Der Nikkei schloss nach grösseren Gewinnen im Verlauf allerdings kaum verändert. Am hiesigen Markt richtet sich das Augenmerk insbesondere auf SGS nach Halbjahreszahlen. Der erste Schweizer Bluechip konnte nicht wie Intel am Vorabend in den USA mit einer positiven Überraschung aufwarten und enttäuschte mit dem Zahlenset Analysten und Anleger.
Bis um 09.30 Uhr gewinnt der Blue-Chips-Index SMI 0,74% auf 5’404,56 Zähler. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,72% auf 802,85 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,65% auf 4’651,81 Punkte.
Der Warenprüfkonzern SGS hat mit seinem Halbjahresergebnis die Schätzungen der Analysten relativ deutlich verfehlt. Für den weiteren Jahresverlauf geht der Konzern von einem weiter herausfordernden Umfeld aus, bestätigt aber frühere Prognosen. In Analystenkreisen zeigt man sich von den vorliegenden Zahlen sichtlich enttäuscht. Aufgrund der Aussagen nach den ersten drei Monaten und den insgesamt sehr soliden Ergebnissen vergleichbarer Mitbewerber sei der Markt bei SGS von einem höheren organischen Wachstum ausgegangen. Enttäuscht zeigen sich auch die Anleger, die SGS (-3,9%) notieren als einziger Bluechip im Minus.
Auf der Gegenseite positionieren sich Swiss Re (+2,2%) wie bereits am Vortag an der Tabellenspitze. Damit setzen die Papiere des Versicherers wie jene der übrigen Finanzwerte die überdurchschnittlichen Aufschlägen vom Dienstag fort. Julius Bär gewinnen 1,7%, Swiss Life 1,2%, ZFS 1,0%, UBS 1,0% und CS 0,9%. Im Handel wird bei den Avancen auf die weiter anstehenden US-Bilanzen im Laufe der Woche verwiesen, sowie auf Gerüchte, wonach die Deutschen Bank nach Goldman Sachs die nächste Grossbank sein dürfte, die mit guten Zahlen auftrumpfe.
Zu den stärksten Werten zählen auch Zykliker Kühne + Nagel (+2,1%), ABB (+1,7%) oder Holcim (+1,6%). Bei Kühne + Nagel dürften zusätzlich Interview-Aussagen des Management stützen. Auch wenn sich der CEO hinsichtlich einer Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr weiter verhalten gebe, seien doch ein paar Erholungstendenzen sichtbar und die längerfristigen Aussichten schienen intakt, meinte ein Beobachter.
Von den defensiven Werten steigen Nestlé (+0,5%) und Roche (+0,1%) unterdurchschnittlich, Novartis (+0,9%) in etwa mit dem Markt. Die beiden Pharmakonzerne sind von der US-Gesundheitsbehörde FDA aufgefordert worden, die Produkte-Aufschrift ihrer Immunsuppressiva CellCept (Roche) und Myfortic (Novartis) anzupassen. Mit der Änderung sollten die erhöhten Risiken für Infektionen reflektiert werden.
Lonza (+0,4%) legen ebenfalls unterdurchschnittlich zu. Der Lifescience-Konzern hat mit dem französischen Biopharma-Unternehmen LFB ein Produktionsabkommen abgeschlossen. Dieses umfasst die Produktion eines von LFB entwickelten anti-RhD (Rhesusfaktor D) monoklonalen Antikörpers.
Nobel Biocare (unv.) werden durch schwache Ergebnisse und insbesondere das schlechte Abschneiden des Dentalbereichs der US-Medizinaltechnikgesellschaft Biomet gebremst. Die im SPI notierten Straumann (+0,7%) zeigen sich dagegen wenig beeindruckt.
Im breiten Markt stehen Panalpina (-1,6%), Jelmoli (+0,2%) und Looser (noch nicht gehandelt) nach Interviewaussagen ihrer Manager im Fokus. Dufry (+1,7%) sind prozentual grösste Gewinner; die UBS hat ihr Kursziel für die Titel angehoben. Dieser Schritt erfolge vor dem Hintergrund eines sich stabilisierenden Passagieraufkommens und einer besseren Visibilität im zweiten Quartal, schreiben die Experten. (awp/mc/ps/13)