CH-Eröffnung: Gewinne – Positive Vorlagen und bessere Stimmung
Gestützt durch die Liquiditätsspritzen der Notenbanken hat der Dow Jones am Vorabend nach europäischem Börsenschluss noch gut 247 Zähler zugelegt. Neben der Notenbankaktion habe auch die Hoffnung auf eine weitere US-Leitzinssenkung noch vor dem regulären Sitzungstermin der Fed Mitte März beflügelt, hiess es im Markt.
Die Stimmung habe gedreht, meinte ein Händler. Es sei zu erwarten, dass die Liquiditätsspritze der Notenbanken nach ein bis zwei Tage positiv nachwirke. Dann allerdings müssten auf die Short-Eindeckungen auch Anschlusskäufe folgen, ansonsten hätte es sich um ein Strohfeuer gehandelt. Das Blue Chips Barometer SMI steigt bis um 09.40 Uhr um 87,93 Punkte oder 1,23% auf 7’230,94 Punkte. Der 30 Titel umfassende und gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 1,26% auf 1’113,06 Punkte, der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,16% auf 5’973,43 Punkte.
Die Finanzwerte, die bereits am Vortag deutlich gesucht waren und sich damit von ihren jüngsten Verlusten etwas erholten, gehen auch am Mittwoch im frühen Geschäft an der Tabellenspitze um. Julius Bär avancieren um 4,7% auf 76,50 CHF, CS um 3,8% auf 51,65 CHF und UBS um 3,2% auf 30,94 CHF. Die Grossbanken-Werte zeigen sich damit vorerst unbeeindruckt von den Rating- und Kurszielsenkungen durch Keefe, Bruyette & Woods (KBW). Verglichen mit den Banken legen die Assekuranzen etwas moderater zu. Swiss Life (+2,2% auf 245,90 CHF), und ZFS (+1,4% auf 310,75 CHF) verteuern sich überdurchschnittlich, Swiss Re (+1,1% auf 82,40 CHF) und Bâloise (+1,0% auf 91,75 CHF) etwas weniger.
Neben Finanzwerten stehen die zyklischen und konjunktursensitiven Titel auf der Einkaufsliste der Anleger. So legen vor allem Swatch (+2,5% auf 308,75 CHF), ABB (+2,3% auf 26,60 CHF) und Clariant (+1,9% auf 8,61 CHF) über Marktschnitt zu.
Dagegen herrscht bei den defensiven Schwergewichten eine geringere Nachfrage. Dabei verzeichnet Novartis (+0,5% auf 49,08 CHF) oder Nestlé (+0,5% auf 484,00 CHF) minim höhere Aufschläge als Roche (+0,2% auf 191,7 CHF). Novartis lanciert mit der Generikadivision Sandoz in den USA den Omnitrope-Pen 5 mit Kartusche. Dabei handle es sich um die erste Nachfolgeversion eines rekombinanten biopharmazeutischen Medikamentes, das durch die US-Gesundheitsbehörde FDA zugelassen worden sei, so Sandoz. Daneben hat Novartis bekannt gegeben, das Aktienrückkaufprogramm auf der zweiten Linie an der SWX Europe morgen Donnerstag zu starten.
Im SLI verlieren Ciba -4,1% oder 1,58 CHF auf 36,72 CHF); die Titel werden heute allerdings ex-Dividende von 2,50 CHF gehandelt. Daneben stehen Petroplus (-3,3% auf 61,55 CHF) unter Druck. Die Raffineriebetreiberin begibt eine Wandelanleihe über 500 Mio USD zur teilweisen Finanzierung des Übernahmepreises für die Raffinerien Petit Couronne und Reichstett.
Am breiten Markt stehen diverse Pharmaunternehmen im Fokus. Galenica (-10,3%) kommen unter Druck, nachdem die US-Gesundheitsbehörde FDA dem Unternehmen einen «non approvable letter» für Ferinject erteilt hatte. Speedel (+1,4%) avancieren trotz Kurszielsenkung durch Merrill Lynch. Für Basilea (+3,6%) hat Citigroup die Abdeckung mit dem Anlagerating Buy und dem Kursziel 300 CHF aufgenommen.
Daneben stehen diverse Unternehmen mit Zahlen im Blickpunkt der Anleger. Schmolz + Bickenbach (-15,3%) werden nach einem enttäuschenden Ergebnis abgestraft; auch Ascom (-4,1%) haben die Prognosen der Analysten verfehlt. Dagegen stehen Bossard nach dem Ergebnisausweise (+0,3%) in der Anlegergunst. (awp/mc/ps)