CH-Eröffnung: Gewinne auf breiter Front – Überflieger Nestlé

In den USA und in Japan hatten die Indizes deutlich höher geschlossen; Aussagen im Protokoll der letzten Sitzung der US-Notenbank hatten den Anlegern Hoffnung auf weitere Zinssenkungen gemacht. Im SMI übernehmen die nach Jahreszahlen gefragten Nestlé-Valoren die Rolle des Zugpferds.


In der Schweiz ist die Teuerung gemessen an den Produzenten- und Importpreisen (PPI) im Januar mit 3,7% gegenüber dem Vorjahr deutlich über den erwarteten 3,0% ausgefallen. Der SMI verzeichnete nach der PPI-Publikation vorübergehend einen leichten Einbruch.


Der Aussenhandelsüberschuss ist im Berichtsmonat gegenüber dem Vorjahr um gut 8% auf 1’215,4 Mio CHF zurückgegangen.


Der SMI gewinnt bis um 9.25 Uhr um 1,36% oder 100,54 Stellen auf 7’482,12 Stellen. Der SLI, in dem der Einfluss der Schwergewichte begrenzt ist, klettert 0,98% auf 1’154,12 Zähler und der breiter gefasste SPI steigt 1,24% auf 6’141,72 Punkte.


Unter den Bluechips stehen am Berichtstag die Schwergewichte im Mittelpunkt. Der Nahrungsmittelmulti Nestlé hat mit den Zahlen für das Geschäftsjahr 2007 die Erwartungen übertroffen und einen Rekordumsatz ausgewiesen. Hervorgehoben wurde in ersten Kommentaren insbesondere das «beeindruckende» organische Wachstum. Die Prognosen für 2008 entsprachen den bisherigen Aussagen des Konzerns. Die höhere Dividende und der angekündigte Aktiensplit verleihen den Valoren zusätzlichen Auftrieb, Nestlé Namen gewinnen im frühen Handel 4,1% auf 485,30 CHF.


Bei der Grossbank UBS soll der in die Kritik geratene Marcel Ospel nach dem Willen des Verwaltungsrates ein weiteres Jahr Präsident bleiben – was von den Aktionäre an der Generalversammlung allerdings noch abgesegnet werden muss. Bereits gewählt wurde VR-Mitglied Sergio Marchionne, der neu das Amt des nebenamtlichen Vizepräsidenten bekleidet. Dies biete Anlass zu Spekulationen über eine mögliche Ospel-Nachfolge, heisst es im Handel. Insgesamt soll die Amtsdauer von VR-Mitgliedern auf 1 Jahr verkürzt werden.


UBS Namen gewinnen aktuell 1,2% auf 36,80 CHF, CS notieren mit plus 0,9% auf 53,60 CHF ebenfalls in der Gewinnzone. Deutlichere Nachfrage verzeichnen aber auch Julius Bär (+1,1% auf 79,80 CHF).


Die im Januar inflationsbereinigt um 13,9% gegenüber dem Vorjahr gewachsenen Uhrenexporte beflügeln den Luxusgütersektor: Richemont steigen 2,2% auf 61,50 CHF, Swatch kommen 2,3% auf 306,00 CHF voran.


Medtechkonzern Synthes (Aktie +0,2% auf 139,00 CHF) hat den Patentstreit mit Konkurrent Smith & Nephew beigelegt. Die Aktien von Branchenkollegin Nobel Biocare gewinnen derweil 0,6% auf 250,50 CHF.


Gebremst wird der Hauptmarkt von den Pharmaschwergewichten Novartis, die 0,6% auf 54,15 CHF hergeben, und Roche, die sich mit -0,4% auf 193,00 CHF klar unter Marktniveau bewegen. Zu den am wenigsten gefragten Werten zählen daneben Clariant (+0,2% auf 9,00 CHF) und Swisscom (+0,2% auf 412,00 CHF).


Im SLI hat Actelion (-0,2% auf 53,40 CHF) mit den Jahreszahlen 2007 die Erwartungen übertroffen, im Ausblick auf das laufende Jahr zeigte sich das Biopharmaunternehmen aber zurückhaltend. Warenprüfer SGS (+0,5% auf 1’444 CHF) hatte am Morgen eine kleine Übernahme in Australien angekündigt.


Am breiten Markt notieren die Immobilienaktien von Allreal nach Jahreszahlen 0,2% tiefer. Energiekonzern BKW (Aktie -4,8%) hat ebenfalls mit Geschäftszahlen 2007 die Erwartungen beim Gewinn verfehlt. Die PS der Basler Kantonalbank büssen nach Zahlen 0,1% ein.


Die am Vortag nach Gerüchten um einen Ausstieg des Hedge-Fonds Focus Capital sehr schwachen Aktien von Hiestand (-0,4%), Schulthess (+1,9%) und Forbo (+1,0%), zeigen nach Börsenbeginn teilweise leichte Erholungstendenzen. (awp/mc/pg)

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