CH-Eröffnung: Gegenbewegung nach unten – UBS schwach
Die US-Indizes hatten am Vortag die höheren Kurse aus der ersten Sitzungshälfte nicht über den Tag retten können – diese Entwicklung werde nun hierzulande nachvollzogen.
Nach dem gestrigen Erholungstag werfe die Krise am US-Markt für Hypotheken wieder ihren Schatten auf die Finanzmärkte und löse eine Gegenbewegung nach Süden aus. Stark belastet ist nach wie vor das Sentiment für die Finanzbranche. Auch die Vorgaben aus den USA und aus Asien für diesen Sektor seien erneut negativ.
Der SMI schwächt sich bis um 9.35 Uhr um 75,68 Punkte oder 0,87% auf 8’611,77 Einheiten ab. Der 30 Titel umfassende SLI büsst 0,68% auf 1’313,08 Stellen ein und der breiter gefasste SPI um 59,26 Punkte oder 0,84% auf 7’037,20 Zähler.
UBS brechen trotz starker Q2-Zahlen um 3% auf 64,10 CHF ein. Der Ausblick wurde allerdings als vorsichtig und konservativ eingestuft. Nach Aussage der UBS werden die jüngsten Kursturbulenzen den Handelserfolg beeinträchtigen. Händlern zufolge wird der vorsichtige Ausblick von einigen Marktteilnehmern als Gewinnwarnung für das Gesamtjahr interpretiert. Auf jeden Fall sei die Kreditkrise für die UBS noch kein abgeschlossenes Kapitel, hiess es.
In Sippenhaft geraten die Aktien der Credit Suisse, die 1,7% auf 81,25 CHF tauchen. Die Versicherer sehen bei ZFS einen Abschlag von 0,9% auf 335,25 CHF und bei Swiss Re von 0,6% auf 101 CHF.
Schwächer notieren auch die zyklischen Aktien ABB (-0,9% auf 27,20 CHF), Holcim (-1% auf 121 CHF), Nobel Biocare (-1,3% auf 332,25 CHF) und SGS (-1,4% auf 1419 CHF).
Ganz überraschend legte der Uhrenkonzern Swatch seine Halbjahreszahlen vor – mehr als eine Woche früher als Vorgesehen. Analysten begrüssen die Kombination von soliden Eckdaten und einem zuversichtlich stimmenden Ausblick auf die zweite Jahreshälfte. Die EBIT-Marge stieg um imposante 160 Basispunkte. In der Folge setzen sich die beiden Swatch-Valoren einsam an die Spitze des SMI-Tableaus. Die Inhaberaktie gewinnt 2,2% auf 347,50 CHF, die Namenaktie 2,1% auf 66,50 CHF.
Die defensive Papiere tendieren ihrer Natur gemäss etwas besser als der Markt. Roche sinken 0,4% auf 208,80 CHF, Novartis 0,5% auf 64,80 CHF und Nestlé notieren 0,2% tiefer auf 453,75 CHF. Swisscom rücken um 0,1% auf 414 CHF vor. Höher stehen auch die Chemiewerte Clariant (+0,9% auf 16,45 CHF) und Lonza (+0,4% auf 111,80 CHF).
Am Breiten Markt rücken die Titel des Industrieunternehmens Von Roll 9,2% vor und machen damit die Verluste des Vortags mehr als wett. Die Investoren reagieren somit positiv auf die ausserordentliche Generalversammlung am Vortag, bei der die Familie von Finck die Mehrheit im Verwaltungsrat übernommen hat.
Der Drehmotoren-Hersteller Tornos (+4,9%) hat seinen Reingewinn mehr als verdreifacht und das Logistikunternehmen Kardex (+1,9%) hat die Wende geschafft und im ersten Halbjahr 2007 wieder schwarze Zahlen geschrieben.
Eher enttäuscht wurden die Anleger hingegen vom Laborausrüster Tecan (-1,9%). (awp/mc/pg)