Nachdem die Vorgaben uneinheitlich ausgefallen seien, dürfte dem Markt im Vorfeld der Zinsentscheidungen der EZB und der Bank of England am frühen Donnerstag-Nachmittag etwas die Orientierung fehlen, hiess es in Marktkreisen.
Um 9.30 Uhr steht der SMI 4,96 Punkte oder 0,08% höher bei 5’608,92 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI verzeichnet ein Plus von 0,30% auf 777,28 Punkte, wogegen der breite SPI 0,03% auf 4’605,97 Punkte noch minim tiefer steht.
Sehr volatil bewegen sich CS (+2,0% auf 28,26 CHF) in der Eröffnungsphase, wobei das zu Handelsbeginn erreichte Tief bei 26,00 CHF liegt. Die Credit Suisse hat am Morgen für das vierte Quartal bis Ende November einen Verlust von rund 3 Mrd CHF angekündigt, wobei Kosten von rund 900 Mio CHF für die eingeleiteten Restrukturierungsmassnahmen (u.a. Abbau 5’300 Stellen) noch nicht enthalten sind. Ausserdem macht die CS für den weiteren Verlauf des vierten Quartals in Sachen Verlust noch einen Vorbehalt. Für Analysten kommt nicht die Ankündigung eines Quartalsverlustes, sondern dessen Ausmass überraschend.
Der genannte Fehlbetrag liege deutlich über den bisherigen Verlustschätzungen des Marktes in der Grössenordnung von 1 bis 1,5 Mrd CHF, heisst es. Als positiv werden hingegen sowohl die bisherige als auch die noch geplante Reduktion der Risikopositionen sowie die solide Kernkapitalquote beurteilt. Als weiterer Lichtblick wird von Marktbeobachtern die Entwicklung im Investment Banking genannt, wo der Stellenabbau vornehmlich geschehen wird. Die künftigen Kerngeschäfte im Investment Banking hätten in diesem Jahr mit einem Gewinn von 2 Mrd CHF bis dato sehr gut gearbeitet, hiess es. Dass die Aktie nur kurz unter Druck stand, ist zudem auch im Zusammenhang mit dem Vortagesverlust von 8,9% zu sehen.
UBS belegen mit einem Plus von 3,9% auf 14,48 CHF derzeit die Spitze im SMI/SLI, gefolgt von Bâloise (+3,6% auf 67,30 CHF) und Clariant (+2,1% auf 6,89 CHF). Überdurchschnittlich sind zudem die Avancen von SGS (+1,7% auf 923,50 CHF), OC Oerlikon (+1,5% auf 83,65 CHF) oder Swiss Re (+1,1% auf 46,76 CHF).
Auf der Verliererseite stehen Roche (-3,4% auf 163,40 CHF) im frühen Geschäft zuoberst. Roche muss der FDA für die Zulassung von Actemra zur Behandlung von rheumatoider Arthritis weitere nicht-klinische Studiendaten liefern. Durch die Verzögerung der US-Zulassung von Actemra würden sich auch die entsprechenden US-Einnahmen verzögern, heisst es dazu in einem Kommentar der Bank Vontobel. Daher sei auch die Umsatzschätzung für 2010 leicht reduziert worden.
Dass Swissmedic die entsprechende Marktzulassung für Actemra erteilt und die EU eine weitere Zulassung für Pegasys zur Hepatitis-C-Behandlung gesprochen hat, fällt für den Genussschein von Roche derzeit dagege weniger ins Gewicht. Im Gegensatz zu Roche halten sich Novartis mit einem kleinen Plus von 0,3% auf 57,15 CHF klar besser. Novartis erhält von einem positiven Befund eines FDA-Panels zu Coartem bei der Behandlung von Malaria etwas Support.
Nebst Roche geben noch Adecco (-1,4% auf 34,66 CHF), Ciba (-1,1% auf 47,96 CHF) und Geberit (-0,8% auf 112,10 CHF) deutlicher nach. Im breiten Markt klettern Gurit nach einem positiven Gerichtsentscheid in den USA um 8,7% nach oben. Kudelski legen nach einer gelungenen Kunden-Akquisition für Breitband-TV in Taiwan immerhin um 1,2% zu. (awp/mc/ps/13)