CH-Eröffnung: Festere Tendenz hält an – SMI nahe am Jahreshoch

Das von den EU-Finanzministern beschlossene und konkretisierte Hilfsangebot für Griechenland lasse die Risikobereitschaft der Anleger wieder ansteigen, hiess es im Handel. Dabei ist dem SMI von Beginn weg der Sprung über die Marke von 6’900 Punkte gelungen. Der Jahreshöchststand von 6’943 Punkte von Mitte März wurde in der Startphase nur um wenige Zähler verfehlt. Gewinnmitnahmen bei den Pharma-Schwergewichten Roche und Novartis lasten auf den Gesamtmarkt.


Bis um 09.30 Uhr gewinnt das Blue-Chips-Barometer SMI trotzdem 0,53% auf 6’925,65 (Tageshöchst: 6’938) Punkte dazu. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,59% auf 1’072,70 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,50% auf 6’086,94 Punkte.


UBS legen unter den Blue Chips mit 2,8% am stärksten zu. Die Grossbank hat im Vorfeld der Generalversammlung vom kommenden Mittwoch für das erste Quartal einen Vorsteuergewinn von mindestens 2,5 Mrd CHF in Aussicht gestellt. Ausserdem seien die Nettoneugeldabflüsse «erheblich» zurückgegangen. Der erwartete Gewinn sei zu begrüssen und die Abschwächung der Geldabflüsse ermutigend, meinen Händler.


Allerdings profitieren die Finanzwerte europaweit auch von den Entwicklungen um das hoch verschuldete Griechenland. So steigen etwa Swiss Re um 1,1%, Swiss Life um 0,9% oder die Titel der CS und der ZFS um je 1,4%. Julius Bär gewinnen 0,3% oder 0,13 CHF hinzu, obwohl sie mit 0,40 CHF ex-Dividende gehandelt werden.


Zu den Gewinnern zählen am Montag auch Zykliker. Holcim gewinnen 0,7%, Richemont 0,8% oder SGS 1,0%.


Givaudan legen um 0,7% auf 990 CHF zu. Die Titel sind bereits am Freitag nach überzeugenden Umsatzzahlen für das erste Quartal mit 5,5% in die Höhe geklettert. Die UBS hat im Nachgang an die Zahlen das Kursziel auf 1’130 (bisher 1’070) CHF erhöht und die «Kaufempfehlung» bestätigt.


Für Clariant (+0,8% auf 14,61 CHF) erhöhte Société Générale die Einschätzung auf «Hold» von «Sell» und hob das Kursziel auf 15,00 CHF von 5,40 CHF je Titel an. Die Deutsche Bank ist nicht ganz so optimistisch und sieht den Kurs auf Jahresfrist bei 9,00 (zuvor 8,00) CHF.


Die defensiven Werte fallen mit dem gesteigerten Risikoappetit der Anleger ans Tabellenende zurück. Roche geben um 0,3% und Novartis um 0,4% nach. Swisscom (+0,4% auf 394,80 CHF) können von der der Kurszielerhöhung der HSBC auf 445 (zuvor 440) CHF kaum profitieren. Nestlé stehen mit einem Plus von 0,6% vergleichsweise gut da.


Im breiten Markt gewinnen Comet 3,8% dazu. Die Titel wurden von der Bank Vontobel neu zum «Kauf» (zuvor «Hold») erhöht.


Bucher Industries (+0,9%) hat den Verkauf der Aktivitäten mit Flugfeld-Kehrblasgeräten und Schneefrässchleudern angekündigt. Die Nachrichten dürften sich allerdings kaum auf die Kursentwicklung auswirken. Weiter haben die Stromkonzerne Romande Energie (Aktie: +1,3%) und Groupe E (noch nicht gehandelt) den Ausstieg aus dem Projekt für den Bau eines thermischen Kohlekraftwerks im deutschen Brunsbüttel bekannt gegeben.


Grössere Gewinne sind etwa bei Infranor Inter (+6,4%) oder AFG Arbonia (+3,5%) zu sehen. Auf der Gegenseite geben ADB um 4,2% oder Swissmetal um 3,1% nach.


Die Schweizer Börse wird schon bald Zuwachs erhalten. Am heutigen Montag orientiert die Lebensmittelgruppe Orior über den geplanten Börsengang. Über das IPO soll über 3,5 Mio Aktien einen Käufer finden, rund 1,9 Mio davon seien neue Aktien hiess es.


Weiter hat die SIX Swiss Exchange den Börsengang der Tiefsee-Ölbohrkonzern Transocean auf den 20. April angekündigt. Die Titel dürften aufgrund der Grösse von Transocean im SMI und SLI Platz finden. (awp/mc/ps/11)

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