CH-Eröffnung: Freundlicher Start – Synthes nach Zahlen gesucht

Für etwas Stirnrunzeln habe auch die eher enttäuschend verlaufene Auktion zweijähriger US-Anleihen vom Vorabend gesorgt. So sei ein deutlicher Renditeaufschlag zum Verkauf der Titel notwendig gewesen. Im Marktfokus stehen vor allem Unternehmen mit Zahlen zum zweiten Quartal. Abgaben in den grosskapitalisierten Roche und Novartis belasten den Index.


Der SMI legt bis um 09.30 Uhr 0,18% auf 5’772,97 Punkte zu. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,46% auf 860,44 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,22% auf 4’964,52 Punkte.


Bei den Blue Chips stehen die Aktien des Medizinaltechnikers Synthes nach Zahlen im Fokus. Das Unternehmen scheint seine Wachstumsdelle aus dem ersten Quartal bereits wieder hinter sich gelassen zu haben und übertraf die Schätzungen der Analysten auf der ganzen Front. Zudem wurden nach einer vorübergehenden Aussetzung die Prognosen für 2009 wieder in Kraft gesetzt. Die Synthes-Aktien steigen in der Folge um 6,0%.


Die Titel der Dentalimplanteherstellerin Nobel Biocare (+4,4%) ziehen nach. Im breiten Markt gewinnen Straumann 2,9%. Die Citigroup hat das Rating für die beiden Titel erhöht, nachdem in den letzten Tagen bereits andere Banken diesen Schritt unternommen hatten.


Uneinheitlich tendieren indes die Finanzwerte, die gestern deutlich Federn gelassen hatten. So stehen bei den Banken Credit Suisse (+0,6%) und Julius Bär (+1,8%) deutlich höher. Letztere profitieren von Kurszielerhöhungen durch diverse Banken im Anschluss an die am Montag veröffentlichten Halbjahreszahlen.


Über den Aktien der UBS (-0,5%) schwebt hingegen weiterhin das Damoklesschwert der ungelösten Rechtsprobleme in den USA. Presseberichten zufolge dürfte der Zivilprozess gegen die Grossbank vor dem Bundesbezirksgericht in Florida ein zweites Mal verschoben werden. Die involvierten Parteien werden heute eine Telefonkonferenz in dieser Sache abhalten. Zudem belaste die Nachricht, dass sich ein weiterer UBS-Kunde der Steuerhinterziehung in den USA schuldig bekannt habe.


Die Versicherer ZFS (+0,5%), Bâloise (+1,4%) und Swiss Life (+0,8%) notieren allesamt fester, während die Gewinnmitnahmen in Swiss Re (-0,3%) andauern. Swiss Re und ZFS werden nächste Woche Halbjahreszahlen liefern.


Die defensiven Aktien hinken dem Gesamtmarkt hinterher. Während Novartis um 0,4% nachgeben, profitieren Roche (-0,3%) kaum von einer Zulassungserweiterung für das Medikament Avastin in der EU. Neu kann Avastin zur Erstlinienbehandlung von fortgeschrittenem Brustkrebs mit Docetaxel oder mit Paclitaxel zusammen eingesetzt werden.


Nestlé (Aktie +0,3%) gab heute den Abschluss des ersten Teils ihres rekordhohen Aktienrückkaufprogramms bekannt. Der Nahrungsmittelkonzern hat seit dem Sommer 2007 eigene Aktien im Wert von 15 Mrd CHF zurückgekauft. Das Unternehmen wird bis Ende 2010 weitere 10 Mrd CHF für Aktienrückkaufe aufwenden.


Adecco (-0,9%) werden von den Quartalszahlen des Konkurrenten Randstad zurückgebunden. Die Niederländer mussten einen Gewinnrückgang von satten 88% im zweiten Quartal hinnehmen und berichtete von einem Geschäftsrückgang im einer Vielzahl von Märkten. Allerdings lesen Analysten auch beruhigende Zeichen heraus. So habe sich der Umsatztrend nach dem jüngsten Rückgang stabilisiert, hiess es.


Gute Zahlen des deutschen Pharma- und Chemiekonzerns Bayer beflügeln hierzulande die Aktien von Clariant (+2,4%) und Givaudan (+2,3%). Bayer scheine sich im Bereich Pflanzenschutz etwas besser als der Weltmarktführer Syngenta geschlagen zu haben, sagten Beobachter. Die Syngenta-Aktie notiert lediglich 0,2% höher.


Im breiten Markt sind die Aktien des israelischen Telemedizin-Anbieters SHL (+12,9%) stark gesucht. Die hohe Nachfrage nach den Titeln wird im Handel auf den guten Halbjahresabschluss sowie die erhöhte Guidance für den Reingewinn im Gesamtjahr 2009 zurückgeführt.


Day Software springen nach Quartalszahlen und der Rückkehr in die Gewinnzone um 8,3%. (awp/mc/ps/13)

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