CH-Eröffnung: Freundlich – Nestlé und UBS ziehen

Die Hoffnung auf weitere Zinssenkungen in den USA stützte die Stimmung. Die Berichtswoche sieht praktisch keine nennenswerten Firmen auf dem Reportingkalender, umso mehr rückt der heutige Deal zwischen den Börsenkolossen Nestlé und Novartis in den Mittelpunkt. Es sind denn auch vor allem die Avancen in Nestlé und in den Aktien der Grossbank UBS, die den Markt voranbringen.


Ansonsten rechnen Marktteilnehmer mit einem eher abwartenden Handel, am Nachmittag wird der Aluminiumkonzern Alcoa traditionell den Startschuss zur US-Berichtssaison geben. Bis um 09.35 Uhr rückt der SMI um 1,26% oder um 95,55 auf 7’669,04 Zähler vor. Der SLI gewinnt 1,15% auf 1’177,51 Punkte und der breite Markt – gemessen am SPI – steigt um 1,12% auf 6’297,17 Stellen.


Nestlé (Aktie: +2,4% auf 524 CHF) verkauft einen Anteil von 24,85% am Kontaktlinsen- und Augenheilmittelhersteller Alcon an Novartis für einen Betrag von 11 Mrd USD. Analysten erachten die Transaktion als sinnvoll für beiden Seiten. Denn Nestlés Abhängigkeit von Alcon habe in Sachen Margen und Wachstum in den letzten Jahren deutlich abgenommen.


Nestlé will den Verkaufserlös für Schuldenabbau und Wachstum nutzen. Die tiefere Nettoverschuldung öffnet Analysten zufolge Nestlé mehr Spielraum für künftige Aktienrückkaufsprogramme. Einer Aufstockung des laufenden Aktienrückkaufs hat Nestlé jedoch bereits eine Absage erteilt. Novartis seinerseits verstärkt sein Gesundheitsportfolio mit einem wachstumsstarken Geschäft. Die Novartis-Aktie (-0,5% auf 52,15 CHF) hinkt im frühen Handel dem Gesamtmarkt hinterher. Der Kaufpreis sei «nicht billig» urteilen Experten. Die Titel von Branchenkollegin Roche stehen 0,4% höher auf 190,70 CHF.


Die Titel der Grossbank UBS rücken um weitere 4,6% auf 35,00 CHF vor. Händler verweisen auf die zunehmende Hoffnung, dass in Sachen Finanzkrise das Schlimmste nun überstanden sei und die Spekulationen um eine Zerschlagung der Bank, die durch die Berichterstattung der Wochenendpresse weiter angeheizt wurden. Der Titel profitiere zudem von einer Ratingerhöhung auf BUY durch Merrill Lynch, hiess es im Handel.


CS stehen 1,7% höher auf 57,25 CHF, während Julius Bär um 0,8% auf 76,20 CHF zurückgenommen werden. Das Papier leide unter einer Rückstufung durch Merrill Lynch auf NEUTRAL. Die Assekuranz hinkt den Banken etwas hinterher: Swiss Re steigen 0,8% auf 92,20 CHF und Swiss Life 0,2% auf 294,75 CHF. ZFS notieren unverändert bei 334,25 CHF, allerdings werden die Titel mit einem Dividendenabschlag von 15 CHF gehandelt.


Die im SLI notierten OC Oerlikon rücken um 2,1% auf 410,50 CHF vor, nachdem die Renova Group des russischen Oligarchen Viktor Vekselberg ihre Beteiligung auf 24,39% ausgebaut hat. Renova hat ausserdem eine Call Option für weitere 7,6% an Oerlikon. Marktteilnehmer spekulieren auf einen Wettkampf zwischen Renova und dem anderen Grossaktionär Victory, sagten Beobachter. Im Breiten Markt gewinnen Von Roll 3,2%. Der Industriekonzern hat für das erste Quartal 2008 ein Umsatzwachstum von 13% gegenüber der Vorjahresperiode kommuniziert. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar