An einem an Unternehmensnachrichten armen Tag geben heute die asiatischen Börsen den Takt vor, hiess es im Handel. Die Börse in Tokio schloss schwach auf einem neuen Vier-Monatstief. Neue Impulse könnten im Tagesverlauf vom ifo-Geschäftsklima-Index ausgehen und am Nachmittag vom US-Verbrauchervertrauen sowie dem Case-Shiller-Hauspreis-Index.
Bis um 09.30 Uhr sinkt der SMI um 0,54% auf 6’375,53 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst 0,42% auf 978,27 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,50% auf 5’487,82 Punkte ein.
Nach deutlichen Gewinnen am Vortag werden die Bankaktien wieder deutlich zurückgenommen: Credit Suisse verlieren 1,3% und UBS 2,6%. Händler verwiesen auf die allgemein schwächere Stimmung für Bankenwerte in ganz Asien aufgrund von Sorgen um Deflation in Japan und schärfere Kapitalbedingungen in China. Die Aktien der CS wurden heute vom US-Broker Merrill Lynch auf die «Most Preferred List» des europäischen Bankensektors genommen. Gleichzeitig fanden UBS Eingang in die «Least Preferred List» der Bank of America-Tochter.
Deutlich besser kommen die Aktien von Julius Bär (-0,1%) und GAM (+0,2%) weg.
Die Versicherungsbranche scheidet mit ZFS (+0,3%), Swiss Re (+0,1%) und Swiss Life (-0,2%) ebenfalls deutlich besser als der Gesamtmarkt ab.
Die Pharmawerte Roche (-0,5%) Novartis (+0,4%) entwickeln sich uneinheitlich. Roche musste offenbar einen Rückschlag mit dem Medikament Avastin einstecken. Die britische Gesundheitsbehörde NICE habe die Anwendung zur Behandlung von Darmkrebs abgelehnt, hiess es. Das Medikament sei zu teuer. Novartis auf der anderen Seite hat in den USA ihre erste Zellkulturproduktionsanlage für Impfstoffe eröffnet. Damit sind die Basler nach Ansicht von Analysten der klare Technologieführer bei Impfstoffen. Andere grosse Hersteller dürften nun auch nach und nach auf die neue Technologie umstellen.
Im Sektor Luxusgüter wurden Swatch (Aktie +0,9%) von der UBS in einer Ersteinstufung zum Kauf empfohlen. Der Titel sei ihr Top Pick unter den europäischen Luxusgüterherstellern, so die Bank. Richemont (-0,4%) wurden von der UBS mit «Neutral» gestartet.
Petroplus gab am Vorabend die Zusammenlegung des kommerzielles Geschäft und des Raffineriebetriebs zu einem einzigen Geschäftsbereich bekannt. Analysten werten die Neuigkeit positiv. Der neue CEO scheine endlich die betrieblichen Probleme bei Petroplus anzugehen, heisst es in ersten Stellungnahmen. Die Petroplus-Aktie steigt in der Folge um 1,2%.
Daneben zeigen sich defensive Werte wie Swisscom (+0,1%) oder Synthes (+0,2%) in der Tendenz fester als zyklische Werte wie ABB (-0,7%), Nobel Biocare (-0,7%) oder Logitech (-0,9%).
In der zweiten Reihe konnte das Biotechunternehmen Addex (Aktie +0,1%) einen ersten Erfolg mit seinem Produktkandidaten ADX48621 bei der Behandlung von Parkinson vermelden. Allerdings wurde der Wirkstoff erst an Primaten getestet.
Die Aktien von Arpida rücken in Erwartung der ausserordentlichen Generalversammlung vom Donnerstag um 2,1% vor. Die Anteilseigner werden über den Zusammenschluss mit Evolva befinden. (awp/mc/pg/09)