Im weiteren Verlauf dürfte aber Händlern zufolge bei eher mässigen Volumen quasi ein Orientierungslauf anstehen. Denn grössere Impulsgeber seien nicht in Sicht und die Investoren dürften sich auf den Beginn der Berichtssaison konzentrieren.
Der SMI steht um 09.30 Uhr 0,31% höher bei 6’182,12 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt 0,35% auf 949,53 Punkte zu und der breite Gesamtmarkt (SPI) 0,31% auf 5’337,67 Punkte.
Bankaktien sind im frühen Handel gesucht. So steigen UBS um 2,0%, Credit Suisse um 1,1% und Julius Bär um 1,0%. Aus dem SLI rücken GAM um 0,3% vor. Die Titel folgen damit ihren amerikanischen Pendants nach oben, die gestern die Wall Street angeführt hatten. Die UBS hat erneut unrühmliche Schlagzeilen gemacht: Ein ehemaliger Manager des Flugzeugbauers Boeing hat sich schuldig bekannt, fast 2 Mio USD auf einem UBS-Konto platziert zu haben, um diese vor den US-Steuerbehörden zu verstecken.
Die überraschende Leitzinserhöhung in Australien findet dagegen nur wenig Beachtung. Damit hat die australische Zentralbank als erste Notenbank der G-20-Staaten damit begonnen, den im Zuge der Finanzkrise eingebrachten geldpolitischen Stimulus zurückzufahren.
Der Mangel an Nachrichten löst auch heute diverse Spezialsituationen bzw. von Analystenempfehlungen getriebene Kursbewegungen aus. So hat das Aktienresearch der UBS ihr Kursziel gleich für fünf Schweizer Versicherer angehoben, darunter die vier SMI/SLI-Titel Baloise (+0,3%), Swiss Life (+0,4%), Swiss Re (+1,4%) und ZFS (+0,7%).
Mit roten Vorzeichen präsentieren sich hingegen Syngenta (-0,1%), die unter einer gestern nachbörslich publizierten Gewinnwarnung der amerikanischen Mosaic leiden. Mosaic sei zwar als Düngemittelhersteller nicht mit Syngenta vergleichbar, sagten Beobachter. Doch nach den Warnungen von Monsanto, Bayer und Makhteshin sei Sentiment angeschlagen.
Der japanische Broker Nomura steht den Titeln von Swatch (+0,5%) und Richemont (-0,7%) kritisch gegenüber. Nomura hat zwar den Luxusgütersektor von Bearish auf Neutral hochgestuft, das Anlagerating für Richemont indes auf «Reduce» von bisher «Neutral» zurückgenommen. Swatch wird unverändert mit ebenfalls «Reduce» bewertet und das Kursziel gesenkt. Diese beiden Umstufung könnten bereits die Abgaben in den beiden Werten vom Vortag nachträglich erklären, sagten Beobachter.
Gute Nachfrage erfahren auch verschiedene zyklische Werte wie Petroplus (+2,4%), Logitech (+2,3%), ABB (+1,1%) und SGS (+0,4%).
Die defensiven Schwergewichte leiden hingegen unter Umschichtungen in risikofreudigere Papiere. Im Pharmasektor verlieren Actelion 0,5% und b0,9%. Roche notieren 0,1% tiefer. Nestlé (+0,4%), Swisscom (unv.) und Synthes (-0,8%) tendieren ebenfalls wenig verändert.
Im breiten Markt richtet sich der Blick der Investoren auf u-blox, den Hersteller von GPS-Modulen. Am Vorabend hatte u-blox gemeldet, dass ein neues Produkt von einer Reihe von Normenorganisationen zertifiziert wurde. Die Titel steigen in der Folge um 6,9%
Georg Fischer steigen um 4,7%, nachdem die Titel von der Deutschen Bank von «Halten» auf «Kaufen» umgestuft wurde.
Unique steigen um 2,5%. Die Flughafenbetreiberin wird ihre Beteiligung am indischen Flughafen Bangalore um 12 auf 5% reduzieren. Die ZKB schätzt den zu erwartenden Erlös auf 70 bis 75 Mio CHF, was ein «guter» Preis sei. (awp/mc/ps/11)