Nach dem ruhigen Wochenstart sei die Börse jedoch auch am Dienstag eher schleppend in den Tag gestartet, hiess es. Angesichts der Nachrichtenarmut seien es auch heute Analystenkommentare, die für die eine oder andere Bewegung in Einzelaktie sorgten. Frische Impulse werden erst am Nachmittag aus den USA erwartet, wenn nach dem gestrigen Feiertag auch an Wall Street wieder gehandelt wird und Konjunkturdaten zur Veröffentlichung anstehen.
Das Blue-Chips-Barometer SMI notiert um 09.30 Uhr 0,62% höher auf 5’978,99 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt derweil 0,93% auf 915,31 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,56% auf 5’286,15 Punkte.
Adecco (+2,4%) wurden vom Aktienresearch der UBS im Rahmen einer Branchenstudie über europäische Service-Unternehmen mit einer höheren Rating aber einem tieferen Kursziel bedacht. Die Margen bei Adecco dürften sich in den Jahren 2011 und 2012 langsamer als erwartet entwickeln, so die Ansicht der Analysten. Das Rating lautet neu «Neutral» nach zuvor «Sell».
Gar um 5,5% auf 15,88 CHF nach oben geht es mit Petroplus, nachdem die Credit Suisse ihr Kursziel für den Titel auf 21,50 von 20 CHF erhöht hat. Mit Blick auf die jüngste Kursschwäche und steigenden Raffineriemargen wird den Papieren ein erheblicher Nachholbedarf attestiert.
Für Geberit (+0,9%) wiederum hat die Deutsche Bank das Kursziel auf 185 von bisher 190 CHF gesenkt. Das Rating lautet unverändert «Hold». Der Sanitärhersteller erntet jedoch Lob von den zuständigen Analysten: Das Unternehmen besitze ein starkes Management, generiere einen hohen freien Cash Flow und weise eine solide Kapitalstruktur auf. Diese Qualitäten seien aber im aktuellen Aktienpreis eingepreist.
Die Aktien von Nobel Biocare (+0,9%) stehen ebenfalls im Fokus. Die Dentalimplantateherstellerin wurde in den USA von einem Zahnarzt wegen Komplikationen im Zusammenhang mit dem Produkt Nobel Direct verklagt. Ein kalifornischer Zahnarzt habe Ende Juni Klage wegen Komplikationen mit Nobel Direct eingereicht und versucht nun, die Klage in eine Sammelklage auszuweiten.
Konjunktursensitive Werte wie ABB (+1,7%), Holcim (+1,6%), Kühne + Nagel (+1,5%) und Logitech (+1,0%) zeigen sich deutlich fester, nachdem sie am Vortag noch zu den grössten Verlierern gehört hatten. Swatch (Aktie: +2,5%) hat mit der Übernahme von Tanzarella einen weiteren kleinen Schritt in der Vertikalisierung der Uhrwerkproduktion unternommen.
Mit einem Plus tendieren auch die Finanzwerte, die den Aufschlägen bei Banken in Fernost folgen. Credit Suisse gewinnen 1,3% und UBS 1,2% und bei den Versicherern stechen Swiss Re (+1,6%) und ZFS (+1,3%) hervor.
Die defensiven Pharmawerte verhindern einen noch deutlicheren Anstieg des SMI: Roche sinken um 0,3% und Novartis um 0,2%. Neben Umschichtungen in offensivere Wachstumswerte verweisen Händler auf eine Meldung, wonach sich die britische Behörde NICE gegen die Vergütung des Roche-Medikaments Herceptin bei Magenkrebs ausgesprochen hat.
Aus dem Bereich der Small- und Midcaps rücken Bossard um 7,8% vor. Der Schraubenhersteller berichte am Vorabend über ein starkes zweites Quartal und stellte für das laufende Jahr einen Gewinnsprung Aussicht. «Solche Nachrichten liest man gerne», kommentiert die ZKB.
Swisslog (Aktie: +1,8%) ist vom US-Einzelhändler Target mit dem Design und der Umsetzung eines neuen Kommissionier- und Lagersystems beauftragt worden. Damit hat das Unternehmen in 2010 seinen zweiten Grossauftrag an Land gezogen, resümiert die Bank Vontobel. Die neue Order dürfe jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Geschäft mit Lagerlogistik immer noch sehr schwierig verläuft, warnt der zuständige Analyst. (awp/mc/ss/13)