«Den Ausschlag, ob wir die Woche positiv beenden, werden die US-Daten geben», meinte ein Marktbeobachter. Nach den verheerenden Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe vom Donnerstag werde allgemein ein schlechter US-Arbeitsmarktbericht erwartet.
Am hiesigen Markt stehen derzeit diverse Unternehmen mit Zahlen oder Neuigkeiten im Fokus. Von den SMI-Unternehmen haben Julius Bär und Syngenta mit Jahresergebnissen aufgewartet, daneben haben diverse Unternehmen aus der zweiten Reihe Zahlen und Neuigkeiten zum vergangenen Geschäftsjahr präsentiert.
Bis um 09.35 Uhr steigt der SMI um 0,39% oder 20,06 auf 5’126,91 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI notiert kaum verändert bei +0,08% auf 734,94 Zähler. Der Gesamtmarkt, gemesssen am SPI, gewinnt 0,36% auf 4’256,91.
Im freundlichen Gesamtmarkt werden Syngenta und Julius Bär nach Jahreszahlen verkauft. Julius Bär verlieren dabei 6,3% auf 31,12 CHF. Die Bankengruppe hat auf Stufe Betriebsertrag, Aufwand und Konzerngewinn die Erwartungen des Marktes in etwa erfüllt, hinter den Erwartungen blieben aber Neugeld und Kundenvermögen. Analysten bezeichnen das Ergebnis vor allem in Bezug auf die Entwicklung der Kundenvermögen als enttäuschend.
Syngenta sinken um 1,8% auf 220,80 CHF. Der Agrochemiekonzern hat mit den vorgelegten Zahlen die Erwartungen des Marktes nur bei Umsatz und Gewinn pro Aktie erfüllt, lag aber beim Reingewinn darunter. Fragen werfen am Markt die Prognosen für 2009 auf. Den Aktionären wird gegenüber dem Vorjahr eine nicht näher quantifizierte Steigerung beim Gewinn je Aktie in Aussicht gestellt.
Mit am Tabellenende finden sich auch Petroplus (-2,4% auf 21,62 CHF). Die UBS hat im Anschluss an das Jahresergebnis der Raffineriebetreiberin das Rating für deren Aktien gesenkt. Damit würden die tieferen Erträge aus der Anlage in Teesside berücksichtigt, heisst es im Kommentar der Bank.
Die grössten Verluste gehen jedoch erneut zu Lasten von Swiss Re (-15,7% auf 18,30 CHF). Die Titel des Rückversicherers hatten am Donnerstag nach dem überraschend publizierten provisorischen Verlust für 2008 von rund 1 Mrd CHF bereits über einen Viertel an Wert einbüssten. Im Nachgang an den ausgewiesenen Verlust haben diverse Analysten ihre Ratings und Kursziele für Swiss Re gesenkt. Von den übrigen Assekuranzen, die am Vortag ebenfalls unter deutlichem Abgabedruck standen, zeigen Swiss Life (+0,8% auf 61,40 CHF) und Baloise (+0,8% auf 77,85 CHF) Erholungstendenzen, während ZFS (-0,5% auf 206,30 CHF) erneut im Minus umgehen.
Dagegen positionieren sich CS (+3,5% auf 32,82 CHF) und UBS (+1,3% auf 13,17 CHF) an der Tabellenspitze und machen damit zumindest einen Teil der herben Vortagesverluste wett.
Deutlich gesucht sind auch zyklische und konjunktursensitive Werte wie Richemont (+3,7% auf 18,35 CHF), Adecco (+3,4% auf 41,86 CHF), ABB (+2,7% auf 15,92 CHF), Swatch (+1,7% auf 138,00 CHF) oder Holcim (+1,2% auf 49,28 CHF).
Weniger gesucht sind die defensiven Werten Nestlé (+0,4% auf 38,50 CHF) Aufschläge, während Novartis (+0,8% auf 49,42 CHF) und Rochet (-0,1% auf 145,20 CHF) um den Vortagesschlussstand pendeln. Für Roche hat JPMorgan das Kursziel gesenkt; die rage sei, wann es Roche gelinge, nach dem Umsatzwachstum auch die Marge zu verbessern, schreibt der zuständige Analyst. Für langfristige Investoren sei der Titel nach wie vor interessant, weshalb das Rating Overweight beibehalten werde, allerdings werde Roche von der «Analyst Focus List» gestrichen.
Am breiten Markt verlieren Quadrant (-1,6%) und Ems (-0,9%) nach durchzogenen Zahlen. GKB sind derzeit noch ungehandelt; Analysten sprechen von einem soliden Resultat. (awp/mc/pg/19)