Als Stimmungsdämpfer auf der Unternehmensseite werten Händler die Quartalszahlen von National Semiconductor, die deutlich unter den Erwartungen ausgefallen waren. Zugleich haben Texas Instruments sowie Federal Express die Prognosen für das laufende Jahr gesenkt. In der Schweiz hat Rieter in diesem Jahr seine zweite Gewinnwarnung ausgesprochen. Komax führt im Bereich Kabelverarbeitungsmaschinen ab 2009 Kurzarbeit ein und erwartet einen deutlichen Umsatzrückgang.
Im weiteren Verlauf könnten einige Konjunkturdaten für Impulse sorgen. Am Vormittag wird vor allem der ZEW-Index für Deutschland mit Spannung erwartet, am Nachmittag die aktuellen Daten zum US-Immobilienmarkt.
Bis um 9.30 Uhr sinkt der SMI um 82,38 Punkte oder 1,42% auf 5’736,44 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI verliert 1,46% auf 800,83 Punkte und der breite SPI 1,39% auf 4’698,88 Punkte.
Am stärksten unter Druck stehen im SMI/SLI derzeit CS (-4,9% auf 31,98 CHF); ähnlich ergeht es UBS (-3,3% auf 15,43 CHF), Julius Bär (-0,6% auf 38,50 CHF) halten sich besser. Nach den kräftigen Avancen des Vortages dürften im Sektor heute Gewinnmitnahmen angesagt sein. Société Générale hat ihre Prognosen für Credit Suisse im Nachgang an die Gewinnwarnung überarbeitet und gleichzeitig das Kursziel auf 42 (49) CHF gesenkt.
Mit am Tabellenende notieren OC Oerlikon (-4,7% auf 74,50 CHF). Das Unternehmen ist mitunter wie Rieter im Bereich Textile tätig. Rieter hat am Vorabend eine Umsatz- und Gewinnwarnung ausgesprochen und dabei auf den negativen Einfluss der Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Märkte verwiesen; in der Division Textile Systems seien derzeit keine Anzeichen für eine Erholung der Märkte sichtbar. Rieter werden im breiten Markt mit -5,9% abgestraft.
Unter den Assekuranzen verlieren Swiss Re (-4,3% auf 47,84 CHF) und Swiss Life (-2,3% auf 76,50 CHF) am stärksten. Auch dieser Sektor haussierte am Vortag, beflügelt von positiven Aussagen des US-Versicherers Hartford Financial zur Branche.
Unter Druck stehen auch Kühne + Nagel (-2,9% auf 68,00 CHF) oder Swisscom (-2,7% auf 348,75 CHF); Swisscom profitieren damit kaum von einer Kurszielerhöhung durch Morgan Stanley.
Unterdurchschnittliche Verluste gibt es für Roche (-0,6% auf 168,60 CHF) und Novartis (-0,7% auf 57,45 CHF); beide Pharmakonzeren haben auf dem Jahrestreffen der American Society of Hematology (ASH) neue Forschungsdaten präsentiert. Roche hat vielversprechende frühe Resultate für ihre dritte Generation von monoklonalen Anti-CD20-Antikörper vermeldet. Novartis hat gute Studienergebnisse zum Medikament Exjade gegen Eisenüberladung vorgestellt sowie positive Studienresultate zweier separaten Studien zu Tasigna (nilotinib) bei chronisch myeloischer Leukämie (CML). Analysten werten die präsentierten Daten als positiv für die Stimmung.
Synthes (+0,4% auf 141,90 CHF) zählen zu den wenigen Kursgewinnern. Die Medizinaltechnikerin hat im ProDisc-L Patentprozess gegen Medtronic vor dem U.S. District Court in Memphis einen Erfolg erzielt. Die Geschworenen hätten Synthes entgangene Gewinne im Umfang von rund der Hälfte des Verkaufserlöses aus den patentverletzenden Produkten sowie eine Lizenzgebühr von 18% auf dem übrigen Umsatz zugesprochen, teilte das Unternehmen vorbörslich mit.
Aufschläge gibt es auch für Petroplus (+0,5% auf 20,10 CHF) und ABB (+0,3% auf 15,40 CHF), die damit ihre Vortageshausse fortsetzen. Ciba (+1,1% auf 48,20 CHF) behaupten sich zur Zeit an der Tabellenspitze.
Am breiten Markt stehen neben Rieter auch Komax (-6,5%) deutlich unter Druck. Die Gruppe spürt den Abschwung in der Automobilindustrie und führt daher im Bereich Kabelverarbeitungsmaschinen ab 2009 Kurzarbeit ein.
Vontobel verlieren 1,5%. Wie vorbörslich bekannt wurde, dreht sich das Personalkarussell im Verwaltungsrat der Privatbank. So treten Hans Caspar von der Crone und Heinrich Wegmann per sofort zurück und Heinz Roth stellt sich aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Wiederwahl.
An der Tabellenspitze behaupten sich derzeit Esmertec (+7,5%), Tornos (+5,4%) oder Cytos (+3,5%). (awp/mc/pg/11)