CH-Eröffnung: Freundlich – Ruhiger Handel
Allerdings legte der Leitindex Dow Jones im Vergleich zum Stand bei Handelsende in Europa nur noch minim zu, was den positiven Impuls hierzulande minimiert.
Zudem herrsche weiterhin Unsicherheit über die Entwicklung der Schuldenkrise in Europa und die Lage in Korea, so Marktbeobachter weiter. Die nordkoreanische Regierung hat derweil mit weiteren Militäraktionen gedroht. Vor diesem Hintergrund wird nur begrenztes Aufwärtspotenzial gesehen, zumal die heute geschlossenen Märkte in den USA für einen ruhigen Handel sprächen.
Um 09.30 Uhr steht der Swiss Market Index (SMI) um 0,28% höher bei 6’467,73 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,33% auf 1’015,08 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,30% auf 5’773,70 Punkte.
Aus charttechnischer Sicht sei die Gegenreaktion des SMI nach dem 250-Punkte-Sturz Anfang Woche bisher etwas dünn ausgefallen, schreiben die Charttechniker der Deutschen Bank in einem Kommentar. Mögliche Zielregion ist der Bereich um 6’575 Punkte im SMI. Kurzfristig übe die Technik keinen Druck auf die Kurse aus, was für eine anhaltende Erholung spreche. Nach unten sei 6’430 Punkte eine wichtige Marke, die nicht durchbrochen werden sollte. Widerstände hat der SMI bei 6’485, 6’520 und 6’570 Punkten; Unterstützung findet sich bei 6’450, 6’420, 6’385/90 und 6’350 Zählern.
An News fehlt es im SMI/SLI-Tableau weitgehend. Die prozentual grössten Avancen erzielen konjunktursensitive Werte wie Adecco (+1,6%), Clariant (+0,9%) oder ABB (+0,8%).
Geberit (+0,7%) stossen ebenfalls auf vergleichsweise grössere Beachtung. So gibt sich CEO Albert Baehny in einem Interview optimistisch: «Die Aussichten sind wegen der guten Entwicklung in der Schweiz, in Deutschland und Österreich, in Skandinavien und Russland sowie in Asien besser als noch vor sechs Monaten. In diesen Märkten erwarten wir auch 2011 eine solide Baukonjunktur.» Weiter stellte der CEO den Aktionären eine «erfreuliche Ausschüttung» in Aussicht, wie er gegenüber dem Wirtschafts-Portal «Cash» sagte.
Unter den Assekuranztiteln sind Swiss Life (+0,8% auf 118,90 CHF) nach den Abgaben am Vortag wieder gesucht. Die Bank Vontobel stuft die Informationen vom Investorentag des Lebensversicherers von gestern Mittwoch als beruhigend ein. Swiss Life sei auf gutem Weg, heisst es in einem Kommentar. Vor diesem Hintergrund wird die «Buy»-Empfehlung mit einem Kursziel von 160 CHF je Aktie bestätigt. Bâloise (+0,5%), Swiss Re (+0,4%) oder ZFS (+0,2%) entwickeln sich verhaltener.
Bei den Bankwerten haben UBS (+0,7%) und Julius Bär (+0,7%) die Nase vorne. CS (+0,2%) notieren durchschnittlich höher.
In Actelion (+0,8%) haben sich die gestern wieder aufgekommenen Spekulationen über ein unmittelbar bevorstehendes Übernahme-Angebot von Amgen zu 72 CHF je Aktie nicht bewahrheitet. Abgehakt seien die Spekulationen damit aber noch lange nicht, hiess es unter Marktbeobachtern.
Roche (-0,2%) hat auch im zweiten Anlauf keine Empfehlung von der britische Gesundheitsbehörde NICE für Tarceva als Erhaltungstherapie bei nicht kleinzelligem Lungenkrebs erhalten, wie einer gestern Mittwoch auf der Webseite der Behörde veröffentlichten Mitteilung zu entnehmen ist. Unter den weiteren Schwergewichten notieren Novartis (-0,1%) knapp gehalten, während Nestlé (+0,5%) sich nach Anschlusskäufen verteuern.
Die bisher prozentual grössten Einbussen erleiden die volatilen Petroplus (-0,6%). Bei Sonova (-0,2%) hat CEO Valentin Chapero die Rückrufkosten für das Innenohrimplantat gestern gegenüber der Presse als einen «mittleren zweistelligen Millionenbetrag» bezeichnet. Entschädigungszahlungen und Wertberichtigungen seien aber «eher unwahrscheinlich».
Im breiten Markt stehen vor allem Valora (+1,4% auf 303,00 CHF) im Mittelpunkt des Interesses. Mit einem neuen Strategieprogramm will der Kioskbetreiber u.a. das Betriebsergebnis bis 2015 auf 160-180 Mio CHF gut verdoppeln. Analysten begrüssen in ersten Kommentaren die neue Strategie. So bestätigt die Bank Vontobel ihr «Buy»-Rating mit einem Kursziel von 330 CHF.
Die prozentual grössten Gewinne erzielen Schmolz+Bickenbach (+4,1%). Demgegenüber verlieren Swisslog (-2,4%) am deutlichsten. (awp/mc/ss/09)