CH-Eröffnung: Freundlich – Zykliker gefragt

Hierzulande hat die Berichtssaison bei den Bluechips eine Pause eingelegt, dafür haben einige Unternehmen aus dem breiten Markt über den Geschäftsverlauf informiert. Auch die Unternehmenszahlen aus USA und Europa stünden weiter im Blick der Anleger, heisst es am Markt. Zykliker und einzelne Finanzwerte werden in der Schweiz von den Investoren stärker gesucht als defensive Valoren.


Der SMI legt bis um 09.30 Uhr 0,68% auf 5’814,43 Punkte zu. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt derweil um 0,75% auf 867,79 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) steigt um 0,62% auf 4’992,38 Zähler.


Stark gefragt sind die zyklischen OC Oerlikon (+1,8%), Holcim (+1,5%), Adecco (+1,2%) und ABB (+1,1% auf 18,90 CHF, Kurszielerhöhung Vontobel auf 20,00). Swiss Life gewinnen 1,4%, während Bâloise (+0,5%), Swiss Re (+0,5%) und ZFS (+0,3%) moderater zulegen.


Nobel Biocare gewinnen 1,5%. In den Vortagen hatten diverse Branchenstudien und Kaufempfehlungen die Valoren beflügelt. Julius Bär avancieren nach dem gestrigen Zahlenausweis um 0,9%. Die Analysten von UBS, Deutsche Bank und Nomura haben ihre jeweiligen Kursziele erhöht, die Ratings lauten weiterhin «Neutral», «Hold» bzw. «Buy».


UBS rücken ebenfalls um 0,9% vor, während CS Aufschläge von 0,7% verbuchen. Händler verweisen bei CS unter anderem auf eine Herabstufung durch einen US-Broker («Underperform» statt «Marketperform»), die sich aber vor allem schon gestern ausgewirkt haben dürfte.


Das Echo am Markt zu den Quartalszahlen der Deutschen Bank ist indes uneinheitlich. Nach einem Milliardengewinn – vor allem dank des Investmentbankings – hat sich das Institut vorsichtig zu den weiteren Aussichten geäussert. CEO Josef Ackermann verwies auf die starke Abhängigkeit von der globalen Wirtschaftsentwicklung. Eine genaue Prognose für 2009 wollte er nicht geben, er sprach jedoch von einer Stabilisierung der Bankenbranche und der weltweiten Finanzmärkte.


Die grosskapitalisierten Roche (+1,0%) halten sich besser als Novartis (+0,6%) und Nestlé (+0,4%). Actelion legen 1,1% zu nach einer leichten Kurszielerhöhung durch Morgan Stanley («Underweight»). Syngenta stehen bei +0,3%. JPMorgan hat das Kursziel gesenkt und die Einstufung «Neutral» bestätigt.


Auch Richemont (+0,5%) tendieren unterdurchschnittlich. Händler verweisen auf Zahlen des französischen Luxusgüter-Herstellers LVMH, der im ersten Halbjahr bei stabilem Umsatz ein rückläufiges Ergebnis verbuchte. Auch habe sich der Grossbritannien-Chef von Cartier pessimistisch zum Schmuckgeschäft geäussert, heisst es. Swatch (+1,4%) finden sich dagegen im oberen Tabellendrittel.


Bei Petroplus (-1,9%; -0,32 CHF) schlägt eine Nennwertrückzahlzung von 0,60 CHF zu Buche. Hinzu kommt eine leichte Kurszielsenkung durch Goldman Sachs («Neutral»).


Im breiten Markt rücken Also (+3,5%) und LifeWatch (+2,7%) nach Zahlen vor, EFG (-5,1%) geben deutlich nach. Addex, die LUKB und AMS tendieren unverändert. Tec-Sem sinken um 1,7%. Das Halbleiter-Unternehmen will sich von der SIX Swiss Exchange dekotieren lassen. (awp/mc/pg/13)

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