CH-Eröffnung: Gewinne auf breiter Front – UBS im Hoch

Der Markt bleibe jedoch angezählt, hiess es im Handel. Es sei keine Erholungstendenz auszumachen, immerhin habe der SMI aber die Marke von 4’700 Punkten halten können.


Im Fokus steht in der Schweiz die Grossbank UBS, die überraschend Oswald Grübel zum neuen Konzernchef ernannt hat. Der Ex-Chef der Credit Suisse löst Marcel Rohner ab. Grübel habe sich bei der Credit Suisse einen hervorragenden Track Record erarbeitet und den dort Turnaround vollbracht, sagten Händler. Die UBS-Aktie reagiert mit einem Kurssprung.


Bis um 9.40 Uhr steigt der SMI um 1,02% oder 47,93 auf 4’750,43 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI rückt 1,71% auf 673,10 Zähler vor und der Gesamtmarkt – gemessen am SPI – 0,92% auf 3’941,81 Stellen.


UBS springen um 10,9% auf 11,20 CHF. Analysten begrüssen die Ernennung Oswald Grübels zum neuen Konzernlenker. Er sei eine «fantastische Wahl», heisst es. Grübel sei eine ausgewiesene Führungsperson mit sehr grosser Erfahrung. Zu einer Zerschlagung der Bank, auf die einige Anleger hofften, werde es aber wohl nicht kommen, heisst es. Denn die UBS habe in ihrer Mitteilung zur Ernennung Grübels explizit alle drei Geschäftsbereiche genannt.


Allerdings hat sich die Begeisterung schon wieder etwas gelegt, lag doch das das Tageshoch kurz nach Handelsstart bei 11,61 CHF. Zwar verbessere die Massnahme das Vertrauen in die UBS-Führung, die Probleme existieren aber weiter. Die UBS ist weiterhin im Würgegriff der Justizbehörden, weil sie Anlegern dabei geholfen haben soll, ihr Geld vor dem Fiskus zu verstecken.


Die Aktien der Credit Suisse, wo Grübel wohl sein altes Büro nun wohl räumen muss, steigen um 4,2% auf 26,64 CHF. Auch Julius Bär (+2,0% auf 29 CHF) profitieren von der generellen Stärke der Finanzdienstleister heute.


Die Versicherer sehen Aufschläge bei ZFS (+2,1% auf 161,80 CHF), Swiss Re (+5,4% auf 14 CHF), Swiss Life (+2,1% auf 58,15 CHF) sowie bei der Bâloise (+1,7% auf 68,30 CHF). Die Aufschläge bei «gefallenen Engeln» wie Logitech (+3,8% auf 10,29 CHF) und OC Oerlikon (+3,8% auf 25,72 CHF) deuten am Berichtstag ebenso auf eine höhere Risikobereitschaft der Anleger hin.


Roche rücken um 0,7% auf 134,60 CHF vor. Der Pharmakonzern hat sich für die vollständige Übernahme seiner US-Biotech-Tochter Genentech mit frischem Geld eingedeckt. Der Konzern sammelte am Anleihenmarkt in mehreren Tranchen insgesamt mehr als 14 Mrd USD ein. Das ist ein Drittel dessen, was Roche für den Zukauf aufwenden muss.


Andere defensive Werte wie Novartis (-1% auf 45,82 CHF) und Nestlé (-0,3% auf 38,34 CHF) bremsen. Novartis litten weiter unter den Aussagen vom Vortag, wonach negativen Währungseffekte das erste Quartal belasten. Auch die defensiven Synthes (-1,2% auf 143,60 CHF) fallen zurück.


Deutlich höher werden hingegen Swisscom (+2% auf 354,75 CHF) gestellt. Die italienische Tochter Fastweb hat am Morgen Geschäftszahlen vorgelegt und ist 2008 erstmals in die Gewinnzone vorgestossen. Die Swisscom selbst wird am nächsten Mittwoch ihre Zahlen vorlegen.


Im breiten Markt steigen Sulzer um 0,9%. Die Jahreszahlen des Industriekonzerns haben die Erwartungen der Analysten bei Umsatz und Gewinn getroffen, beim EBIT sogar leicht übertroffen. Der Ausblick sei jedoch schwach, hiess es im Handel.


Das Zahlenset welches die Bank Sarasin (Aktie: +4,4%) vorgelegt hat, konnte die Prognosen der Marktbeobachter nur teilweise erfüllen. Bei Reingewinn und Geschäftsaufwand wurden die Erwartungen verfehlt. Bei den Erträgen konnten die Meinungen der Analysten übertroffen werden. Positiv auf den Kurs wirke sich indes der gute Neugeldzufluss aus. (awp/mc/ps/14)

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