CH-Eröffnung: Freundlich – Nestlé nach Zahlen beflügelt

So seien der Dow-Jones-Index und der Nikkei im späten Handel von ihren Tiefständen zurückgekommen, und auch der SMI habe zuletzt schon einiges an schlechten News eingepreist.


Am heutigen Tag ist auf die Anleger eine regelrechte Zahlenflut hereingebrochen. Sowohl Nestlé als auch ABB, Credit Suisse, Syngenta und Synthes haben über die jüngste Geschäftsentwicklung informiert. Vor allem Nestlé und Syngenta erhalten dabei Auftrieb, was den Markt insgesamt stützt, wie Händler meinen. Später dürfte die Entwicklung an der Wall Street wichtige Impulse geben. An Konjunkturdaten stehen dort die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und der OFHEO-Hauspreisindex August an.


Bis um 9.30 Uhr steigt der SMI 67,83 Punkte oder 1,14% auf 5’993,29 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI klettert um 0,35% auf 839,48 Punkte und der breite SPI um 0,98% auf 4’947,03 Punkte.


Nestlé (+5,9% auf 45,50 CHF) sind bei den Anlegern besonders gefragt und rangieren an der Tabellenspitze im SMI/SLI. Die für die ersten neun Monate 2008 vorgelegten Umsatzzahlen lagen bezüglich organischem Wachstum deutlich über den Konsensschätzungen, auch das internen Realwachstum übertraf die Erwartungen.


Von Analysten positiv erwähnt wird zudem der leicht erhöhte Ausblick des Nahrungsmittelkonzerns für 2008 und die Bestätigung des Modells für 2009 und darüber hinaus. Dies seien die dringend benötigten Neuigkeiten, um Ruhe und Vertrauen zu schaffen, heisst es etwa.


Auch Syngenta (+4,8% auf 176,30 CHF) reagieren auf die vorgelegten Q3-Zahlen mit deutlichen Avancen. Obwohl das dritte Quartal normalerweise die saisonal schwächste Berichtsepoche darstelle, sei das Umsatzwachstum bei beiden Sparten beeindruckend, so die Einschätzung von Analysten.


Vom Zahlenausweis profitieren darüber hinaus Synthes (+2,3% auf 145,50 CHF). Die Umsatzzahlen des Medizinaltechnik-Unternehmens liegen leicht über den Schätzungen des Marktes. Erste Kommentare am Markt sprechen von wenig spektakulären, aber soliden Zahlen. Positiv wird vor allem die Unabhängigkeit von den konjunkturellen Begebenheiten aufgenommen.


Defensive Werte stehen gut da, so etwa die Index-Schwergewichte Roche (+2,0% auf 172 CHF) und Novartis (+1,4% auf 57,50 CHF).


CS (-3,1% auf 45,08 CHF) dagegen werden verkauft. Die von der Grossbank vorgelegten Q3-Zahlen boten gegenüber den Eckdaten von vergangener Woche keine Überraschungen. Deshalb dürfte der Fokus der Marktteilnehmer auf dem Ausblick liegen, der für das vierte Quartal von der CS eher düster formuliert wurde. Von Analysten-Seite heisst es, die Aktie bleibe im Konkurrenzvergleich zwar favorisiert, trotzdem gehöre sie zu den teureren Papieren im Sektor.


Auch UBS (-3,1% auf 16,78 CHF) und Julius Bär (-3,0% auf 43,66 CHF) erleiden Einbussen. Dies gilt ferner für die Assekuranzen mit Ausnahme von Swiss Re (+1,2% auf 47,40 CHF).


Nach den gestern bzw. vorgestern veröffentlichten Quartalszahlen gibt es auch bei OC Oerlikon (-2,1% auf 93,55 CHF) und Logitech (-2,1% auf 16,60 CHF) weitere Verluste.


Die grössten Einbussen im SMI/SLI müssen ABB (-11,0% auf 15 CHF) hinnehmen. Nach dem Zahlenausweis des Industriekonzerns sprechen Marktteilnehmer von einer Ernüchterung hinsichtlich Zahlenrealität und Zielen, die auf den Kurs drücke. Der sinkende Ölpreis lasse indes die Frage aufkommen, wie lange es wohl dauern werde, bis die Energieprojekte gestoppt würden.


Im breiten Markt verlieren Cytos nach Q3-Zahlen 0,5%; BB Medtech notieren 1,7% tiefer. BB Biotech stehen dagegen um 0,1% im Plus. (awp/mc/pg/14)

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