Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones konnte seit Börsenschluss in Europa aber leicht zulegen. Hierzulande liegt eine regelrechte Zahlenflut von Unternehmen aus dem breiten Markt vor. Darunter setzen sich OC Oerlikon besonders positiv in Szene, während Swisslog deutlich schwächer tendieren. News aus den Reihen der Bluechips liegen dagegen kaum vor. Wie es am heutigen Tag an der Schweizer Börse weitergeht, hängt von einer Reihe Daten ab. Grössere Aufmerksamkeit richtet sich unter anderem auf eine neue Anleihe-Auktion in Irland.
Das Blue-Chips-Barometer SMI notiert um 09.30 Uhr um 0,44% höher auf dem Stand von 6’313,01 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt um 0,52% auf 962,23 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,42% auf 5’572,37 Punkte.
Swatch (+1,4% auf 341,20 CHF) legen deutlich zu und bilden die Spitze im SMI/SLI. Die Citigroup hat die Gewinnerwartungen beim Uhrenhersteller für 2010 und 2011 angehoben. Daraus leitet sich ein neues Kursziel von 410 CHF nach 360 CHF ab, die Aktie wird weiterhin zum Kauf empfohlen. Die im Sektorvergleich überdurchschnittlichen Umsatz- und Gewinnzahlen zeigen im Urteil des US-Brokers, dass Swatch gestärkt aus der Finanzkrise herausgegangen ist. Richemont (+0,8%) rücken etwas weniger stark vor.
Transocean (+1,4%) zeigen sich nach dem Vortagesverlust von 3,1% teils erholt. Verzögerungen bei der Nennwertreduktion vor dem Hintergrund der komplexen juristischen Angelegenheit rund um das Unglück im Golf von Mexiko hatten bei den Anlegern zuletzt auf die Stimmung gedrückt. Nachrichten im Zusammenhang mit der Umweltkatastrophe dürften auch in nächster Zeit für Kursbewegungen sorgen, heisst es im Handel.
Grössere Aufschläge gibt es noch bei Bâloise (+1,0%), ABB (+0,8%) und Clariant (+0,7%). Ebenfalls freundlich halten sich die Bankenwerte Julius Bär (+1,2%), CS (+0,9%) und UBS (+0,6%).
Unter den Index-Schwergewichten legen Novartis (+0,6%) überdurchschnittlich zu. Die Übernahme des Augenheil-Spezialisten Alcon durch den Pharmakonzern schreitet voran – die Alcon-Aktionäre haben fünf Novartis-Vertreter in den Verwaltungsrat gewählt. Sie sollen jene von Nestlé ablösen, sobald die Akquisition über die Bühne ist. Derweil herrscht weiter Unmut bei den Minderheitsaktionären über die Übernahmekonditionen. Analysten rechnen derweil mit einer neuen Verhandlungsrunde und einer rund 10%igen Erhöhung des Angebots.
Die übrigen grosskapitalisierten Werte notieren kaum verändert: Nestlé legen um 0,1% zu, Roche verlieren um 0,1%. Schwach tendieren noch Kühne+Nagel (unv.), und das Schlusslicht im SMI/SLI bilden Geberit (-0,2%).
Im breiten Markt hat ein gutes Dutzend Unternehmen über den jüngsten Geschäftsverlauf berichtet. Dabei können OC Oerlikon (+5,5%) besonders stark zulegen. Analysten sprechen von deutlichen Fortschritten bei den Aufträgen und beim Gewinn. Allerdings müsse das Unternehmen nach wie vor eine Reihe von Massnahmen umsetzen, heisst es. Gefragt sind auch Forbo (+1,8%), Schindler PS (+1,9%), Orascom (+0,8%), PSP (+0,6%) und Galenica (+2,3%).
Bank Linth tendieren derweil unverändert, Cham Paper sind zum Berichtszeitpunkt ungehandelt.
Deutlich nach unten geht es nach Zahlen für Swisslog (-3,7%). Der Bereich Healthcare zeigt nach Einschätzung von Analysten eine «ungesunde Entwicklung». Aufgrund von Problemen bei der Einführung neuer Funktionalitäten habe es in gewissen Produktelinien einen EBIT-Rückgang von fast 80% gegeben, heisst es.
Auch Schulthess (-0,8%), Tornos (-0,6%), Newave (-0,6%) und Accu (-0,3%) verlieren nach der Ergebnisvorlage. (awp/mc/ps/12)