Der Schweizer Markt habe allerdings die Aussagen Bernankes schon am Vortag teilweise nachvollzogen, heisst es im Handel. Für einen Lichtblick sorgt in Asien zudem der Hang Seng-Index, der nach anfänglichen Verlusten ins Plus drehte. Die dünne Nachrichtenlage dürfte den zahlreichen US-Konjunkturdaten am Nachmittag noch zusätzliches Gewicht verleihen, für ein erhöht volatiles Umfeld sorge am Berichtstag zudem der kleine Eurexverfall.
Der SMI gewinnt bis um 9.35 Uhr knappe 0,03% oder 2,47 auf 7’504,46 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI verliert 0,01% auf 1’155,87 Zähler und der breitere SPI steigt 0,04% auf 6’162,27 Punkte.
Die Grossbankenwerte von UBS stehen nach einem sehr schwachen Vortag mit minus 3,6% auf 36,10 CHF erneut im Angebot und am Tabellenende. Die Citigroup rechnet für die UBS im Laufe des Jahres 2008 mit weiteren Abschreibern in einer Höhe von geschätzten 12 bis 20 Mrd CHF. Verschiedene Banken haben nach den am Vortag vorgelegten Jahreszahlen ihre Kurziele gesenkt. Credit Suisse halten sich mit +0,5% auf 56,70 CHF besser als ihre Konkurrentin, Julius Bär notieren mit +0,5% auf 77,40 CHF ebenfalls in der Gewinnzone.
SNB-Direktor Philipp Hildebrand steht definitiv nicht als möglicher Nachfolger von UBS-Präsident Marcel Ospel zur Verfügung. Er sei seiner derzeitigen Arbeit «mit tiefer Überzeugung und voller Energie verpflichtet», sagte er gegenüber der Presse.
Verkauft werden auch ABB (-1,4% auf 25,30 CHF) nach einer turbulenten Woche. ING hat ihr Kursziel für die Titel gesenkt. Für Syngenta (-0,6% auf 302,30 CHF) hat Lehman Brothers das Rating auf «Underweight» von «Equalweight» zurückgenommen.
Nachdem sich der Versicherer Bâloise und die deutsche Versicherungsbank Gothaer in ihren Fusionsverhandlungen nicht auf die kommerziellen Rahmenbedingungen einigen konnten, ist der Zusammenschluss der beiden Unternehmen gescheitert. Die Bâloise-Aktien notieren im frühen Handel 0,3% tiefer auf 92,90 CHF.
Goldman Sachs hat ihre Einstufung für den gesamten europäischen Versicherungssektor auf «Neutral» von «Underweight» angehoben. Swiss Re gewinnen aktuell 0,8% auf 77,00 CHF; Swiss Life sinken dagegen 0,2% auf 253,50 CHF und die am Vortag sehr starken ZFS 1,0% auf 314,00 CHF.
Gestützt wird der SMI von den schwergewichtigen Nestlé, die nach Verkäufen an den Vortagen heute 1,3% auf 477,30 CHF zulegen. Auch Novartis bewegen sich mit +0,8% auf 56,00 CHF in der Gewinnzone, währen der ‹Bon› der Konkurrentin Roche 0,3% auf 196,20 CHF hergibt.
Gekauft werden zudem die Luxusgütervaloren von Swatch (+1,4% auf 301,50 CHF) und Richemont (+1,5% auf 62,80 CHF), während im SLI Ciba 1,9% tiefer auf 43,70 CHF notieren.
Am breiten Markt legen EMS nach Jahreszahlen im Rahmen der Erwartungen 2,2% zu. Der Konzern schüttet neben der Dividende erneut eine zusätzliche Sonderdividende aus.
Auch der Stromkonzern Atel (-0,8%) hat die Erwartungen in etwa getroffen, zeigte sich aber in Bezug auf das laufende Jahr etwas vorsichtiger. Die Aktionäre profitieren von einer Nennwertreduktion um 10 CHF. Etwas über den Erwartungen lag der Jahresausweis von Phoenix Mecano (+0,1%). (awp/mc/gh)