CH-Eröffnung: Freundlich – Gute Vorgaben – Ruhiges Geschäft erwartet

Der Berichtstag dürfte Händlern zufolge sehr ruhig verlaufen. Dies, da die Tagesagenda äusserst dünn sei und die Börse in New York wegen eines Feiertags geschlossen bleibe. «Nach Anfangsgewinnen dürfte das Geschäft daher abflauen und eine ruhige Gangart einschlagen», heisst es am Markt. Verglichen mit den Eröffnungskursen hat der SMI bis zum Berichtszeitpunkt auch bereits etwas an Schwung verloren.

Bis um 09.30 Uhr steigt der Leitindex SMI um 0,19% auf 6’413,07 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt um 0,32% auf 976,13 zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,19% auf 5’656,23 Zähler.

Nobel Biocare (+2,5%), Petroplus (+2,2%) und Richemont (+1,6%) zählen zu den grössten Kursgewinnern im SMI/SLI. Bei den Avancen von Richemont verweisen Beobachter auf hohe – unter anderem durch die jüngste Entwicklung beim Mitbewerber Tiffany geschürte – Erwartungen im Vorfeld der am Mittwoch zur Publikation anstehenden Umsatzzahlen.

Die Titel der Branchenkollegin Swatch (-0,3%) zählen dagegen zu den schwächsten Werten unter den Bluechips. Der Uhrenkonzern baut seine Kapazitäten aus, um der wachsenden Nachfrage zu begegnen, wie Generaldirektor Nick Hayek in einem Interview sagte. Für das laufende Geschäftsjahr geht Hayek weiterhin von einem Umsatz deutlich über 6 Mrd CHF aus, sollten die Wechselkurse der Gruppe keinen Strich durch die Rechnung machen.

Mit an der Tabellenspitze notieren Syngenta (+1,5%). Das Management des Pflanzenschutzmittel- und Saatgut-Herstellers hat sich einem Interview zuversichtlich geäussert. Mittelfristig sieht CEO Mike Mack ein Wachstum leicht über der Entwicklung des Bruttoinlandprodukts in den Absatzmärkten von «rund 3 bis 5% pro Jahr». Bei den Preisen soll zudem die Trendwende nahen.

Zu den stärksten Kursgewinnern zählen auch UBS (+0,9%). Die Analysten von Keefe, Bruyette & Woods haben das Kursziel für die UBS-Aktien leicht angehoben und die Einstufung mit «Outperform» bestätigt. Die Experten glauben an eine kontinuierliche Anhebung der Konsensschätzungen, nachdem die Grossbank eine überzeugende Erholung im ersten Semester an den Tag gelegt habe. CS (-0,1%) und Julius Bär (+0,6%) können indes mit dem Schwung der UBS-Titel nicht mithalten.
Von den grossen Versicherern legen Swiss Re noch um 0,4% zu, während ZFS (-0,2%) zu den schwächsten Werten zählen. Mit Blick auf die Erdbebenschäden in Neuseeland würden sich die Anleger vor Engagements in Versicherungsaktien zurückhalten, heisst es am Markt.

Die Indexschwergewichte Novartis (+0,1%), Roche (unv.) und Nestlé (-0,2%) verzeichnen eine unterdurchschnittliche Performance. Für Roche hat Merrill Lynch das Anlagerating auf «Neutral» von bisher «Buy» gesenkt und ebenso das Kursziel zurückgenommen. Die Titel hätten im bisherigen Jahresverlauf eine schwache Kursentwicklung aufgrund negativer Nachrichten sowohl bezüglich Taspoglutide als auch Avastin gezeigt, heisst es. Auch für Novartis hat das US-Institut das Kursziel gesenkt, das Rating aber mit «Buy» bestätigt.

Am breiten Markt profitieren Partners Group (+2,4%) von Halbjahreszahlen. Analysten sprechen von einem soliden Abschluss, der die Erwartungen auf der Ertrags- und Gewinnebene übertroffen habe. Genolier steigen ebenfalls nach Zahlen um 6,7%. Mehr als das Ergebnis dürfte hier aber der nahende Abschluss der Streitigkeiten stützen: Heute findet die mit Spannung erwartete ausserordentliche Generalversammlung statt. Precious Woods wurden dagegen, ebenfalls nach Zahlen, noch nicht gehandelt. (awp/mc/gh/19)

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