Dies nachdem die Wall Street am Vorabend wenig verändert aus dem Handel gegangen war. Die fortschreitenden Verhandlungen über die EU-Hilfsaktion für Irland liessen wieder Vertrauen zurückkommen, lautet eine Erklärung für den Stimmungsumschwung. Wie stabil die Entwicklung ist, muss sich aber erst noch weisen. So steht auch Spanien wieder im Fokus. Das Land auktioniert zwei Anleihen-Tranchen, was einem Marktakteur zufolge bei guter Akzeptanz und niedrigen Zinsen für weitere Entspannung sorgen könnte.
Um 09.30 Uhr steht der Swiss Market Index (SMI) 0,61% höher bei 6’534,47 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,52% auf 1’022,58 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) klettert 0,52% auf 5’812,09 Punkte.
Actelion (+0,6%) können nach dem gestrigen Höhenflug von 9,1% nochmals etwas zulegen. Auslöser waren Spekulationen, der weltgrösste Biotechnologie-Konzern Amgen prüfe eine Offerte zur Übernahme von Actelion. Der Konzern selbst hatte bestätigt, im Rahmen des normalen Geschäftsganges in regelmässigem Kontakt mit industriellen Partnern zu stehen.
Roche notieren nach den gestern vermeldeten Details zum Sparprogramm «Operational Excellence» um 0,3% leicht fester. Mit der Initiative reagiert der Pharmakonzern auf den zunehmenden Kostendruck im Gesundheitswesen, steigende Anforderungen an die Zulassung und Preisgestaltung von neuen Medikamenten sowie Rückschläge in der Pipeline.
Novartis (+1,0%) legen stärker zu, der Konzern hatte am Vortag in groben Zügen über die langfristige Strategie informiert. Grössere Gewinner sind ferner Transocean (+1,4%), Nobel Biocare (+0,7%) und Petroplus (+1,0%).
Die Uhrenwerte tendieren nach den jüngsten Exportdaten freundlich. Swatch gewinnen deutliche 0,9% und Richemont 0,6%. Die Uhrenexporte stiegen im Monat Oktober nominal um 18% und real um 20%. Der Wachstumstrend in wichtigen Absatzmärkten lag etwas über dem Durchschnitt – vor allem in der Region Hong Kong, aber auch in den USA, in China oder in Russland. Gegenüber den Vormonaten schwächte sich das Wachstum insgesamt jedoch etwas ab.
Weniger auffällig zeigen sich die Finanzwerte, angeführt von CS (+0,7%). UBS gewinnen 0,5% und Julius Bär 0,3%. ZFS notieren bei +0,6%. Der Versicherer gab bekannt, in den USA erstmals seit 2003 wieder Lebensversicherungsprodukte unter der Marke Zurich zu vertreiben.
Lonza tendieren mit +0,2% unterdurchschnittlich. Der Lifescience-Konzern schliesst mit dem US-Unternehmen California Peptide Research eine strategische Allianz. Die beiden Unternehmen wollen bei der Peptid-Herstellung zusammenarbeiten. Als Feedback auf den Investoren-Anlass des Unternehmens bestätigt die Bank Vontobel ihr «Hold»-Rating und auch Jefferies vergibt ein «Hold».
Geberit geben um 0,8% nach. Merrill Lynch nimmt das Rating auf «Neutral» von bisher «Buy» zurück. Die Aktie werde am oberen Ende der historischen Bewertungsbandbreite gehandelt und das stabile Geschäftsmodell sei im Kurs eingepreist, begründen die Analysten die Rückstufung.
Grössere Abschläge verbuchen im SMI/SLI nur noch Logitech (-1,0%) am Tabellenende.
Im breiten Markt können Züblin nach der Bekanntgabe endgültiger Halbjahreszahlen 2010/11 um 0,3% zulegen. Zwar hatte der Immobilienkonzern einen deutlichen Rückgang beim Konzerngewinn vermeldet. Für das zweite Geschäftshalbjahr wird aber mit einer Verbesserung des operativen Ergebnisses gerechnet.
Weatherford notieren um 1,0% fester. Die Aktien des Ölfeld-Serviceunternehmens hatten am Vortag ihr Börsendebut an der SIX Swiss Exchange gegeben. (awp/mc/ss/08)