CH-Eröffnung: Gut behauptet – Ruhiger Handel
Für etwas Bewegung dürfte höchstens noch der kleine Eurex-Verfall am Berichtstag sorgen, heisst es.
Bis um 09.30 Uhr steigt der SMI um 0,36% auf 6’309,16 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,44% auf 969,42 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,30% auf 5’440,35 Punkte ein.
Die grössten Avancen im SMI/SLI verzeichnen Clariant (+2,0%). Die UniCredit hat für die Titel das Kursziel erhöht, nachdem der Konzern gestern die Schliessung von Produktionsstätten und den Abbau von 570 Stellen angekündigt hat. Die Massnahmen dürften weitere Einsparungen von jährlich rund 120 Mio CHF generieren, schreiben die Experten. Vor diesem Hintergrund und angesichts der aktuellen Bewertung bleibe das Anlagerating auf Buy.
Daneben zeigen sich Syngenta (+1,9%) und Logitech (+1,8%) sehr fest. Beide machen damit einen Teil der am Vortag erlittenen Verluste wett.
Überproportional steigen auch Swiss Life (+1,5%), Swiss Re (+1,2%), ZFS (+0,5%) und Baloise (+0,5%). Gemäss Bâloise-CEO Martin Strobel hat die Assekuranz die Krise – insbesondere im Vergleich mit den Banken – relativ schadlos überstanden. Allerdings sei die künftige Entwicklung für die Finanzindustrie nach wie vor mit Unsicherheiten belegt, wie er gestern am Insurance Forum sagte. Den Versicherungsgesellschaften böten sich jedoch in dieser Situation auch Chancen.
Von den Bankenwerte sind lediglich UBS (+0,7%) und CS (+0,2%) gesucht, während GAM (-0,8%) und Julius Bär (-0,3%) im Minus umgehen.
Holcim (+0,8%) können Händlern zufolge etwas von einem positiven Kommentar von JPMorgan profitieren. Holcim bleibe nach den Drittquartalszahlen ihr «European Cement Pick», schreiben die Analysten der US-Bank.
Nestlé legen um 0,4% zu. Beim Nahrungsmittelmulti kommt es zu Veränderungen in der Generaldirektion. So geht der langjährige Generaldirketor Francisco Castañer in Pension und wird per 1. Januar durch Jean-Marc Duvoisin ersetzt.
Roche (+0,2%) hat in Phase-III-Tests für Actemra bei juveniler idiopathischer Arthritis mit Actemra (Tocilizumab) den primären Endpunkt erreicht. Analysten sprechen von guten Neuigkeiten für Roche, da dadurch der Umsatz von Actemra steigen dürfte. Novartis verlieren dagegen 0,3%.
Die rote Laterne halten im SMI/SLI Nobel Biocare (-1,2%), die damit ihre Vortagesverluste ausweiten.
Am breiten Markt steigen Goldbach Media um 2,0%. Das Medienunternehmen hat im Bereich «Performance Marketing» eine Kooperationsvereinbarung mit der Adconion Media Group angekündigt. Gavazzi (-0,1%) finden sich nach Halbjahreszahlen leicht im Minus. Am Markt wird von Zahlen im Rahmen der Erwartungen gesprochen.
Newron wurden noch nicht gehandelt. Das biopharmazeutische Unternehmen hat sich 7,9 Mio CHF via Privatplatzierung bei Institutionellen beschafft. Analysten werten die Nachricht positiv. Mit diesem Kapitalschritt erhalte Newron mehr finanzielle Flexibilität und könne damit für Ralfinamid eine Partnerschaft zu attraktiven Konditionen eingehen.
Bobst verlieren 1,3%. Der Verpackungsmaschinen-Hersteller hat am Vorabend den Abbau von 300 Stellen an den Standorten Prilly und in Mex bekannt gegeben. (awp/mc/ps/10)