Es dürfte nicht überraschen, wenn schon bald die Anschlusskäufe ausbleiben. Der Markt warte mangels Unternehmensnachrichten momentan auf neue Impulse, hiess es im Handel. Diese werden im Tagesverlauf von der Konjunkturseite erwartet. Am Vormittag kommt der ZEW-Index aus Deutschland, am Nachmittag folgen die Einzelhandelsumsätze aus den USA.
Das SMI-Index der wichtigsten Schweizer Blue Chips steht um 09.30 Uhr 0,08% höher auf 6’230,77 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,11% auf 963,75 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,01% auf 5’379,15 Zähler.
Deutliche Kursfortschritte verzeichnen die Papiere des Pharmakonzerns Novartis, die sich um 0,8% verteuern und damit den SMI massgeblich stützen. Die Basler haben vorbörslich neue positive Daten aus Phase-III-Studien zum Produktekandidaten Indacaterol für die Behandlung einer chronischen Lungenkrankheit publiziert.
Analysten sprechen in ersten Reaktionen von einem möglichen neuen Blockbuster mit einem Spitzenumsatz von 1,3 Mrd USD, der Mitte nächsten Jahres auf den Markt kommen könnte. «Das Ergebnis beweist die wieder steigende Produktivität der Novartis-Forschung», schreibt die ZKB. Von Jefferies gab es zudem eine Hochstufung auf «Buy» («Hold»).
Die Konkurrenzpapiere von Roche verbilligen sich um 0,2%. Auch andere defensive Werte wie Actelion (-0,6%), Nestlé (-0,5%) und Synthes (-0,3%) stehen nicht in der Gunst der Anleger. Nestlé wurden vom Aktienresearch der Citigroup von der «Most Favoured Stock List» gestrichen. Der zuständige Analyst erklärt die Massnahme mit der jüngst vorgenommenen Rating-Herabsetzung auf «Hold».
Zumindest teilweise erholt von den gestrigen Abgaben zeigen sich die Bankenwerte Credit Suisse (+0,3%), Julius Bär (-0,2%) und UBS (unverändert). Für Letztere hat die Bank Vontobel das Kursziel auf 20 von 16 CHF angehoben. Die zuständigen Analysten sind der Meinung, dass sich das Risiko in einem UBS-Engagement verringert hat. Das Rating lautet unverändert «Hold».
Die Versicherungswerte Swiss Life (-0,7%), ZFS (-0,6%) und Baloise (-0,3%) notieren schwächer als die Banken.
Der Uhrenkonzern Swatch (Aktie: -0,2%) ist ins Visier der Wettbewerbsbehörden geraten. Die Weko hat eine Untersuchung gegen die Swatch-Tochtergesellschaft ETA eröffnet und prüft, ob das Unternehmen auf dem Markt für mechanische Uhrwerke gegen das Kartellgesetz verstossen hat. Analysten weisen darauf hin, dass Swatch seit Beginn der Vorabklärung der Weko ihre angekündigten Preiserhöhungen aufs Eis gelegt hat. Deshalb dürfte auch ein negativer Entscheid gegen Swatch keine weiteren negativen Auswirkungen auf den Geschäftsgang der Bieler haben.
Nobel Biocare notieren unverändert, das Unternehmen konnte einen Vergleich mit der belgischen Materialise Dental in einem Patentstreit abschliessen.
Zu den im SMI/SLI gesuchten Aktien gehören Petroplus (+0,8%), Richemont (+1,2%), Kühne & Nagel (+0,8%), Adecco (+0,8%) und Clariant (+0,8%).
In der zweiten Reihe hat Edipresse einen Verlust für das erste Semester 2009 vorgelegt. Allerdings wurden die Zahlen stark von der Teil-Übernahme durch Tamedia geprägt. Einen Turnaround erwartet das Verlagshaus erst 2010. Die Edipresse-Aktien wurden bis dato noch nicht gehandelt.
Basilea (Aktie +1,4%) hat neue Daten zur Wirksamkeit des Antibiotikum BAL30072 publiziert. (awp/mc/pg/13)