Die Vorlagen hätten sich etwas gemischt präsentiert, hiess es. An der Wall Street hatten die Kurse am Mittwochabend nach schwachen Konjunkturdaten und wegen Gewinnmitnahmen zwar nachgegeben – der Future auf den US-Leitindex stand am Morgen jedoch gut 18 Punkte im Plus. Am hiesigen Markt stehen Swiss Life mit deutlichen Kursgewinnen im Fokus. Der grösste Schweizer Lebensversicherer hat wie die Bâloise am Vortag ein solides Ergebnis für das vergangene Geschäftsjahr ausgewiesen. Weniger überzeugen konnte dagegen OC Oerlikon, deren Zahlen am unteren Ende der Analystenschätzungen ausfielen.
Das Blue Chips Barometer SMI steigt bis um 09.35 Uhr um 59,93 Punkte oder 0,83% auf 7’244,48 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) erhöht sich um 0,86% auf 1’104,19 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,78% auf 5’958,62 Punkte. Mit grossem Abstand setzen sich unter den Bluechips Swiss Life (+4,0% auf 260,25 CHF) an die Tabellenspitze. Die am Morgen vorgelegten Jahreszahlen wurden in ersten Analystenkommentaren als sehr solide bezeichnet. Dabei habe vor allem der den Aktionären anrechenbare Gewinn aus fortgeführten Geschäftsaktivitäten positiv überrascht. Die Profitabilität habe sich im fortgeführten Geschäft weiter verbessert und der Versicherer habe sich insbesondere im Heimmarkt Schweiz gut geschlagen. Zudem habe Swiss Life seine Subprime-Positionen beinahe abgeschrieben.
Die übrigen Assekuranz-Titel profitieren nur bedingt vom Schwung von Swiss Life. Bâloise weiten zwar mit +2,0% auf 96,30 CHF ihre Vortagesgewinne aus, ZFS (+0,2% auf 314,25 CHF) legen jedoch unter Marktschnitt zu und Swiss Re (-0,4% auf 87,60 CHF) gehen gar als grösste Verlierer im Minus um. Für den ZFS-Titel hat Morgan Stanley die Abdeckung mit dem Anlagerating OVERWEIGHT und einem Kursziel von 420 CHF aufgenommen.
Die Bankenwerte notieren uneinheitlich. Während sich UBS (+1,8% auf 29,86 CHF) deutlich über Marktniveau hält, notieren CS (+0,8% auf 50,85 CHF) und Julius Bär (unv. auf 72,90 CHF) darunter. Credit Suisse gehört zu den Banken, die angesichts des drohenden Scheiterns der Übernahme des US-Medienkonzerns Clear Channel verklagt wurden, wie heute bekannt wurde. Insgesamt fordern die Kläger 26 Mrd USD Schadenersatz von den Banken, sollte die Übernahme scheitern. Weit oben an der Tabellenspitze gehen auch die Pharmaschwergewichte Novartis (+1,4% auf 50,40 CHF) und Roche (+1,3% auf 189,70 CHF) um. Die ebenfalls grosskapitalisierten Nestlé belasten den SMI dagegen mit einer unterdurchschnittlichen Performance von 0,3% auf 497,25 CHF.
Grössere Aufschläge gibt es noch für Clariant (+1,9% auf 8,24 CHF) oder Swatch (+1,0% auf 266,00 CHF); die Papiere der Branchenkollegin Richemont (+0,3% auf 56,95 CHF) verteuern sich moderater. Im SLI werden OC Oerlikon (-1,1% auf 319,00 CHF) nach Jahreszahlen zurückgenommen. Die vom Industriekonglomerat für das Geschäftsjahr 2007 vorgelegten Eckdaten liegen sowohl beim Umsatz als auch auf den Stufen EBIT und Reingewinn am unteren Ende der Analystenschätzungen. Die Umsatzentwicklung wird von Analysten als knapp genügend bezeichnet, die Rentabilitätsentwicklung sei hingegen klar hinter den Markterwartungen zurückgeblieben.
Auf der anderen Seite profitieren Lonza (+2,1% auf 128,70 CHF) von einem positiven Kommentar der Citigroup. Der tiefe Aktienkurs würde gute Einstiegsmöglichkeiten bieten, hiess es. Aus dem breiten Markt haben diverse Unternehmen ihre Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr vorgelegt. Dabei hat vor allem das Ergebnis von Bobst überzeugt: Analysten bezeichneten die Zahlen als hervorragend oder gar phantastisch, die Aktie rückte um 2,3% vor. Auch Meyer Burger und WTG stehen mit Aufschlägen von je +2,2% nach ihrem Zahlenausweis in der Gunst der Anleger. (awp/mc/ps)