Analysten rechnen in nächster Zeit mit eher besseren Börsenkursen. Die Bewertung der Schweizer Aktien sei historisch gesehen sehr tief, so ein Analyst. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass am Berichtstag vor allem die US-Arbeitsmarktdaten und die US-BIP-Zahlen am Nachmittag für weitere Impulse sorgen werden. Bei Enttäuschungen könnten Anleger nach der jüngsten Erholung Zwischengewinne mitnehmen, hiess es.
Der SMI steigt bis um 09.30 Uhr um 3,44 Punkte oder 0,07% auf 4’973,82 Zähler. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI sinkt dagegen um 0,26% auf 708,32 Punkte und der breitere SPI gewinnt 0,14% auf 4’178,07 Punkte.
Im Fokus der Anleger stehen heute die Valoren von OC Oerlikon (+0,7% auf 40,76 CHF). Das Industriekonglomerat hat vorbörslich als letzter Blue-Chip die Zahlen für das Geschäftsjahr 2008 vorgelegt. Dabei teilten die Firmenverantwortlichen mit, dass sie im Segment Oerlikon Textile eine Neuausrichtung und weitere Restrukturierungsmassnahmen planen. Eine Rückkehr in die Gewinnzone erwartet das Unternehmen frühestens 2010.
Gesucht sind auch die meisten Versicherungstitel. Vor allem ZFS (+3,4% auf 190,70 CHF) legen deutlich zu. Dabei profitiert das Papier von einer Ratingumstufung von Goldman Sachs von Neutral auf Buy. Die Analysten sehen bei der Aktie ein Aufwärtspotenzial von 35%. ZFS weise einen starken Cashflow auf, gehe kontrolliert mit Risikokapital um und verfüge über einen moderaten Fremdfinanzierungsgrad. Swiss Life (+1,6% auf 79,45 CHF) setzen die Erholungstendenzen der beiden Vortag fort und auch Bâloise (+0,9% auf 74,65 CHF) sind gesucht. Swiss Re verlieren 0,6% auf 19,47 CHF.
Zu Gewinnmitnahmen kommt es heute bei den Bankenaktien, nachdem in den letzten Handelstagen deutlich Aufschläge verzeichnen worden waren. Die markantesten Verluste verzeichnen dabei UBS (-2,6% auf 12,41 CHF), gefolgt von Credit Suisse (-1,2% auf 35,74 CHF) und Julius Bär (-0,6% auf 29,50 CHF).
Nachgefragt werden derzeit hingegen konjunktursensitive Valoren, wie Adecco (+2,5% auf 35,78 CHF), Geberit (+0,9% auf 102,40 CHF) oder Holcim (+0,8% auf 42,62 CHF). Charttechniker verweisen beim Arbeitsvermittler Adecco auf die Rückeroberung des wichtigen Supports von 34 CHF.
Die SMI-Schwergewichte Nestlé (unv. auf 38,32 CHF), Novartis (+0,6% auf 43,48 CHF) und Roche (+0,1% auf 148,90 CHF) notieren uneinheitlich. Das Übernahmeangebot von Roche an die Aktionäre von Genentech ist in der Nacht auf heute abgelaufen. Der Konzern teilte mit, ihm seien rund 85% der sich in Umlauf befindenden Genentech-Titel angedient worden. Zusätzlich sei die Übergabe weiterer 3,0% innerhalb der nächsten drei Geschäftstage garantiert worden.
Die grössten Abgaben unter den 30 Bluechips verzeichnen derzeit Logitech (-5,4% auf 11,59 CHF) und SGS (-3,6% oder 44 CHF auf 1’191 CHF). Allerdings werden die SGS-Papiere heute ex-Dividende von 50 CHF gehandelt. Das Unternehmen startet heute zudem ein Aktienrückkaufprogramm über maximal 250 Mio CHF.
Geschäftszahlen wurden heute auch von Unternehmen aus der zweiten Reihe veröffentlicht. Dabei zeigen sich vor allem die Aktien des Stahlkonzerns Schmolz + Bickenbach (-4,3%) deutlich schwächer. Das Unternehmen musste einen Gewinnrückgang von 67% verzeichnen und reduzierte den Ausblick für 2009. Ebenfalls Zahlen ausgewiesen haben Conzzeta, COS, Schlatter und Edipresse, sind aber zum Berichtszeitpunkt noch ungehandelt.
Leichte Gewinne verzeichnen noch die Aktien von Galenica (+0,9%) und von Basilea (+1,2%). Galenica organisiert aufgrund der Integration von Globopharm die Logistik neu und Basilea vermeldete positive Nachrichten zum Medikament Toctino in Deutschland. (awp/mc/ps/14)