In Japan fand wegen eines Feiertages kein Handel statt. Hierzulande haben die Bluechips Nobel Biocare und Geberit Zahlen vorgelegt, daneben stehen noch eine Reihe von Quartals- und Konjunkurzahlen aus Europa und den USA auf der Agenda – unter anderem die Veröffentlichung der US-BIP-Zahlen für das erste Quartal. Von der Offenmarktsitzung der US-Notenbank sollten nach Einschätzung aus dem Handel keine massgeblichen Signale ausgehen. Der Zinssenkungsspielraum sei schon lange ausgeschöpft, heisst es.
Bis um 09.30 Uhr büsst der SMI 12,46 Punkte oder 0,24% auf 5’096,63 Zähler ein. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI rückt dagegen um 0,23% auf 760,03 Stellen vor und der SPI, in dem die Nestlé-Dividenden-Zahlung keinen Niederschlag findet, gar um 0,55% auf 4’376,62 Punkte.
Nobel Biocare avancieren nach einem schwachen Start jetzt um 0,5% auf 22,02 CHF. Das von der Dentalimplantate-Herstellerin für das erste Quartal 2009 vorgelegte Ergebnis liegt sowohl beim Umsatz, wie auch bei EBIT und Reingewinn teilweise deutlich unter den Konsensschätzungen. Die Firmenverantwortlichen rechnen in nächster Zeit nicht mit einer Verbesserung der Marktsituation. Verlässliche quantitative Prognosen seien deshalb weiterhin nicht möglich.
Geberit werden 1,6% auf 122 CHF tiefer gestellt. Die vom Sanitärtechnikkonzern für die ersten drei Monate des Geschäftsjahres 2009 vorgelegten Eckdaten liegen auf allen Ebenen am unteren Ende der Markterwartungen. Die Firmenverantwortlichen rechnen nicht vor dem Jahre 2011 mit einer Erholung der Bauvolumina. Geberit gibt deshalb weiterhin keine Prognose für das laufende Geschäftsjahr ab. Händler verweisen zudem auf die seit Tagen kontinuierlich nach oben gerichtete Kursentwicklung.
Die Bankenwerte können sich von den Einbussen des Vortages erholen. UBS (+2,7% auf 14,62 CHF) stehen dabei an der Tabellenspitze im SMI/SLI. Julius Bär (+1,3% auf 36,42 CHF) zeigen sich ebenfalls fester, CS (+0,1% auf 42,80 CHF) tendieren kaum verändert. Zuletzt hatten Sorgen um eine möglicherweise zu niedrige Kapitalbasis von US-Banken für Druck gesorgt.
Die Assekuranzen tendieren unterschiedlich. Swiss Life (-1,3% auf 85,40 CHF) geben deutlich nach. Der deutsche Versicherer Talanx hat kein Interesse an einer Übernahme des Konkurrenten, wie deren Vorstand Herbert Haas gegenüber der «Handelszeitung» sagte. ZFS (+0,2% auf 192,70 CHF), Bâloise (+0,9% auf 80,90 CHF) und vor allem Swiss Re notieren (+1,3% auf 25,62 CHF, Vortag -6,0%) fester.
Synthes (-2,0% auf 114,10 CHF) geraten deutlich unter Druck. Nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das erste Quartal gestern hat nun die Deutsche Bank die Titel auf «Sell» von «Hold» zurückgenommen und das Kursziel auf 100 (125) CHF gesenkt. Die Experten sehen einen Rückgang im Umsatzwachstum sowie währungsbedingte Probleme auf das Unternehmen zukommen. Kurszielsenkungen gab es noch durch die UBS und Vontobel.
ABB tendieren unverändert bei 16,06 CHF. Aus der Branche gab es Quartalszahlen von Siemens. Der Mischkonzern hat nach Ansichten von Händlern in schwierigen Zeiten gut abgeschnitten. Zwar wurde die Gewinnprognose für 2008/09 gesenkt, was jedoch auch vom Markt erwartet wurde.
Nestlé (-2,1% bzw. 0,80 CHF auf 32 CHF) werden heute ex-Dividende von 1,40 CHF gehandelt. Roche (-1,0% auf 145 CHF) können die jüngsten Avancen im Zusammenhang mit der Schweinegrippe und den erwarteten Folgen für den Tamiflu-Absatz nicht halten. Novartis gewinnen 0,6% auf 42,74 CHF.
Im breiten Markt rücken Panalpina 2,7% vor. Der Transport- und Logistikkonzern ist nur knapp an den roten Zahlen vorbeigeschrammt, hat damit aber über den Erwartungen abgeschnitten. Ebenfalls nach Zahlen verlieren Züblin 3,5% und Swissquote 3,1%. Loeb sind bis zum Berichtszeitpunkt noch nicht gehandelt.
EFG gewinnen 2,5%. Die Bank legt ihren Fokus im laufenden Jahr auf Profitabilität und weniger auf Wachstum, wie CEO Lawrence Howell im Interview mit der «Finanz und Wirtschaft» erklärte. (awp/mc/ps/14)