CH-Eröffnung: Freundlich nach überwiegend positiven Vorgaben
Marktteilnehmer rechnen für den Berichtstag mit einem ruhigen Handel, ist die Agenda doch äusserst übersichtlich. Insofern könnten Einstufungen durch Analysten etwas grössere Wellen schlagen, meint ein Marktteilnehmer. Im SMI lasten die grosskapitalisierten Roche auf dem Index, jedoch ohne konkrete News.
Bis um 09.30 Uhr steigt das Blue-Chips-Barometer SMI um 0,34% auf 6’912,10 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steht um 0,44% höher bei 1’067,21 Punkten und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,36% bei 6’062,78 Punkten. Am Gründonnerstag hatten SLI und SPI neue Jahreshöchststände erreicht, die bereits übertroffen wurden.
Im SMI/SLI verbuchen Actelion (+1,5%) grössere Aufschläge. Die Valoren haben von der UBS eine Hochstufung auf «Buy» («Neutral») erhalten, allerdings bei einem niedrigeren Kursziel. Das Papier sei überverkauft, heisst es zur Begründung für die Kaufempfehlung. Zu den Spitzenreitern zählen ferner Holcim (+1,9%) und Logitech (+1,6%).
Auch Petroplus (+0,9%) finden sich unter den Gewinnern. Die Raffineriebetreiberin prüft strategische Alternativen für die Raffinerie Reichstett, darunter einen Verkauf, wie sie vor Ostern mitteilte. Analysten rechnen mit einem Verkaufspreis unter dem Kaufpreis. Auch müsse sich zeigen, ob sich überhaupt ein Käufer finden lasse. Petroplus benötige Liquidität und eine weitere Kapitalerhöhung sei nicht ausgeschlossen, heisst es.
Die Assekuranzen legen mehrheitlich leicht zu, darunter Swiss Re (+0,3%). Der Rückversicherer und die indische Reliance Capital Ltd führen Kreisen zufolge derzeit Gespräche über eine Zusammenarbeit bei Krankenversicherungen. Am morgigen Mittwoch findet zudem die Generalversammlung statt. Swiss Life (-0,1%) tragen rote Vorzeichen.
Die Grossbanken sind weiterhin im Gespräch. Bei der CS (unv.) sorgt die Boni-Politik für anhaltende Diskussionen. So äusserte sich unter anderem Finma-Direktor Patrick Raaflaub kritisch in der Sonntagspresse und der ehemalige CS-Chef Oswald Grübel – heute CEO der Konkurrentin UBS – verteidigte die Zahlungen.
UBS legen derweil um 1,0% zu, hier dreht sich alles um die Generalversammlung vom 14. April und die beantragte Décharge für die alte Führung. Von der Citigroup gab es unterdessen ein höheres Kursziel bei einer bestätigten Kaufempfehlung. Julius Bär halten sich mit +1,2% noch besser.
Syngenta rücken um 0,2% vor. Der Agrochemiekonzern hat eine Forschungskooperation mit der gemeinnützigen Organisation CIMMYT bei Weizen vereinbart. Das Unternehmen erwartet, dass der Wert dieses Marktes mit der Einführung neuer Technologien weiter wächst. Auch wurde das Kursziel für die Valoren von Nomura angehoben und das Rating dabei mit «Neutral» bestätigt.
Bei Swisscom (+0,1%) wurde am Karfreitag bekannt, dass CEO Carsten Schloter die Leitung der italienischen Tochter Fastweb interimistisch übernimmt. Damit kann der Telekomkonzern die kommissarische Verwaltung nach Ermittlungen wegen Geldwäsche und Mehrwertsteuerbetrug offenbar vermeiden, Rückstellungen belasten aber 2010 die Erfolgsrechnung.
Unterdurchschnittlich tendieren Roche (-0,5%) am Tabellenende, die ebenfalls schwergewichteten Nestlé (+0,4%) und Novartis (+0,1%) legen etwas zu.
Im breiten Markt gewinnen Kuoni 1,0%. CEO Peter Rothwell äusserte sich in der Sonntagspresse zum Start ins Jahr 2010, dieses sei «relativ gut» angelaufen. Dufry (+1,3%) meldete einen Beteiligungsausbau von BlackRock und bestätigte bisherige Angaben zum Merger mit der Dufry South America Ltd.
Deutliche Gewinne verbuchen Edipresse (+12,9%), Perfect (+6,9%) und Feintool (+5,4%). Grössere Abschläge müssen unter anderem CI Com (-9,8%) und Kardex (-3,1%) hinnehmen. (awp/mc/pg/09)