%) gehören ebenfalls zu den grössten Gewinnern. Der Lifthersteller hat für Flughafenprojekte Aufträge für insgesamt 177 Anlagen erhalten. Am Tabellenende stehen Swiss Prime Site (-6,9%), Addex (-6,8%) und SNB (-5,1%). (awp/mc/ps/12)